So, 29. Juli 2018 GC Adamstal

EURAM Bank Open 2018

Nur van Driel blieb im Adamstal kühl

Von Holenia & Nowak

In einem packenden Finale behielt der Niederländer Darius van Driel die Ruhe und gewann die EURAM Bank Open 2018 / Das zweitgrößte heimische Golf-Turnier der European Challenge Tour begeisterte von Mittwoch bis heute  / Der Vorarlberger Manuel Trappel wurde als Gesamt-16. bester Österreicher / Die Weichen für eine nächstjährige Neuauflage des Turniers sind bereits gestellt

Die EURAM Bank Open 2018 sind geschlagen. Mit der Überreichung des Siegerschecks an den 29-jährigen Niederländer Darius van Driel ging das mit einer Dotation von 180.000 Euro belegte zweitgrößte Golfturnier in Österreich heute auf der Terrasse des GC Adamstal in Niederösterreich zu Ende.

Allerdings bedurfte es eines an Spannung fast nicht zu überbietenden Finaltages, bis der Gewinner feststand. Wie sich schon gestern abgezeichnet hatte, lieferte sich ein Quartett bestehend aus dem Amerikaner Sean Crocker, dem Dänen Joachim B. Hansen, dem Schotten David Law und dem Niederländer Darius van Driel ein „Drama in 18 Akten“ um den Sieg. Von Beginn an pushte sich das Vierergespann untereinander zu unfassbaren Schlägen hoch. Zwei Holes vor dem Ende lagen alle vier Hauptdarsteller mit unglaublichen 16 Schlägen unter Par noch immer gleichauf. Der erste, dessen Nervenkostüm nicht hielt, war Crocker. Er leistete sich auf Vierer-Hole 17 einen Schlag zuviel  Während Hansen und Law Par spielten, schockte van Driel die Konkurrenz mit einem Birdie und kam mit -17 als alleiniger Führender zum alles entscheidenden letzten Loch. Dort war es der zweifache Turniersieger Hansen, der dem Druck nicht standhielt. Auch er nahm sich wie zuvor Crocker durch ein Bogey aus dem Spiel. Darius van Driel jedoch blieb kühl, spielte Par und weil es David Law nicht schaffte, das 3er-Hole mit zwei Schlägen zu erreichen, durfte sich der Niederländer über 28.800 Euro Siegesprämie freuen. Zum Vergleich: Heuer hat van Driel, dessen bedeutendster Erfolg bislang ein 6. Platz bei den Australian PGA Championship 2017 war, bei neun Starts in der European Challenge Tour insgesamt 4.760 Euro „ergolft“.

EURAM-Bank-Open-Sieger Darius van Driel: „Das ist das absolut beste Resultat in meiner Laufbahn. Ich war sehr froh, dass ich David Law als direkten Gegner in meinem Flight hatte. Er ist ein feiner Kerl und hat mir sogar immer wieder Mut zugesprochen. Den unglaublich schwierigen Platz hier habe von Tag zu Tag besser beherrscht. Es war ein großartiges Turnier vom Anfang bis zum glücklichen Schluss.“

Österreicher mit unterschiedlicher Bilanz

Den Titel des besten Österreichers durfte sich der Vorarlberger Manuel Trappel umhängen. Mit einer insgesamt unaufgeregten Leistung konnte sich der 28-jährige Bregenzer heute nach drei Bogeys, aber vier Birdies auf neun Schläge unter Par verbessern und holte schlussendlich den guten 16. Platz, trauerte jedoch einem

besseren Score nach. Trappel: „Auf den Greens habe ich heute viel Pech gehabt, da hab‘ ich schon einiges liegen gelassen. Das ist schade, rückblickend muss ich aber sagen, dass es ein gutes Turnier für mich war. Nachdem es heuer ja noch nicht wirklich gut für mich gelaufen ist, bin ich schon zufrieden. Die Formkurve zeigt nach oben, das ist gut fürs Selbstvertrauen.“

Ein besseres noch Resultat als den 46. Platz vermasselte sich der Steirer Timon Baltl durch ein Doppel-Bogey auf dem vorletzten Hole. Bis dahin hatte der 23-jährige Spieler des GC Murhof mit vier Birdies nämlich eine durchaus respektable Tagesleistung gezeigt. Baltl: „Der Ärger über das Doppel-Bogey am Schluss ist groß. Aber im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Turnierleistung zufrieden. Es ist ja trotzdem meine bislang beste Platzierung bei einem Challenger-Turnier.“

Mit einem halbwegs versöhnlichen Abschluss endete das Turnier für den Steirer Lukas Nemecz. Mit +1 in den Schlusstag gegangen, spielte er heute sechs Birdies und zwei Bogeys und stand am Ende bei 3 unter Par und wie Baltl auf Platz 46. Nemecz: „Eine Runde mit vier unter ist im Adamstal schon eine sehr gute Leistung, daher bin ich mit dem heutigen Tag wirklich sehr zufrieden. Schade, dass ich mir gestern mit einer schwachen Phase zwischen den Löchern 9 und 14 ein viel besseres Ergebnis verhaut habe.“

Leider prolongiert hat eine insgesamt ausbaufähige Woche der Tiroler Berni Reiter. Vier Birdies standen heute sechs Bogeys und ein Doppel-Bogey gegenüber, was im Endeffekt ein Gesamtscore von +5 und den 62. Platz ergab. Reiter: „Das war leider nicht mein Turnier. So wie in den anderen Tagen bin ich auch heute nicht so richtig reingekommen. Zum Golf gehört auch ein bissel Glück dazu, das hat mir hier sicher auch gefehlt. Insgesamt gesehen war es nicht mehr als ein gutes Training, obwohl ich es schon bis zum Schluss sehr ernst genommen habe.“

Weichen für EURAM Bank Open 2019 sind bereits gestellt

Dass die Rückkehr der European Challenge Tour nach zehn Jahren auf die Anlage in die Ramsau nahe Hainfeld ein rundum gelungenes fünftägiges Sportfest war, befand auch Tournament Director Andrew Snoddy: „Es ist schön und gut, dass die Challenge Tour wieder hierhergekommen ist. Wir sind toll aufgenommen worden und haben die besten Bedingungen präsentiert bekommen. Für die Spieler war der schwierig zu bespielende Platz eine große Herausforderung, die sie aber in einem unheimlich spannenden Wettkampf sehr gut bewältigt haben.“

Umso erfreulicher ist es da, dass GC-Adamstal-Präsident und Gastgeber Franz Wittmann bereits heute eine Fortsetzung des Golf-Highlights in Aussicht stellt. Wittmann: „Wenn man die tollen Leistungen, die hier in den letzten Tagen gezeigt worden sind, mitverfolgt hat, dann ist das schon eine stichhaltige Grundlage für eine Weiterführung. Deshalb freut es mich besonders, dass wir bereits einen Drei-Jahres-Vertrag mit der Challenge Tour unterzeichnet haben.“

Besonders wichtig dahingehend ist freilich die Meinung des Hauptsponsors. Und  EURAM Bank-Vorstandsvorsitzender Manfred Huber baut schon positiv vor: „Das war ein sowohl organisatorisch als auch sportlich durch und durch hervorragendes Turnier, angefangen von den Volonteers bis hin zu den Top-Leistungen der Spieler. Allein gleich fünf Platzrekorde am Samstag sprechen für die super Qualität des Platzes als auch für das ausgezeichnete Können der Teilnehmer. Insgesamt war das wieder einmal eine begeisternde Veranstaltung, bei der wir sehr gerne nächstes Jahr wieder dabei sind.“

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