Mo, 4. April 2016 Wien
ÖGV Clubjugendförderung 2015
Die ÖGV Clubjugendförderung 2015 geht an den Diamond Country Club.
Kinder für den Golfsport zu begeistern und dann immer aufs Neue zu motivieren ist ein vorrangiges Ziel des Österreichischen Golf- Verbandes. Die Grundlage jeder Jugendarbeit findet jedoch in den Golfclubs statt, die eine Basis für die Kinder schaffen.
Seit 2009 kommen jährlich etwa 110.000,- Euro in Form von direkter Clubförderung dem Nachwuchs zugute. Hier ist es dem ÖGV besonders wichtig nicht nach dem Gießkannenprinzip Gelder zu vergeben, sondern eine transparente und leistungsabhängige Jugendförderung umzusetzen. Ausgewertet werden hierfür festgelegte Parameter:
- Dauer und Häufigkeit von kostenlos angebotenem Jugendtraining
- Anzahl der daran teilnehmenden Kinder
- Leitung durch einen geprüften PGA Pro bzw. ausgebildeten Übungsleiter
- Veranstaltung ÖGV- Schülercup
- Teilnahme an der ÖGV Aktion „Hello Juniors“
- Gespielte Turnierrunden von U18 Mitgliedern
2015 konnte sich der Diamond Country Club mit 2.876 Punkten vor dem GP Klopeiner See – Südkärnten und dem GC Föhrenwald durchsetzen. Wir baten die Jugendverantwortliche im Diamond Country Club Melanie Wolkersberger zum Interview.
Melanie, herzliche Gratulation zum gewonnen Jugendförderungspreis. Seit wann leitest du nun schon das Jugendtraining und was zeichnet dein Trainingskonzept aus?
Vor rund 1 ½ Jahren bekam ich dann die Möglichkeit im Diamond Country Club die Jugendarbeit zu leiten und zu organisieren. Das Konzept dahinter ist ein Ähnliches wie das, was ich vom Tennistraining in meiner Jugend kannte und Spaß spielte dabei eine wichtige Rolle. Natürlich ist sowohl Tennis als auch Golf eine Einzelsportart. Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass bei Kindern und Jugendlichen der soziale Aspekt sehr wichtig ist. Somit habe ich als ersten Punkt beschlossen, dass unsere Kinder alle gemeinsam mit Trainern zu Turnieren fahren. Erstens ist die Betreuung durch den Pro wichtig, weil ich beim nächsten Training sofort weiß wo ich ansetzen muss. Zweitens spielen ca 7 mal so viele Kinder Turnier seitdem alle gemeinsam fahren. Der Spaß in der Gruppe ist viel höher als wenn jeder allein mit den Eltern anreist, es entsteht ein Teamgefühl, das sich sehr positiv auswirkt. Wir haben mittlerweile zwei Busse mit denen wir zu den Turnieren fahren und sowie die Entwicklung ist, brauchen wir vielleicht einen dritten.
Wie baust du dein Training auf?
Wir haben mehrere Trainingsgruppen gemacht, um die Qualität zu steigern. Zusätzlich zur Qualitätssteigerung sind unsere Trainingseinheiten drei Stunden am Stück pro Gruppe sodass man konzentriert an allen Bereichen arbeiten kann.
Voriges Jahr habe ich meine Trainingsgruppen nach Stärke eingeteilt, meine Erfahrung aus dem vorigen Jahr hat allerdings die Einteilung für heuer verändert. Dieses Jahr wird eher in Altersgruppen trainiert, weil es speziell für die Jüngeren enorm wichtig ist, dass sie mit ihren Freunden trainieren können, unabhängig davon welches Handicap der/die hat.
Außerdem war uns noch sehr wichtig, dass wir den Golfsport für alle Eltern leistbar machen und somit jedes Kind trainieren und spielen kann. Damit es mit einem geringen Unkostenbeitrag leistbar ist, haben wir eine unglaublich tolle finanzielle Unterstützung vom Club und von unseren 2 Hauptsponsoren Astrokalb und Your-Drink. Uns war es auch sehr wichtig, um das Team und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, dass die Juniors gleiche Kleidung tragen. Sie wurden mit Polos, Pullis und Kappen ausgestattet und darauf sind die Kids richtig stolz und tragen diese sogar zum Teil in der Schule.
Was sind deine persönlichen Ziele als Coach?
Meine persönlichen Ziele als Coach ist, dass es immer mehr Juniors werden, die den Golfsport lieben. Ein persönliches Ziel von mir ist, dass wir die Jugendarbeit so gut machen, dass wir zum einen noch mehr wachsen und zum anderen den Kids, die schon bei uns sind so viel Spaß vermitteln dass niemand zum Golfen aufhört.
Einer der größten Erfolge voriges Jahr war für mich persönlich, dass jedes Kind, dass voriges Jahr da war heuer auch wieder da ist. Für die Kids habe ich kein spezielles Ziel, ich denke, wenn sie gerne zum Training kommen, sich bei uns wohl fühlen und Freude finden, dass sie sich automatisch entwickeln und besser werden.
Wie darf man sich die Trainerstruktur im GCC vorstellen, mit so vielen Kinds ist sicher einiges zu tun?
Da wir Anfang 2016 knapp 40 Turnierspieler haben ist unser Betreuerstab auch dementsprechend gewachsen. Es gibt die Pros Theo Matejka und mich die hauptsächlich das Jugendtraining bzw. die Betreuung bei den Turnieren machen. Zusätzlich sind bei jedem Turnier zusätzlich 1 bis 2 Betreuer dabei. Im Club helfen alle zusammen, um das Training nie ausfallen und lassen und die Kids bestmöglich zu betreuen.
Du hast erst relativ spät mit dem Golfsport begonnen, wann hat dich die Leidenschaft für Golf gepackt?
Ich habe vor ungefähr 10 Jahren zum Golfen begonnen. Am Anfang hab ich nur zum Spaß gespielt aber weil ich aus dem Leistungssport komme, konnte ich es nicht nur hobbymäßig betreiben, sondern wie in meinem ganzen Leben ganz oder gar nicht. Über paar Jahre bin ich dann nach meinem Job in der Bank immer nachmittags nach der Arbeit bis zur Dunkelheit am Golfplatz trainieren gefahren. Nach einiger Zeit hatte ich dann Singlehandicap und begann Turniere auf nationaler Ebene zu spielen. Ein Jahr später habe ich dann schon an internationalen Wettkämpfen teilgenommen. Das Problem war allerdings, dass die Urlaubstage in der Bank für meine Turnierstarts nicht mehr ausgereicht haben, daher habe ich nach langem Überlegen entschieden, den vermeintlich sicheren Job in der Bank aufzugeben und nochmals den Weg als Sportler einzuschlagen.
Ich war in meiner Jugend eine erfolgreiche Tennisspielerin auf nationaler und internationaler Ebene. Als Schülerin im ORG für Leistungssportler Maroltingergasse wurde es mir ermöglicht jeden Vor- und Nachmittag Tennis zu trainieren. Also insgesamt waren es wöchentlich zumindest 12 Trainingseinheiten. Mit 18 musste ich dann meine Tenniskarriere wegen Krankheit aufgeben.