Fit wie ein Golfschuh

ÖGV

Vorbei sind die Zeiten, in denen eine multiprofessionelle Betreuung Profi-Golfern vorbehalten war. Immer mehr Amateure, insbesondere auch Golfsenioren, arbeiten mit gut funktionierenden Teams – vom Golfpro über den Physiotherapeuten bis hin zum Mediziner. Zusammen mit Golfpro Oliver Hertl und Physiotherapeutin Gertrude Zwick werfen wir einen Blick auf modernste 3D-Golfschwung-Analysen.

In Zusammenarbeit mit den ÖGV-Verbandsärzten Dr. Robert Kocher und Dr. Bernhard E. Zwick.

Die 3D-Methode kann wesentlich dazu beitragen, mithilfe einer kontinuierlichen golfmedizinischen und physiotherapeutischen Betreuung und eines entsprechendem Fitness-Trainings auch im höheren Alter beschwerdefrei zu golfen. In Zusammenarbeit mit Medizinern können individuelle Probleme identifiziert und darauf aufbauend mögliche Strategien zu deren Verbesserung hinsichtlich der Golftechnik und der Fitness entwickelt werden. Am Ende steht ein maßgeschneidertes individuelles Trainingsprogramm.

Als Testimonials stellten sich just an ihrem 50. Hochzeitstag am 18. August 2012 – wir gratulieren an dieser Stelle ganz herzlich! – Renate und Alfred (Nachname der Redaktion bekannt) zur Verfügung.

Renate, welchen Stellenwert nimmt Golf in deinem Leben ein und wie wichtig ist dabei der gesundheitliche Aspekt?

RENATE: Ich liebe den Golfsport! Er ist Teil meines Lebens. Ich treffe Freunde und kann mich in gepflegter Atmosphäre körper- lich betätigen. Leider habe ich mir in den letzten Jahren einen Wirbel gebrochen und musste deshalb mehrmals operiert werden. Durch mein gut eingespieltes Betreuerteam und die Umsetzung des Trainingsprogramms ist es mir gelungen, dass ich wieder beschwerdefrei golfen kann.

OLIVER HERTL: Mit der modernsten 3D Golfschwung-Analyse können Golfschwünge perfekt analysiert werden. Durch zahl- reiche am Körper und am Golfschläger angebrachte Sensoren werden die Bewegungen während des Golfschwungs exakt ver- messen. Das hilft nicht nur Profigolfern, ihr Spiel zu verbessern, sondern ist auch für Amateure von großem Nutzen. Durch das System kann ich einzelne Bewegungssequenzen herausfiltern und aus der Sicht des Golflehrers beurteilen.

KOCHER + ZWICK: Die besagte 3D-Analyse liefert genaue Daten über Bewegungen einzelner Körpersegmente. So erhalten wir Informationen über multisegmentale Neigungen der Wirbelsäule. Damit können wir die Belastungen der Wirbelsäule und anderer Körpersegmente einschätzen. Durch eine ausführliche medizini- sche und golfspezifische Untersuchung werden die Daten aus der 3D-Analyse weiter interpretiert. Auf Basis dieser Interpretation erstellen wir in Zusammenarbeit mit den Golfprofessionals indi- viduelle Programme für unsere Golfsportler. Dieses Vorgehen ist unabhängig vom Alter und von der Spielstärke des Golfers oder der Golferin und kann selbstverständlich in ähnlicher Weise auch ohne den Einsatz der 3D-Analyse erfolgen. Die Trainingspro- gramme werden mit Physiotherapeuten umgesetzt.

GERTRUDE ZWICK: Als Physiotherapeutin ist mir die exakte Aus- führung der einzelnen Übungen sehr wichtig. Oft werden gute Übungen einfach falsch ausgeführt. Da dies zu keiner oder nur zur langsamen Verbesserung bzw. Linderung der Beschwerden führt, lege ich größten Wert auf regelmäßiges, bewusstes und exaktes Training.

Alfred, ist das Golfen für dich mehr Anstrengung oder eher Therapie?

ALFRED: Das Golfen ist für mich absolute Entspannung – mir geht es auch nicht darum, die längsten Drives und besten Bunker- schläge zu machen. Vielmehr möchte ich gemeinsam mit Renate häufig Golf spielen, und damit das möglichst problemlos funktio- niert, müssen wir beide außerhalb des Platzes in unsere Gesund- heit und Fitness investieren. Der Lohn für diesen Einsatz sind die vielen glücklichen Stunden, die wir gemeinsam erleben dürfen, nicht nur am Golfplatz.

OLIVER HERTL: Nach der 3D- Analyse und dem funktionellen Training arbeite ich mit meinen Golfsportlern an deren individu- eller Schwungverbesserung. Dabei muss nicht immer nach mehr Schlaglänge getrachtet werden, auch ein über Jahre schmerzfreier Golfschwung kann das vorrangige Ziel sein.

KOCHER + ZWICK: Eine ideale Situation für jeden Golfer, egal wel- che Spielstärke, ist die Zusammenarbeit mit dem Golflehrer, dem Mediziner und dem Physiotherapeuten. Dadurch kann mit Rück- sicht auf den medizinischen Hintergrund ein jeweils auf die Per- son maßgeschneidertes Trainingsprogramm erstellt werden. So kann die Gesundheit optimal geschützt werden. Schmerzfreies Golf bedeutet mehr Vergnügen, und wer keine Schmerzen hat, geht öfter golfen. Das wiederum fördert die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden.

GERTRUDE ZWICK: Wenn Golfer einmal gespürt haben, wie sich richtige Bewegungen anfühlen und wie effektiv selbst einfache funktionsgymnastische Übungen sein können, üben sie gerne selbstständig zu Hause. Meine Aufgabe liegt dann vor allem in der Kontrolle. Meist kommen diese Golfer nach einer erneuten Analyse mit der Bitte um „mehr“. Dieses Mehr liegt häufig in der funktio- nellen Kraft, deren Verbesserung sich sehr gut anfühlt. Die Erfolge hinsichtlich der Linderung von Schmerzen und der Verbesserung golfspezifischer Fitness-Aspekte stellen sich meist rasch ein.

FAZIT: Egal, auf welchem Leistungsniveau Golfer sich befinden, die Bildung eines Betreuerteams, vom Golflehrer über den Mediziner bis zum Physiotherapeuten, zahlt sich aus. Gemeinsam ist man immer erfolgreicher!

 

Dr. Robert Kocher (l.) ist Chirurg und Unfallchirurg sowie Verbandsarzt des ÖGV. Hcp 3,9.

Dr. Bernhard E. Zwick (r.) ist Orthopäde und Kinderorthopäde sowie Verbandsarzt des ÖGV und TPI Golf Medical Professional. Hcp 7,4.