Ihre Fitness-Checkliste für eine erfolgreiche neue Saison

Die ÖGV Verbandsärzte Dr. Robert Kocher und Dr. Bernhard Zwick empfehlen allen Golfspielern möglichst früh mit der Planung der nächsten Saison zu beginnen. In unserem Beitrag erfahren Sie warum!

Von Dr. Robert Kocher und Dr. Bernhard Zwick

Obwohl die Golfsaison noch lange nicht zu Ende ist, sollt man bereits mit der Planung der kommenden Saison beginnen. Das macht in vielerlei Hinsicht Sinn!

Hier sind ein paar gute Gründe für eine frühe Planung:

Golf:

Eine technische Schwungumstellung oder Schwungverbesserung braucht Zeit. Der Schlüssel zu einer individuellen Verbesserung des Golfspiels, egal ob Amateur oder Profigolfer liegt in einer optimalen individuellen Trainingsgestaltung. Die Körperlichen Grundlagen (Beweglichkeit, Stabilität) sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche technische Veränderung. Vorbei sind die Zeiten von allgemeinen Trainingsprogrammen mit hohem Zeitaufwand und großen Umfängen.

Medizinisch:

Viele Golfer haben chronische Schmerzen (Lendenwirbelsäule-, Halswirbelsäule-, Nacken- oder Handgelenksschmerzen, Ellbogen- oder Handgelenksbeschwerden, Fuß- oder Knieprobleme). Der Winter bietet ausreichend Zeit sich diesen Problemen zu widmen.

Körperliche Fitness:

Natürlich kann man von berufstätigen oder von vielbeschäftigten Menschen (z.B. Mütter mit kleinen Kindern) keine hohen Trainingsumfänge verlangen. Die zur Verfügung stehend Zeit kann aber optimal genützt werden. Dazu braucht man Wissen und gute Planung. Erkenntnisse aus der Sportmedizin, der Trainingswissenschaft, Ernährung, Hirnforschung oder der Physiotherapie müssen in eine effiziente Trainingsplanung und Trainingsgestaltung einfließen.

 

Um all diese Punkte leicht erfüllen zu können empfehlen wir Ihnen folgende CHECKLISTE schrittweise abzuarbeiten:

 

Medizin – Körper

  1. Sportmedizinischer Check
  2. Funktioneller Check

Golf

  1. Geplante Schwungänderung

Fitness

  1. Übungsprogramm (Funktionell)
  2. Grundlagen/allgemeines Fitnesstraining

Ernährung

  1. Geplante Optimierung der Ernährung

Allgemein

  1. Kosten
  2. Qualität
  3. Festlegen des Teams

Das Team

  1. Golfprofessional
  2. Sportmediziner
  3. Physiotherapeut
  4. Sportwissenschafter/Fitnesstrainer

 

Hier erfahren Sie nun alle Details dazu:

 

  1. Sportmedizinischer Check – ein MUSS

Als Grundvoraussetzung, egal ob Hobby- oder Breitensportler sollte immer eine sportmedizinische Untersuchung mit Labor, klinischer Untersuchung und Belastungs-Ergometrie stehen.

Beim Labor sollte neben dem Blutbild, inkl. Differentialblutbild, Nieren und Leberfunktion, ein Elektrolytstatus und ein Fettstoffwechsel Status stehen. Das schafft einen guten Überblick.

Die Belastungs-Ergometrie gibt Informationen über den aktuellen Leistungszustand, deckt in seltenen Fällen kardiale Probleme auf und hilft bei der nach der Herzfrequenz gesteuerten Trainingsplanung.

In Österreich gibt es eine Reihe von ausgezeichneten Sportmedizinern, die in angenehmer Atmosphäre hochqualitative Untersuchungen anbieten.

 

  1. Funktioneller Check

Golf ist eine komplexe Rotationssportart mit hohen körperlichen funktionellen Anforderungen.

Ohne ausreichender funktioneller Fitness sind Überlastungsschäden und Verletzungen vorprogrammiert. Wer das nicht so sieht und lebt, zahlt häufig einen schmerzhaften Preis.

Bei der funktionellen Untersuchung werden Gelenke, wichtige Muskeln und Muskelschlingen sowie allgemeine einfache koordinative Fähigkeiten untersucht. Die Ergebnisse geben einen guten Überblick.

Funktionelle Untersuchungen werden von speziell ausgebildeten Ärzten und Physiotherapeuten durchgeführt.

