Di, 29. März 2016 St. Andrews

Links Camp St. Andrews

In der Osterwoche ging es für das Golf Team Austria zur dritten Station der alljährlichen Trainingstournee nach St. Andrews.

Nicola Rottensteiner

Österreichs Nationalteamspieler durften im Rahmen des „Links Camp“ eine einzigartige und historische Woche auf den sieben Plätzen im „Home of Golf“ verbringen.

Das nun zum zweiten Mal stattfindende Links Camp in und um St. Andrews bietet den Spielern des österreichischen Nationalteams zum Start in die Turniersaison noch einmal die Chance letzte Feinschliffe vorzunehmen.

Der Fokus des Camps lag neben dem Course Management und der Ballkontrolle, auch auf der Kreativität rund ums Grün. Unterstützt wurde Österreichs Golf Elite durch die Verbandstrainer Fred Jendelid, Markus Brier und Daniel Lamprecht.

Trainingstagebuch der Nationalspieler

Markus Habeler verstärkt das Golf Team Austria nun schon seit sieben Jahren und war bei zahlreichen ÖGV-Trainingslagern mit dabei. Am Ende des intensiven Camps berichtet uns der 23-jährige Sportstundent über die Trainingswoche in Schottland.

Wir starteten unser Trainingslager auf der Driving Range in Drumoig, wo wir den wichtigsten Voraussetzungen für das Spielen auf Links Plätzen trainiert haben. Neben der Startrichtung wurde vor allem an vielen verschiedenen Schlagvariationen gefeilt. Darauf folgte noch eine 18-Loch Runde auf dem Himalaya-Puttinggreen, ehe es nach einer kurzen Mittagspause auch schon auf den Eden Course ging. Der Platz zeigte sich von seiner schönsten Seite und auch das Wetter spielte perfekt mit. Sonnenschein und nur leichter schottischer Wind machten die Bedingungen nicht all zu schwer.

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Am zweiten Tag unseres Camps spielten wir auf dem Strathyrum Course. Der 1993 eröffnete Platz zählt nicht zu den schwersten Plätzen von Saint Andrews, dennoch machen gut platzierte Bunker, große Grüns und der Wind den Platz sehr interessant. Am Nachmittag gab es für uns noch eine Session auf der Range in Drumoig, wo wir die Chance hatten an unserem Shaping zu arbeiten.

An Tag drei spielten wir auf dem New Course in St. Andrews. Jedoch ist er gar nicht so „new“. Mit seinen 121 Jahren ist er der älteste New Course der Welt. Ondulierte Fairways und Grüns, sowie ein immer stärker werdender Wind verlangten nicht nur gute Schläge, sondern auch ein perfektes Course-Management um Schwierigkeiten und Schlagverluste zu vermeiden. Spätestens jetzt ist allen aufgefallen, dass auch ein gutes kurzes Spiel mit viel Kreativität ist auf diesen Plätzen verlangt wird. Am Nachmittag wurden unsere Geschichtskenntnisse wieder aufgebessert. Mit einem Besuch im Golfmuseum wurde der Nachmittag verbracht. Wir lernten viel über die Entstehung des Golfsports, die British Open und die Utensilien, welche früher verwendet wurden.

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Am vierten Tag ging es für uns auf den Balgove Course. Diesen kurzen 9 Loch Platz mussten wir mit nur drei Schlägern absolvieren. Darunter war natürlich der Putter, der wohl wichtigste Schläger auf Links Plätzen, wie wir feststellen durften. Durch die begrenzte Schlägerauswahl sollten wir unsere Kreativität bei langen Schlägen sowie rund ums Grün schulen. Am Nachmittag gab es eine Trainings-Session auf der Range in Saint Andrews. Neben einer super Möglichkeit an seinem Langen Spiel zu arbeiten bietet diese Trainingsanlage auch eine perfekte Kurzspiel-Area, auf der wir wieder verschiedenste Schläge mit allen Schlägern ausprobieren konnten.

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Am nächsten Tag spielten wir auf dem Jubilee-Course. Dieser zählt zu den schwiergsten Plätzen von Saint Andrews und zeigte uns Spielern auch oftmals seine Tücken. Wellige Fairways, große ondulierte Grüns, gut platzierte Potbunker und der Wind stellten uns auf die Probe. Der Nachmittag war für uns Spieler frei. Jedoch besuchten einige von uns das Grab von Tom Morris und setzten ein Tee vor sein Grab. Dies soll uns für die heurige Saison viele Birdies bescheren, so die Legende.

Am sechsten Tag ging zum etwas höher gelegenen Castle-Course. Der Platz ist mit seinen 8 Jahren der jüngste Platz unter den sieben Plätzen von Saint Andrews. Dass der Platz aber auf einem hohen Niveau ist zeigt, dass die Einzel-Europameisterschaft vor zwei Jahren hier ausgetragen wurde. Der Platz verlangte wirklich viel von uns ab. Viel Wind, Höhenunterschiede, wiederum große ondulierte Grüns und wellige Fairways benötigten ein gutes Course-Management und viel Kreativität im kurzen Spiel. Den Nachmittag verbrachten wir mit Holing-Out-Exercises auf dem ondulierten Pitching- und Chipping-Grün des Platzes.

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Am siebten Tag durfen wir auf dem legendären und geschichtsträchtigen Old Course eine Runde spielen. Dabei ging für uns alle natürlich ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Wer träumt nicht davon, einmal auf dem 116m breiten ersten Fairway zu stehen, das legendere Road-Hole zu spielen oder über die Swilcan Bridge zu gehen. Dem nicht genug durften wir in das R&A Clubhaus besuchen und somit einen Blick auf den original Claret Jug erhaschen. Das Ende unseres Trainingscamps markierte eine weitere Runde auf dem beeindruckenden Himalaya-Puttinggreen.

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Wir haben auf diesem Trainingscamp nicht nur viel darüber gelernt, wie wichtig Shot-Shaping und Kreativität rund ums Grün ist, sondern haben auch sehr viel über die Geschichte des Golfsports gelernt. Wo wir bei Golfgeschichte sind noch eine kurze Frage zum Schluss. Wissen Sie denn wann die erste „Open Championship“ abgehalten wurde?

Ein Großer Dank an den ÖGV für diese einzigartige und historische Woche auf den sieben Plätzen im „Home of Golf“.

Liebe Grüße,

Markus Habeler