Sa, 7. November 2015 Shanghai
HSBC CHAMPIONS - 3. Runde
Bernd Wiesberger muss erst nach spätem Doppelbogey den Platz in den Top 10 räumen.
Blitz, Donner, zwei Spielpausen von insgesamt 75 Minuten und 63 (Pauken)Schläge zur besten Turnierrunde durch die Nummer 1 Jordan Spieth! An diesem spektakulären Moving Day beim HSBC Champions Tournament setzt aber auch Österreichs Beitrag Bernd Wiesberger lange Zeit tolle Akzente und hält mit 5 Birdies Position innerhalb der Top 5 am Leaderboard.
Erst ein spätes Doppelbogey nach Wasserball vom 16. Tee wirft den Österreicher bei einbrechender Dunkelheit zur 69 und auf 11 unter Par zurück, womit er vom 11. Rang aus in den Schlusstag gehen wird.
Nach dem Pflicht-Birdie am ersten Par 5 der 2 hat Wiesberger öfter ums Par zu kämpfen, während rundherum die Birdies fallen. Auch ist die Unruhe im Flight groß, nachdem Local Boy Li Haotong mit vier Birdies loslegt. Bernd pullt seinen Drive vom 5. Tee weit links weg, hat Glück dass er neben einem Baum frei schwingen kann und auf diesem langen Par 4 noch regulär das Grün erreicht. Auch am folgenden Par 3 hat sein Abschlag Linkstendenz, der Ball bleibt gerade noch am Vorgrün neben der steilen Böschung Richtung Wasser liegen.
Erst das kurze Par 4 der 7 kann Wiesberger für sein nächstes Birdie nutzen. Nach gutem Drive gelingt aus 30 Metern die Übung Chip-Putt perfekt, aus zwei Metern rollt er den Downhiller gefühlvoll ins Loch. Das Par 5 der 8 ist auf dem pitschnassen Platz nur über den 3. Schlag zu erreichen: Wiesbergers Wedge schafft es nicht ganz aufs oberste Plateau zur Fahne. Er muss sogar nach zu kurzen Birdieputt ums Par kämpfen, was jedoch gelingt. An der langen 9 gräbt der Burgenländer nach verzogenem Drive den Ball perfekt aus dem tiefsten Gemüse aus und parkt ihn 5 Meter vor der Fahne ein. Diese Chance bleibt zwar ungenutzt, dank fehlerfreier Vorstellung reichen aber zwei Birdies um Platz 6 zu halten.
Bei einsetzendem Regen geht es auf die Back 9 und Wiesberger legt sich mit gut dosiertem Backspin gleich eine weitere Dreimeterchance zum Birdie auf, die er diesmal auch nutzen kann. Immer besser kommt der Österreicher in Fahrt, am 11. Grün findet sogar ein 6-Meter-Putt zum Birdie das Loch.
Erstmals gibt es wieder Stress am knapp 200 Meter langen Par 3 der 12, als Wiesberger den Abschlag gut 10 Meter zu kurz vor dem Grün landen lässt. Die nicht allzu schwere Aufgabe löst er elegant mit Chip-Putt zum Par. Die beste Munition hebt sich Bernd für den Schuss aus 120 Metern ins 13. Grün auf, der rund um die Fahne tanzt und dem Putter nur mehr das Tap-In-Birdie zumutet. Nach versemmeltem Abschlag am Par 5 der 14 lässt sich Wiesberger noch einen langen 3. Schlag ins Grün, der keine zwingende Birdiechance mehr auflegt.
Das Risiko der Grün-Attacke vom 16. Tee kostet Wiesberger die Höchststrafe: Nach Wasserball muss er aus 80 Metern im tiefen Rough den 3. Schlag spielen, bleibt 20 Meter kurz und dreiputtet auf diesem ultrakurzen Par 4 zum Doppelbogey. Mit grimmiger Miene nagelt Bernd sein Eisen vom 17. Tee auf zwei Meter an den Stock, kann den erhofften Birdiekonter aber nicht realisieren.
Bei praktisch nicht mehr vorhandenem Tageslicht erreicht Wiesberger das abschließende Par 5 erst mit drei Schlägen, sichert mit dem Par aber zumindest die 69 (-3) ab. Angesichts der ultratiefen Scores am Moving Day verliert er 5 Plätze und geht bei 11 unter Par vom 11. Platz in den Schlusstag.
Der Topflight bekommt am 18. Tee die Wahl in der Dunkelheit noch fertigzuspielen, worauf nur der Schotte Russell Knox (-15) verzichtet. Halbzeit-Leader Kevin Kisner, an dem der Golfsamstag lange Zeit vorbeilief und der erst mit zwei späten Birdies wieder die Führung bei 16 unter Par zurückeroberte, entscheidet sich dafür fertig zu spielen. Mit der 70er-Runde bleibt er knapp vor Dustin Johnson und dem Chinesen Li Haotong, die beide bei 15 unter Par hereinkommen.
Passend zu seiner Position als Nummer 1 der Golfwelt, brennt Jordan Spieth mit der 63 die beste Turnierrunde hin und spielt sich bei 13 unter Par und Platz 5 in Schlagdistanz zur Spitze.
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