 

  1. Geplante Golfspezifische Veränderungen

Gemeinsam mit dem Golfprofessional wird im Herbst festgelegt, woran man im Winter arbeiten sollte. Will man mehr Schlagweite braucht man mehr Kraft und Schnelligkeit. Achtung! Vor jedem Schnelligkeits- und Krafttraining steht die funktionelle Fitness!

Will man das kurze Spiel verbessern braucht man mehr Koordination und Balance.

Es ist wichtig, dass der Sportwissenschafter oder Fitnesstrainer über diese grundsätzlichen Ziele Bescheid weiß.

 

  1. Übungsprogramme

Im Bereich der funktionellen Fitness reichen bereits wenige Übungen aus, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen. Wir empfehlen nicht mehr als 3-4 Übungen pro Tag. Die Übungen müssen einfach und überall durchführbar sein.

 

  1. Grundlagen/allgemeines Fitnesstraining

Hier wird meist in einem Fitnessstudio unter Anleitung trainiert. Bei der Auswahl des Trainers sollte man darauf achten, dass sich der Trainer mit dem Arzt, Physiotherapeut und Golfprofessional austauscht, um so die Trainingsprogramme optimal zu individualisieren.

Welcher Schwerpunkt trainiert wird muss klar festgelegt und im Team abgesprochen werden.

Empfohlene Reihenfolge: Funktionelle golf-spezifische Fitness – Kraft – Ausdauer

 

  1. Ernährung

Sobald eine Verbesserung der Leistung angestrebt wird, muss auch die Ernährung optimiert werden. Hier gibt es die größten individuellen Unterschiede und auch die meisten widersprüchlichen Aussagen.

Ein erfahrener Mediziner, kann hier die besten und vernünftigsten Tipps geben.

  1. Kosten

Qualität kostet. Jede Dienstleistung die zugekauft werden muss kostet Geld. Trotzdem kann man mit einer umsichtigen Planung die Kosten niedrig halten.

„Jeder Euro, der in die Gesundheit investiert wird, kommt doppelt zurück.“

  1. Qualität

Je besser die Qualität der Betreuer ist, desto effektiver wird das Training.

Qualität steht vor Quantität

In einer optimalen Vorbereitung auf die kommende Golfsaison sollte man 2-3 Einheiten Funktionsgymnastik und 2 Einheiten Ausdauertraining pro Woche absolvieren. Dabei kann man kann durchaus eine lockere Ausdauertrainingseinheit und eine Einheit Funktionsgymnastik an einem Tag kombinieren.

Dabei sollte man immer auf die Qualität des Trainings achten. Es ist besser eine Übung nur 5-mal zu wiederholen, dies aber mit der richtigen Ausführung der Bewegung. Hohe Trainingsumfänge falsch durchgeführt, bringen nicht die gewünschten Ergebnisse.

  1. Im Team ist man erfolgreicher

Ein funktionierendes Team von Spezialisten, die helfen das Training zu steuern, kann einen großen Unterschied machen.

Ein gutes Team erleichtert das Training. Ein Team kann aus Sportmedizinern, Physiotherapeuten und einem Fitness-Spezialisten bestehen. Der anfängliche organisatorische, zeitliche und auch finanzielle Aufwand wird sich mehr als lohnen, und wenn man einmal ein Team formiert hat, so ist die Vorbereitung für die kommenden Golfsaisonen zu mehr als 50% organisiert!

 

Wer einfache Fehler vermeidet erspart sich Frustration

Ein euphorischer und zu intensiver Beginn des Trainings ist ein häufig zu beobachtender Fehler, der das Training über Wochen unangenehm und lästig werden lässt. Wie in der Schule und im Beruf ist schlechtes Zeitmanagement ein häufiger Grund für inkonsequentes und damit wenig effektives Training. Trainingssteuerung durch Spezialisten ist hier gefragt!

Bevor Sie aber mit den Übungen loslegen, nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie einen Sportmediziner oder Physiotherapeuten, um sich beraten zu lassen.

Das golfspezifische Fitness-Training über 6-8 Wochen mit je 2-3 Trainingseinheiten pro Woche erzielt bei allen Golfern deutliche Verbesserungen in golfspezifischen Bewegungsabläufen (technischer Fortschritt). Als positive „Nebenwirkung“ fühlt man sich besser und häufig beobachtet man eine Besserung chronischer Schmerzen.

 

Viel Spaß bei der Vorbereitung auf die kommende Golfsaison!