Fr, 12. Juni 2015 Atzenbrugg

Lyoness Open - 2. Runde

Von Andreas Trippolt

Bernd Wiesberger riskiert am Freitag alles, wird am Ende aber nicht für seine beherzte Aufholjagd belohnt. Michi Ludwig wird als 90. bester Amateur.

Es hätte am Ende dann doch eine 65 gebraucht, um beim Heimspiel das unmöglich Geglaubte umzusetzen. Viel fehlte Bernd Wiesberger mit der 67 nicht, um die Fans in Atzenbrugg auch am Wochenende bei Laune zu halten. Mit -5 für den Tag und einem Gesamtergebnis von +2 reicht es allerdings um zwei Schläge nicht für den Cut bei der Jubiläumsausgabe der österreichischen Golf Open.

“Ich habe zu meinem normalen Schwung und zu meinem normalen Rhythmus zurück gefunden. Ich habe genau den Start erwischt, den ich benötigt habe”, spricht Wiesberger die vier Birdies auf den ersten sechs Löchern an, die rasch die Richtung vorgeben. Bis dann auf der 7 ein Wasserball die Handbremse abrupt zieht.

“Ich war vielleicht ein bisschen zu schnell euphorisch und habe an der 7 einen schlechten Schlag gemacht. Von da weg habe ich dann eher mäßiges Golf gespielt, viele Grüns verfehlt, aber gut gekämpft”, sagt Wiesberger.

“Es verdienen sich alle, dass ich nicht aufgebe, obwohl die Vorzeichen nach gestern schlecht waren. Ich habe versucht alles zu geben und vor allem ist es mir recht mit einer -5 Runde nach Amerika zu fliegen”, sagt der 29-Jährige, der sich ab sofort voll auf die anstehenden US Open in Chambers Bay konzentriert. Der Plan lautet: Den Flug auf Sonntag umbuchen, um rechtzeitig an die Westküste zu kommen.

“In Hinblick auf die US Open muss ich meine langen und mittleren Eisen verbessern”, so Wiesberger, der den heimischen Boden als 79. verlässt.

Nur zwei Österreicher im Finale

Mit Lukas Nemecz und Florian Prägant schaffen es bei der Auflage der Lyoness Open 2015 im Diamond CC nur zwei Österreicher ins Finale. Damit ist das “schwächste” Abschneiden nach zwei Tagen egalisiert. Zuletzt waren 2010 mit Markus Brier und Matthias Schwab nur zwei Österreicher im Finale zu sehen. Im Vergleich zum Vorjahr haben es immerhin sechs Österreicher in die Schlussrunden geschafft, mit Lukas Lipold auch ein Amateur.

Lukas Nemecz wird für seine Strategie belohnt und verbessert sich mit der 71 (-1) noch auf Level-Par, was punktgenau zum Cut des 1,5 Mio. Euro Turniers reicht. “Ich weiß, dass ich wenige Birdies spiele, aber das werde ich am Wochenende ändern”, so der Grazer, der versucht am Leaderboard von Position 58 aus nach vor zu kommen.

Einiges vor hat auch Florian Prägant, der nach dem Vorjahr erneut den Cut auf der European Tour schafft. “Teilweise ist es heute blöd gelaufen”, sagt der Kärntner, der in seinem zweiten Abschnitt mit drei Birdies rechtzeitig die Flucht nach vorne antritt. “Top 20 sollten mit zwei guten Runden noch möglich sein.”

Auch wenn Sepp Straka nach der 76 seine Position als bester Österreicher nicht verteidigen konnte, so nimmt der Amateur doch einiges mit. “Es war schön hier mitzuspielen. Ich werde jetzt noch eine Woche in Europa bleiben und dann geht es wieder zurück nach Georgia”, will das Talent das Studium abschließen und dann in das Profilager wechseln. Beim Gastspiel auf der European Tour verpasst Straka bei +4 als 96. den Cut.

Berni Reiter durfte sich nach einem idealen Start mit zwei Birdies berechtigte Hoffnungen auf das Wochenende machen. Danach schleichen sich aber zuviele Fehler ein. Nach der 75 (+3) konzentriert sich Reiter schon wieder auf zukünftige Aufgaben. “Nach dem guten Start mit zwei Birdies habe ich mir noch einiges ausgerechnet. Das Doppelbogey an der 7 war nach schlechtem Holz 5 vom Tee unglücklich. Ich war dann im Schwung behindert und habe den Zweiten ins Wasser geschossen. Jetzt geht es gleich weiter nach Deutschland zur Pro Golf Tour.”

Die Amateure, wie Timon Baltl oder Alexander Kleszcz, verpassen zwar den Cut, gewinnen aber einen ordentlichen Eindruck unter welchen Bedingungen und welchen Setup auf der Tour gescored werden muss. Michi Ludwig wird nach der 73 (+1) als 90. bester österreichischer Amateur.

Ungefährdet

Gregory Bourdy fühlt sich im Diamond CC wohl wie offensichtlich kein anderer. Der Franzose baut nach der 67 seinen Vorsprung bei -12 auf vier Schläge aus und wird am Wochenende der große Gejagte sein. Sein Landsmann Gary Stal versucht nach zwei Runden von 68 Schlägen weiter Druck aufzubauen, genauso wie Chris Wood, der ebenfalls bei -8 liegt.

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