So, 24. August 2014 Nanjing, China
Olympia: Die Österreicher kommen leider nicht in Schwung
Youth Olympic Games in China: Lea Zeitler und Johannes Schwab suchen weiter die Form.
Die olympischen Jugend-Spiele in Nanjing, China, sind zwei Golf-Runden alt. 32 Burschen und 32 Mädchen waren gestartet, unter ihnen zwei Österreicher, die in ihrer Karriere bereits hervorragende Leistungen gezeigt haben, diese aber bei den YOG nicht abrufen können. Lea Zeitler, die 16-jährige Tirolerin, lieferte auf dem Par-72-Kurs im Zhongshan Int. Golf Club eine 79er- und eine 76er-Runde ab und liegt auf Platz 23; Johannes Schwab, der 18-jährige Steirer, brauchte gar 100 und 93 Schläge, er liegt damit abgeschlagen am Ende des Feldes. Damit sind die Medaillenträume zumindest in den Einzelbewerben jäh begraben. Die Bedingungen trugen keine Schuld, da die Scores der Konkurrenz tadellos waren. Runden unter Par wären auch für Zeitler und Schwab locker drin gewesen.
Schon gestern erhielten sie von Österreichs Golf-Interessierten viel motivierenden und verständnisvollen Zuspruch, aber wie immer bei Großveranstaltungen wird in Österreich auch schnell die Frage der Nominierung gestellt. Die ÖGV-Sportverantwortlichen hatten bereits vor Monaten als Nominierungskriterium die zum Stichtag 8. Juni 2014 jeweils aufgewiesene Platzierung im World Amateur Golf Ranking definiert. Sowohl Lea als auch Johannes waren die Bestplatzierten und damit für die YOG startberechtigten Spieler. Dass es nun doch nicht wie geplant läuft, wird mit Sicherheit Lea und Johannes am meisten beschäftigen.
ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny erlebte die Runden der Österreicher vor Ort mit. „Es tut mir leid für Jo. Er hat echt hart in den letzten Wochen trainiert, auch hier. Nach der ersten Runde ist er sofort auf die Range gegangen. Lea kann ihre Form der letzten Wochen nicht abrufen, war zu nervös, spielte keine Birdies. Es ist aus ÖGV-Sicht auch etwas schade, aber man darf nicht vergessen: Die YOG sind eben kein Turnier wie jedes andere, leider können so schlimme Tage jedem Sportler und wie wir alle wissen, ganz besonders im Golfsport, passieren.“
Nationaltrainer Fred Jendelid analysiert aus der Ferne. „Johannes hat vor ein paar Monaten den Coach gewechselt. Daniel Lamprecht hat eine Schwungumstellung vorgenommen. Wir dachten, dass Johannes diese bis Olympia verinnerlicht hat. Leider! Er switcht zwischen zwei Techniken, und unter Druck weiß er sich nicht zu helfen. Ein wirklich armer Kerl im Moment!“
Zitny erzählt, dass Johannes Schwab die Horror-Runden mit Fassung trägt. „Er bemüht sich, ärgert sich nicht. Aber er ist technisch wirklich schlecht drauf. Es passt nichts zusammen und er kann auch auf der Runde nichts korrigieren. Dazu kommt, dass diese Schläge so weit weg sind, dass er nicht weiterspielen kann, also wie Outbälle. 98 Prozent der Spieler würden aufgeben und sagen, dass sie Kreuzweh haben. Das ist ihm hoch anzurechnen.“
Die restlichen Runden dienen jetzt wohl der Formfindung. Und der Vorbereitung auf den Teambewerb in der kommenden Woche, wo Zeitler und Schwab noch einmal unbelastet an den Start gehen können und ihr schon gezeigtes hohes Potential zeigen wollen.