Fr, 17. Mai 2019 Graz

Gösser Open

Dramatik pur – Bernard Neumayer geht als Führender in die Finalrunde der Gösser Open

Von Karlheinz Wieser

Die Steirer Lukas Nemecz und Timon Baltl liegen mit knappem Rückstand auf der Lauer

Der morgige Finaltag bei den mit 42.500 Euro dotierten Gösser Open im Golfclub Erzherzog Johann in Maria Lankowitz verspricht Dramatik pur! Der Salzburger Bernard Neumayer hat am Freitag mit einer 68er-Runde (-4) und dem Total von 132 Schlägen (-12) zum Italiener Luca Cianchetti (69/-3) aufgeschlossen und geht damit erstmals als Führender in den Schlusstag eines Turniers auf der Alps Tour. Der englische AmateurJack Floydd liegt nach einer starken 64 (-8) bei gesamt elf unter Par als Dritter auf Tuchfühlung zum Spitzenduo. Mit einem weiteren Schlag Rückstand haben der Grazer Lukas Nemecz und der französische Amateur Jeong Weon Ko(beide 66/-6) ebenfalls noch alle Chancen. Der Steirer Timon Baltl (67/-5) liegt bei gesamt neun unter Par als geteilter Sechster ebenfalls noch auf Schlagdistanz zu den beiden Führenden.

Nachdem die bisheriger Alps-Tour-Saison für Bernard Neumayer mit zwei 25. Plätzen als beste Resultate nicht nach Wunsch verlaufen war, spielt der Radstädter in dieser Woche in der Weststeiermark groß auf. „Es wäre heute noch mehr möglich gewesen, aber ich beklage mich nicht darüber, sondern schaue nur nach vorne. Bei einem Turnier in Österreich im letzten Flight auf die Schlussrunde zu gehen, ist einfach ein Traum. Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen werden, denn es gibt nichts Schöneres, als vor einer großen Kulisse zu spielen. Die Gösser Open sind ja dafür bekannt, dass am Finaltag viel los ist, deshalb freue ich mich auch schon sehr darauf. Ich habe inklusive ProAm in den vergangenen drei Tagen 19 Birdies und zwei Eagles gespielt. Diese Ausbeute hat meinem Selbstvertrauen gut getan“, meinte Neumayer, der in Maria Lankowitz nach seinem ersten Sieg auf der Alps Tour greift. Neumayer schlägt am Samstag um 9.59 Uhr zusammen mit Cianchetti und Floydd in die Finalrunde ab.

Auch Lukas Nemecz peilt nach seinem Sieg 2017 und Platz zwei im Vorjahr ein weiteres Topresultat bei seinem Heimturnier an. Trotz zwei tiefroter Runden hatte der 29-Jährige vor allem an seiner Putt-Leistung einiges auszusetzen. „Ich hätte hier nach zwei Tagen auch bei -15 liegen können, aber es sind nur die ganz kurzen Putts gefallen, die man einfach lochen muss. Aus den Birdiechancen aus einer Distanz von drei bis fünf Metern habe ich viel zu wenig Kapital geschlagen. Da sind auch einige ausgelippt oder auf der Linie zu kurz gewesen. Es ist heute auch ein wenig Frust aufgekommen, weil ich mich für mein gutes Spiel nicht belohnt habe. Ich weiß, dass ich in meiner derzeitigen Form in der Finalrunde noch einmal richtig tief schießen kann und werde morgen noch einmal voll angreifen“, versprach Nemecz.

Im Gegensatz zu Nemecz ist Timon Baltl mit den Grüns in Maria Lankowitz bisher sehr gut zurechtgekommen. „Ich habe wie schon in der gestrigen Auftaktrunde auch heute wieder sehr solide gespielt und mich im Vergleich zu den bisherigen Saisonturnieren beim Putten extrem steigern können“, betonte Baltl. Als Grund dafür führte der 24-jährige Grazer an, dass ihn sein Vater Max bei den Gösser Open als Caddie unterstützt. „Vor allem beim Linienlesen ist er eine extrem große Hilfe. Ich habe mich mit zwei starken Runden in eine sehr gute Position gebracht und werde auch morgen noch einmal ordentlich attackieren“, gab sich Baltl angriffslustig.

Lokalmatador Martin Wiegele (gesamt -5/Platz 26) wird am Samstag hingegen wohl nicht mehr in den Kampf um den Siegerscheck eingreifen können. „Mit dem Bogey auf meinem vorletzten Loch ist die Cutmarke schon gefährlich nahe gekommen, aber mit einem Birdie am Schlussloch habe ich zumindest der Sorgen entledigt, am Finaltag nicht mehr dabei zu sein. Ich habe wie schon gestern auch heute wieder besser gespielt als gescort. Die Schlagkontrolle fühlt sich im Gegensatz zu den vergangenen Wochen zwar etwas besser an, aber ich habe im Moment das Gefühl, dass ich in allen Bereichen meines Spiel noch Luft nach oben habe. Der Sieg wird sich bei sieben Schlägen Rückstand auf die Führenden nicht mehr ausgehen, trotzdem möchte ich noch möglichst weit nach vorne kommen“, hat sich Wiegele für den Schlusstag vorgenommen.

Markus Brier landete mit einer 69er-Runde (-3) bei gesamt vier unter Par genau an der Cutlinie und war darüber entsprechend erleichtert. „Ich habe einige gute Putts zum Par gemacht und das hat mich auch gerettet. Andererseits habe ich auch ein paar Birdiechancen liegen gelassen, in Summe war mein Spiel aber heute solider als gestern. Im Moment bekomme ich den Ball nicht nahe genug an die Fahne, daher gilt es, mit den Eisen zu arbeiten“, sagte Brier. Mit Clemens Prader präsentierte sich ein zweiter Routinier bisher in Maria Lankowitz in sehr starker Form. Der 40-jährige Tiroler rangiert nach einer 66er-Runde (-6) mit dem Total von 136 Schlägen (-8) auf Platz acht.

Dazu haben aus rot-weiß-roter Sicht auch noch Daniel Hebenstreit (gesamt -7/Rang 13), Luca Denk (-6/17.) sowieHanspeter Bacher, Gerold Folk, Paul Kamml, Christoph Körbler, Sam Straka und Uli Weinhandl (alle -4/39.) den Cut geschafft. Damit sind am Samstag ab 08.20 Uhr nicht weniger als 14 Österreicher in der Entscheidung der Gösser Open 2019 mit dabei.

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