Fr, 10. Juli 2020 Diamond Country Club, Atzenbrugg
Ein Wahl-Österreicher beherrscht die Austrian Open
Beim European-Tour-Turnier im Diamond Country Club von Atzenbrugg geht der in Wien lebende Spanier Miguel Angel Jimenez als Spitzenreiter in die morgen beginnende Final-Phase / In dieser mischen auch der Steirer Lukas Nemecz und der Niederösterreicher Markus Habeler noch mit
Ein im wahrsten Sinn des Wortes heißer Tag ging heute im Diamond Country Club in Atzenbrugg über die Bühne. Bei über 30 Grad Celsius schlugen 144 Top-Golfer im Zuge der Austrian Open 2020 zur zweiten Runde ab, ehe danach der Cut gezogen wurde und sich rund die Hälfte des Feldes morgen und übermorgen um den Sieg beim zur European Tour und Challenge Tour zählenden Event matchen wird.
Zum Mann des Tages kürte sich – trotz wegen von Corona nicht zugelassener Zuschauer – ausgerechnet ein Spieler, der aufgrund seiner Art diese eigentlich braucht – Miguel Angel Jimenez! Dass der in Wien verheiratete und dort auch lebende Spanier sowohl als charismatischer Showman zu überzeugen weiß, als auch selbst mit 56 Jahren noch immer in der Lage ist, nicht nur mit seiner obligaten Zigarre, sondern auch sportlich eine eindrucksvolle Duftmarke im europäischen Spitzengolf zu setzen, zeigt das Atzenbrugger Score nach Tag 2 in eindrucksvoller Art. Jimenez führt mit 11 Schlägen unter Par das hochkarätige Feld an und nimmt diese Tatsache mit der ihm eigenen Lockerheit zur Kenntnis. „Das war ein wirklich netter Tag. Ich hatte jetzt vier Monate Urlaub. Offensichtlich hat mir das gutgetan. Die heutige 65er-Runde ist auf jeden Fall die beste, die ich hier in Atzenbrugg jemals gespielt habe.“ Dass Jimenez‘ Vorsprung auf den fünffachen Verfolger-Block bestehend aus den beiden Schotten Marc Warren und Craig Howie, dem Niederländer Joost Luiten, dem Italiener Renato Paratore sowie dem Deutschen Nicolai von Dellingshausen nicht sogar noch deutlicherer als zwei Schläge ist, sieht der Spitzenreiter fast ungewohnt kritisch: „Leider habe ich auf den letzten drei Holes zwei Bogeys produziert. Das war eigentlich nicht notwendig.“ Andrerseits profitierte der 22-fache Turniersieger auch von einer finalen Schwächephase des Deutschen von Dellingshausen.
Begeistert vom Jimenez-Auftritt zeigte sich auch der Präsident des Diamond Country Clubs, Christian Guzy: „Er ist wie der von ihm geliebte Rotwein. Je älter desto besser.“
Nach dem heute durchgeführten Cut ist Österreich durch den Steirer Lukas Nemecz (– 3 Schläge) und den Niederösterreicher Markus Habeler (– 1) noch zweifach an den Finaltagen vertreten.
Lukas Nemecz:
„Ich habe die letzten zwei Tage eigentlich nicht wirklich gut gespielt. Vor allem das lange Spiel ist mir überhaupt nicht so gelungen wie sonst. Hingegen war das Putten äußerst solide. Was mir halt besonders gefehlt hat, ist das Publikum. Vor allem bei einem Heimturnier. Der Platz bekommt durch die Leere rundherum eine völlig andere Optik. Aber trotzdem, Atzenbrugg liegt mir. Ich hoffe, dass die nächsten beiden Tage besser werden. Heute war es auch sehr heiß. Ich habe dreieinhalb Liter Wasser getrunken.“
Markus Habeler:
„Heute war ein guter Tag. Ich bin mit meinem Spiel durchaus zufrieden. Es waren viele gute Dinge dabei. Andererseits habe ich auf den letzten drei Löchern ein bisschen den Faden verloren und mit drei Bogeys ein noch besseres Ergebnis vergeben. Von der Hitze her habe ich überhaupt kein Problem gehabt. Ich spiele sogar lieber, wenn es warm ist.“
Aus rotweißroter Sicht nicht mehr bei den Austrian Open 2020 dabei sind Timon Baltl, Markus Brier und Leonhard Astl +1, die talentierten Amateure Maximilian Steinlechner und Laurenz Kubin +3, Gerold Folk, Lukas Lipold und Amateur Niklas Regner +4, Martin Wiegele +7 sowie Sebastian Wittmann +21.