Do, 5. Juni 2014 Diamond Country Club, Atzenbrugg

Lyoness Open powered by Greenfinity / 1. Tag

ÖGV

Bernd Wiesberger und Florian Prägant bringen trotz böigem Wind Runden unter Par ins Clubhaus.

Irgendwo zwischen knackig bis zäh sind die Verhältnisse auch am Nachmittag bei der Lyoness Open anzusiedeln. Keiner der Spieler kann wirklich enteilen, es gibt aber starke Ansätze, die dann aufgrund der Kombination aus der Länge des Platzes in Verbindung mit dem Wind wieder irgendwie verloren gehen. Joost Luiten (72) etwa, der Titelverteidiger, katapultiert sich mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern wie im Bilderbuch in Front, bekommt dann aber sukzessive Flecken auf die Scorekarte.

So ist es wenig verwunderlich, dass sich im Gerangel um die Spitzenplätze lange Zeit alles rund um -3 bis -4 zentriert. Erst am späten Nachmittag können Adam Gee (ENG) und Mikael Lundberg (SWE) mit der 67 (-5) ein erstes Zeichen setzen, wobei die Wetterlage am Nachmittag doch einen Tick besser wurde.

„Eine geile Runde“

Bei kühlen Verhältnissen in Verbindung mit böigem Wind wird der Draw am Vormittag beim Auftakt der Lyoness Open zur Herausforderung. Bedingungen ganz offensichtlich für Florian Prägant, der mit seiner 70 (-2) das Maximum aus der Auftaktrunde herauskitzelt. „Ich weiß auch nicht warum, aber bei solchen Bedingungen fühle ich mich wohl“, so der Kärntner, der die Austrian Open seit 2008 nicht mehr gespielt hat. „Wenn es nach mir geht, kann es ruhig so bleiben.“

„Ich bin sehr zufrieden, wenn mir vorher eine 70 angeboten worden wäre, hätte ich sie sofort genommen“, zeigt sich der „Teamkollege“ von Bernd Wiesberger betont locker. „Ich habe auf der 10 ein gutes Par gemacht und dann insgesamt gut geputtet. Es war eine gute Runde“, freut sich der Bad Kleinkirchheimer, der beispielsweise auf dem Par 4 der 8 aus gut 15 Metern zum Birdie einputtet und damit die 70 fixiert. Der Kärntner, der heuer auf der Challenge noch nicht gecuttet hat, teilt sich bei -2 die vorläufige 14. Position unter anderem mit Miguel Angel Jimenez.

„Es war eine geile Runde“, schießt der Kärntner noch flockig nach.

Bis zum Doppelbogey voll dabei

Österreichs Nummer 1 Bernd Wiesberger, im Starflight mit Miguel Angel Jimenez, hat ein erklärtes Ziel: Er will vor heimischem Publikum gewinnen. Mit der 71 (-1) im Diamond Country Club legt der Longhitter die Basis, obwohl dabei bestimmt nicht das Optimum herausspringt, das sich Bernd Wiesberger vorgestellt hat. Von Rang 26 aus, will der Oberwarter am Freitag Nachmittag Glorreiches auspacken, um seinen Heimvorteil ausszuspielen.

„Es war sehr schwer heute und ziemlich kalt. So gesehen konnte man sich darauf einstellen, dass es eher ein Kampf ums Par werden wird“, so der Local-Hero.

„Mit dem Wind war es schwierig zu putten. Ich habe aber gute Putts gemacht“, so Wiesberger, der hofft, dass der Fairness halber die Bedingungen unverändert bleiben. „Mit der 71 sollte ich dann doch halbwegs dabei sein“.

Die Runde beginnt aus Sicht des Österreichers mit einem Bogey an der 10 unterkühlt, danach kann sich das Zugpferd stabilisieren und den Verhältnissen immer besser anpassen, obwohl er auf seinen ersten 9 die Bälle noch nicht nah genug an die Fahnen heranbringt. Rund um den Turn wird es dann immer interessanter. Mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern seiner Backnine legt der Oberwarter deutlich zu. „Hier habe ich aber auch Schläge liegen lassen“, spricht der 28-Jährige die Eaglechance auf der 10 aus zwei Metern an und danach auf dem Par 3 den verpassten Birdieputt.

Zwischenzeitlich bei -3 in Führung verzieht Wiesberger auf der 8 den Drive links ins Wasser, trifft dabei fasst unseren On-Course Reporter Klemens Widhalm, der sich gerade mit Wiesberger-Papa Klaus rege austauscht. Strafschlag, Drop am Hang unterhalb vom Ball. „Hier wäre es vielleicht besser das Hindernis ganz nach oben zu ziehen, damit man im Flachen droppen kann, das würde ich fairer finden.“

Leo Astl kann im Verlauf seiner ersten Runde auf Bogeys immer wieder reagieren. Der Walchseer dringt nach der Hälfte seiner 1. Runde sogar in den roten Bereich vor, stolpert am Ende aber noch über zwei Bogeys, die eine Runde knapp über Par bedeuten. Mit der 73 befindet sich Astl als 42. aber immerhin auf Cutkurs.

Lukas Nemecz (60.) beginnt mit einem Birdie an der 10 stark und spult 14 Löcher lang ein mehr als solides Golf ab. Durch Par 5 Birdies kommt der Steirer bis auf -2, allerdings macht ihm die Schlussphase der Runde deutlich zu schaffen. Auf dem kurzen Par 3 der 6 lässt Nemecz einen kurzen Putt zum Par aus. Auf der 7 prasselt ein Doppelbogey auf den Grazer ein, bevor es auf der 9 erneut ein Bogey zur 74 (+2) setzt.

Beachtlich bis Lehrgeld

Österreichs Amateure schöpfen phasenweise ihr Potential auf dem Longhitter-Kurs voll aus, müssen aber auch teilweise teures Lehrgeld bezahlen. Sam Straka geht nach der 73 (+1) von Position 42 aus als zweitbester Amateur in den Freitag, mit dem Ziel die Leistung zu wiederholen und weiter Erfahrung zu sammeln. Damit nützt der Österreich-Amerikaner einen der letzten Startplätze vorerst voll aus. Alexander Kleszcz ist in seinem Heimatklub in Atzenbrugg bereits zum fünften Mal am Start und versucht am Freitag zum ersten Mal den Cut umzusetzen. Nach der 77 (+5) steht trotz keine einfache Aufgabe bevor, abzüglich der bitteren Schlussphase ist eine Steigerung als 100. aber allemal möglich.