So, 31. August 2014 Circolo Golf La Mandria, Italien

Open d'Italia

ÖGV

Bernd Wiesberger kann nicht in den Titelkampf eingreifen und fällt mit der 72 auf Platz 6 zurück.

Nach 45 Löchern erreicht Bernd Wiesberger bei der Italian Open 13 unter Par und Platz 1, ehe er das 1. Bogey im Circolo Golf La Mandria einfängt. Ab diesem Zeitpunkt ist die zuvor traumwandlerische Sicherheit in seinem Spiel verflogen, die er auch am Schlusstag nicht mehr wiederfindet. Ohne die bombensicheren Tee-Shots und den richtigen Touch auf den Grüns fängt sich der 28-jährige am Wochenende in Summe 7 Bogeys ein und fällt mit der Par-Runde von 72 Schlägen auf den 6. Platz zurück.
7 Jahre nachdem sich Markus Brier erst im Stechen am zweiten Extraloch Gonzalo Fernandez-Castano geschlagen geben musste, kann somit auch Bernd Wiesberger seine Siegchance in Bella Italia nicht nutzen. Kurze verschobene Putts und verzogene Drives ziehen ihm bereits in der Anfangsphase der Schlussrunde den Nerv und lassen ihn zwischenzeitlich vom 3. auf den 10. Zwischenrang zurückfallen.

Erst ein starkes letztes Drittel mit drei Birdies fängt den freien Fall am Leaderboard ab und rettet zumindest die Par Runde. Das vierte Top 10-Ergebnis der Saison ist 52.500 Euro wert und bringt auch ein paar Pünktchen fürs World Ranking um weiter rund um Rang 70 geführt zu werden.

Wechselvolle Front 9 am Schlusstag

Mit einem 280 Meter-Vollbrett Mitte Bahn eröffnet Bernd Wiesberger seine Jagd am Leaderboard. Bei perfekten Bedingungen legt er sich wie schon so viele seiner Kollegen zuvor eine gute Eaglechance auf. Der Chip vom Vorgrün bleibt aus 6 Metern knapp zu kurz, dennoch wird es ein Birdie-Start.

Zu einer sandigen Angelegenheit entwickelt sich Loch 2: vom Fairwaybunker geht es übers Grün neuerlich in den Sand, nachdem der Ball die lauten Kommandos „Down, down“ nicht mehr befolgt. Von ganz hinten im Bunker, nahe der Kante, pitcht Bernd gefühlvoll aufs Vorgrün, der Ball rollt auf 1,5 Meter ans Loch. Den ersten Tester für den Putter schiebt er vorbei.

Einen Baum fast vor der Nase hat Bernd nach dem 3. Drive: aus dem Rough zirkelt er jedoch einen sehr mutigen Schlag übers Wasserhindernis Mitte Grün. Aus 15 Metern bergab braucht der Putter aber drei Versuche um einzulochen. Zögerlich auch sein Birdieputt aus 7 Metern an der 4, wieder zu kurz. Den Greenspeed hat Bernd noch nicht gefunden.

Die verschobenen kurzen Putts gehen nicht spurlos an Wiesberger vorbei. Auch am kurzen, ersten Par 3 lässt er einen Schlag liegen. Jetzt liegen alle Hoffnungen am Par 4 der 7, wo der Abschlag auf Drivedistanz vorverlegt wurde: tatsächlich passt die Marschrichtung nach vorne, gefühlvoll sichert er sich das zweite Tagesbirdie. Das Par 5 der 9 ist mit zwei Schlägen nicht erreichbar, Bernd muss sich mit dem Par begnügen.

Noch mehr Ballast aufgeladen

Während um ihn herum ein wahrer Birdietrommelwirbel abläuft, findet Wiesberger weiter nicht in den Birdietakt. Ein Par n ach dem anderen wandert auf die Scorekarte, das bleibt zu wenig um dranzubleiben.

Auch das kurze Par 5 der 12 kann das Tagesscore nicht herumbiegen: auf diesem aufgelegten Birdieloch setzt es statt eines Birdies sogar das Bogey. Das sonst so sichere Eisenspiel funktioniert auch am Par 3 der 13 nicht, wo Bogey Nummer fünf auf die Scorekarte wandert. Damit droht Wiesberger sogar aus den Top 10 herauszufallen.

Mit dem schwächsten Zwischenergebnis am Buckel unter aller Kollegen um ihn herum entwickelt der Oberwarter immerhin Kampfgeist und nutzt die sich bietende Birdiechance an der 14 aus. Seine Tagesbilanz von Even Par für die Par 5 kann Bernd auch an der 15 nicht mehr verbessern. Die Schadensbegrenzung geht dafür an der 16 weiter, wo er auf dem überlangen Par 3 ein tolles Birdie einsackt.

Die Annäherung ins letzte Grün legt eine Außenseiterchance aus 8 Metern auf. Der Putt sitzt diesmal genau und rettet zumindest die Par-Runde von 72 Schlägen und den alleinigen 6. Platz.

Mehrere Sieger

Der Südafrikanische Evergreen Hennie Otto lässt sich selbst mit wilden Drives nicht mehr von der Spitze des Leaderboards verdrängen und erkämpft sich eine sehenswerte 68, die für den Sieg bei der Italian Open bei 20 unter Par reicht. Mit der klar besten Finalrunde von 63 Schlägen tankt sich David Howell noch auf Platz 2 vor.

Damit vermasselt er Stephen Gallacher um einen Schlag den geforderten 2. Platz um Graeme McDowell in der Ryder Cup-Qualifikation vom letzten automatischen Startplatz zu verdrängen. Paul McGinley, der erst am Dienstag seine drei Wild Card-Picks bekanntgeben wird, dürfte jedoch kaum an Gallacher und Ian Poulter vorbeikommen.

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