Mi, 10. Juli 2019 Wien
Auch Vorbilder haben klein begonnen!
Olympia-Medaillistin Emma Spitz und Österreichs European Tour-Spieler Matthias Schwab erzählen uns über ihre ersten Schritte ins Golf(er)leben.
WANN UND WIE HABT IHR MIT DEM GOLFSPORT BEGONNEN?
Emma: Mit sieben Jahren im Golfclub Schloss Schönborn. Golfende Schulfreunde haben mich zum Kindertraining mitgenommen.
Matthias: Meine ersten Versuche machte ich mit Plastikschlägern und –bällen im Alter von drei Jahren zu Hause im Wohnzimmer. Bald darauf habe ich es auf einem richtigen Golfplatz ausprobiert.
WAS WAREN EURE ERSTEN TURNIERE? HABT IHR SCHÜLER GOLFCUPS GESPIELT?
Emma: Meine ersten Turniere waren Schüler Golfcups (das erste war im GC Poysdorf). Eine ganz besondere Erinnerung habe ich an 2009. Da waren in einer Woche drei Schüler Golfcup Turniere und ich bin nicht in den Urlaub mit meiner Familie mitgefahren, weil ich unbedingt Punkte sammeln wollte für das Österreich Finale.
Matthias: Mein erster Auftritt war mit 4 Jahren in Radstadt im Jahr 1999. Meine ersten Turniere waren Mercedes Kids Turniere. Danach spielte ich Future Tour Turniere und AJGT Turniere. Die Kinder- und Jugendturniere waren für mich eine gute Erfahrung. Ich spielte vor allem am Anfang immer gegen ältere Jungs, wo ich sehr gefordert wurde. Das hat mir in meiner Entwicklung sicher geholfen.
WIE WÜRDEST DU DICH SELBST BESCHREIBEN? WELCHER TYP SPIELER/IN BIST DU??
Emma: Ich bin eine Gefühlsspielerin. Ich spiele gerne aggressiv, und unter Druck oft noch besser. Lieber nehme ich ein Bogey in Kauf, als mir keine Chancen auf Birdies zu gönnen. In den letzten Jahren habe ich gelernt, wann es wichtig ist defensiv, bzw. aggressiv zu spielen.
Matthias: Ich bin ein überlegter Spieler, immer fokussiert und ich hole aus jedem Schlag und jeder Situation das Maximum heraus. Ich versuche mir immer einen guten Plan für jeden Platz zusammenzustellen und diesen dann so gut es geht auszuführen.
WER HAT EUCH BESONDERS UNTERSTÜTZT UND WARUM WAR DAS WICHTIG?
Emma: Meine Familie war meine größte Unterstützung. Ich finde das wichtig, weil man als Sportler eine Familie hinter sich braucht, die einen in Allem unterstützt. Alles was den Sport betrifft sowieso, aber auch bei schulischen Themen, Zeitmanagement und Ernährung.
Matthias: Meine Eltern waren vom ersten Tag an meine größten Unterstützer. Sie haben mit mir trainiert, mich zum Training und Turnieren gebracht, mit mir Turnierplanung gemacht und auch geschaut, dass ich gut in der Schule bin. Dann kamen meine Jugendtrainer Alan Mitchell und Jonathan Mannie zu den Unterstützern und später auch Willi Hofmann. Mein jüngerer Bruder Johannes war auch immer an meiner Seite und hat mich täglich gepusht.
IHR HABT SCHON SEHR VIEL IM GOLF ERREICHT, SEID NOCH SEHR JUNG UND STEHT AM ANFANG EURER KARRIERE… WELCHE ZIELE HABT IHR IM GOLF?
Emma: Meine größten Ziele sind in die Top 10 der Welt zu kommen und Major-Turniere zu gewinnen. Um dies zu erreichen werde ich bald nach Amerika gehen und dort mein Studium beginnen. Ein Ziel ist auch später auf der amerikanischen Tour (Ladies PGA Tour) zu spielen.
Matthias: Mein Ziel im Golfsport ist, dass ich mich ständig verbessern und immer einen Schritt nach vorne machen will. Es gibt in unserem Sport so viele Facetten und Bereiche an denen man arbeiten kann, deshalb wird mir nie langweilig. Ich will mich auf der Tour weiter etablieren und heuer besser spielen als noch im letzten Jahr.
WELCHE TIPPS KÖNNT IHR KINDERN UND DEREN ELTERN WEITERGEBEN, DIE GERADE ZU GOLFEN BEGONNEN HABEN UND SCHON EINE BESONDERE LEIDENSCHAFT FÜR DEN GOLFSPORT EMPFINDEN?
Emma: Ich finde es sehr wichtig, dass Eltern ihre Kinder immer unterstützen und ihnen helfen wo sie können. Nichtsdestotrotz müssen Kinder wirklich von sich aus spielen und vor allem trainieren wollen, weil dann haben sie auf alle Fälle mehr Spaß dabei.
Matthias: Ich denke es ist wichtig zu wissen, dass man im Golf nie perfekt ist und es immer besser geht. Im Training ist es wichtig die Zeit gut zu nutzen und mit einem Ziel zu trainieren. Das Handy sollte sowieso während des Trainings immer weggesperrt sein. Geduld ist auch wichtig, weil die Entwicklung eines Golfers sehr lange dauert und man nicht in einem Monat oder Jahr alles zerreißen kann, sondern sich nur stetig Schritt für Schritt verbessern kann.