Sa, 10. Juni 2017 Diamond Country Club

Lyoness Open

Sepp Straka spielt morgen bei den Lyoness Open um den Turniersieg – Felipe Aguilar geht mit zwei Schlägen Vorsprung in den Schlusstag

ÖGV

Ein hochspannendes Finale erwartet die Golffans morgen bei den Lyoness Open powered by Organic+ in Atzenbrugg! Mit Sepp Straka fordert ein junger Österreicher den Chilenen Felipe Aguilar um den Sieg beim European-Tour-Turnier im Diamond Country Club heraus. Bernd Wiesberger liegt sechs Schläge hinter dem Führenden, verspricht aber noch einmal Angriff!

Der sogenannte „Moving Day“, der dritte Tag in einem Vier-Tage-Turnier, war heute gleichzeitig auch ein „Raining Day“ – zumindest in der Nacht und für die ersten Flights ab 7 Uhr in der Früh. Lang anhaltender Regen hatte die Fairways und Grüns im Diamond Country Club in Atzenbrugg deutlich weicher gemacht. Es war allerdings kein Spieler wirklich böse deswegen, denn die Bedingungen auf dem Platz wurden somit etwas einfacher. Der Führende nach den ersten beiden Tagen, der Chilene Felipe Aguilar, war zum Beispiel einer davon, der dies besonders begrüßte. Auch wenn er am Ende seine schlechteste Runde in diesen drei Tagen spielte. „Ich habe heute viele Schläge liegen gelassen, der eine oder andere Putt fiel nicht. Aber es hat auch diesmal wieder richtig Spaß gemacht und ich freue mich riesig auf die letzte Runde“, grinste Chiles Nummer-1-Golfer. An der Strategie wird er nicht allzu viel ändern, an der Vorbereitung für morgen auch nicht: „Gemütlich mit meinen Freunden essen gehen und dazu ein gutes österreichisches Bier trinken.“ Der 42-Jährige ist extrem locker drauf, erfüllt jeden Foto- und Interviewwunsch und lächelt die ganze Zeit. „Mir gefällt es in Atzenbrugg sehr, es ist wunderschön hier“, wie er betont.

Ein Österreicher spielt morgen Sonntag auf jeden Fall um den Turniersieg bei den Lyoness Open. Es ist aber nicht Bernd Wiesberger, sondern ganz überraschend Sepp Straka! Der 24-jährige Wahlamerikaner spielte sich mit einer 2-unter-Par-Runde auf den zweiten Platz, den er schlaggleich mit Dylan Frittelli (RSA) und Johan Carlsson (SWE) hält. „Ich fühle mich super und bei jedem Schlag richtig wohl. Es war ein Traum, mit Bernd in einem Flight vor so vielen Zuschauern zu spielen. Ich genieße hier jede Minute“, strahlte Straka heute übers ganze Gesicht. Seinen mittlerweile prächtigen Vollbart, den er seit seinem 7. Platz auf der web.com Tour in Mexiko vor ein paar Wochen trägt, wird er wohl noch etwas länger haben. „Seit ich den Bart trage, läuft es. Und ich bin ein bisschen abergläubisch, daher kommt er nicht so schnell weg“, schmunzelte er. Fünf Birdies, drei Bogeys notierte er heute auf seiner Scorekarte, dass er letztlich mit 7 unter Par in die Schlussrunde geht, hat damit zu tun, dass er nicht nur äußerst konstante Schläge zeigt, sondern auch richtig cool drauf ist und sich anscheinend durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.

Für Wiesberger hat sich heute gezeigt, wie grausam Golf an einem Tag sein kann. Da war einfach alles dabei, was einen allein schon beim Zuschauen so richtig aus der Haut fahren lässt: Putts, die nur wenige Zentimeter am Loch vorbeigehen, ein Schlag ins Wasser, knapp verpasste Fairways – der Burgenländer liegt nun mit 3 unter Par auf dem 15. Platz. „Es war nicht einfach heute, es hat nichts funktioniert und ich bin nicht in die Gänge gekommen. Am Ende war dann schon ein bisschen die Luft bei mir draußen“, meinte er enttäuscht. Sechs Schläge Rückstand auf Aguilar sind wohl zu viel, um ernsthaft um den Sieg mitspielen zu können, Wiesberger verspricht dennoch Angriff: „Ich spiele nicht um Platz 15 oder 20, sondern will eine schöne und erfolgreiche Abschlussrunde hinlegen!“

Auch für Matthias Schwab lief es am dritten Turniertag so gar nicht nach Wunsch. Dem Start mit einem Birdie ließ er auf dem Loch 2 ein Triple-Bogey folgen, auf einem weiteren Par-3-Loch gab es ein Doppel-Bogey – diese zerstörten seine Runde. Mit 4 über Par kam er ins Clubhaus zurück und liegt nun vor dem letzten Tag mit 2 über Par auf dem 44. Platz. „Heute habe ich einfach schlecht gespielt, mehr kann man da gar nicht dazu sagen. Das Gute daran ist, dass es morgen noch eine Runde gibt und ich alles probieren werde, um im Leaderboard so weit wie möglich nach vorne zu kommen“, gibt Schwab eine gute Platzierung noch nicht ganz auf.

Schwab war einer, bei dem der „Moving Day“ gnadenlos zuschlug. Er war aber bei weitem nicht der einzige Spieler: Trevor Fisher Junior (RSA), Oliver Wilson und Marcus Armitage (beide ENG) fielen ebenso im Klassement weit zurück. Im Gegenteil kletterten Mikko Kohornen (erzielte mit 6 unter Par den Tagesbestscore), Richard McEvoy (ENG) und Dylan Frittelli (RSA) im Leaderboard deutlich nach oben. McEvoy (6 unter Par) muss man morgen auf jeden Fall im Auge behalten. Bereits im Vorjahr legte er eine ähnliche Performance hin, kam von Tag zu Tag immer besser in Schwung und spielte bis zuletzt um den Sieg mit.

Sepp Straka geht am Schlusstag mit Felipe Aguilar und Dylan Frittelli auf die letzte Runde (Startzeit: 10.55 Uhr), Bernd Wiesberger schlägt um 9.50 Uhr im Flight mit Zander Lombard und Oliver Fisher ab, Matthias Schwab spielt ab 8.00 Uhr mit Oliver Wilson und Terry Pilkadaris.

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