Di, 8. September 2020

Schwab und Wiesberger im exklusiven US Open Interview

In gut einer Woche schlagen Matthias Schwab und Bernd Wiesberger bei den US Open ab. Wir haben sie vorab zum Interview getroffen

Von Jakob Lamprecht

Am 17. September starten für Matthias Schwab und Bernd Wiesberger die US Open. Während Wiesberger zum sechsten Mal bei diesem prestigeträchtigen Major abschlägt, feiert Schwab sein Debüt. Wir haben beide zum Interview getroffen. 

Bernd Wiesberger:

Bernd, die US Open stehen quasi vor der Tür. Nach ein paar Wochen in Europa und guten Ergebnissen auf der European Tour geht es für dich daher wieder in die USA – mit welchem Gefühl trittst du die Reise an?

Wichtig war mir vor allem im Turnier-Rhythmus zu bleiben. Ich habe in beiden Wochen – sowohl in England als auch in Spanien – einige wichtige Erkenntnisse mitnehmen können, die mir hoffentlich für die schwierige Aufgabe bei den US Open helfen können.

Der Winged Foot Golf Club war bereits fünfmal Austragungsort der US Open – allerdings vor „deiner Zeit“. Wie gut kennst du den Platz und wo liegen seine Tücken?

Ich kenne den Platz praktisch gar nicht. Die einzigen Informationen die wir gesammelt haben, sind noch von der letzten Austragung von 2006, als Geoff Ogilvy mit +5 gewonnen hat. Seitdem sind auch leichte Veränderungen an den Greens gemacht worden. Es ist praktisch Neuland für mich und die meisten anderen auch.

Welchen Stellenwert haben die US Open für dich in diesem Jahr?

Jedes Major hat einen hohen Stellenwert, ganz klar. Es wird ein enorm schwieriger Test – sowohl golferisch, wie auch mental. Die US Open haben da ihre eigenen Gesetze. Speziell auf den „traditionellen“ Austragungsorten wie etwa Oakmont oder eben auch Winged Foot.

Dein bisher bestes Ergebnis bei den US Open war der geteilte 16. Platz – mit welchen Erwartungen wirst du in diesem Jahr abschlagen?

Ja der 16. Platz war auf einem etwas uncharakteristischen Platz in Erin Hills. Das Scoring war dort etwas besser als man es normalerweise bei den US Open sieht. Aber vor allem die Woche in Valderrama hat mich, denke ich, gut auf Winged Foot vorbereitet. Ich denke, dass ich viel Positives daraus mitnehmen werde und mein bestes Golf zeigen kann.

 

Matthias Schwab:

Matthias, dein US Open Debüt steht kurz bevor – was überwiegt die Anspannung oder die Vorfreude? Und was bedeutet es für dich bei den US Open abzuschlagen?

Es überwiegt natürlich die Vorfreude. Wahrscheinlich werde ich schon ein wenig angespannt sein, man spielt ja nicht alle Tage seine ersten US Open. Nachdem bis jetzt nur sehr wenige Österreicher die US Open spielen durften, bedeutet mir das natürlich sehr viel dabei zu sein. Es ist auch eine Art Anerkennung und Belohnung für meine jahrelange Arbeit, die hinter mir liegt. So wie bei allen Majors sind ja nur Top-Spieler aus aller Welt teilnahmeberechtigt und es ist für mich ein schönes Gefühl in diesem Kreis spielen zu dürfen.

Bei deinem ersten Major, der PGA Championship, hast du leider den Cut verpasst – was konntest du daraus lernen und mitnehmen?

Der Cut bei meinem ersten Major war in Reichweite. Ich konnte nur nicht mein Spiel, wie sonst eigentlich üblich, abrufen. Mein kurzes Spiel war in der Woche der PGA Championship nicht gut genug. Ohne wirklich gutem Spiel, hat man in diesem Teilnehmerfeld keine Chance zu bestehen. Die Lehre und Erkenntnis daraus war somit mein Spiel zu verbessern, weiter zu entwickeln und an den entscheidenden Tagen die entsprechende Leistung zu erbringen.

Du hast dir nach den letzten Turnieren eine kleine Auszeit genommen – wie sieht jetzt deine konkrete Vorbereitung auf das Major-Highlight (US Open) aus?

Nach den UK Championship at The Belfry verbringe ich zu Hause einige Tage mit aktiver Erholung aber ohne Golfschläger. Seit 4. September ist neben täglichem Fitnesstraining, Physiotherapie usw. auch wieder Golftraining angesagt. Vor allem kurzes Spiel. Ich achte in dieser Zeit darauf, dass ich genug Schlaf bekomme, mich gut ernähre und trotz eines großen Trainingsumfanges die tägliche Regeneration nicht zu kurz kommt. Voraussichtlich am 10. oder 11. September werde ich nach New York fliegen und dort das spezielle Vorbereitungstraining auf die US Open beginnen.

Welche Chancen rechnest du dir aus im Winged Foot Golf Club aus und was erwartest du von dir?

Ich erwarte mir von keinem Turnier eine spezielle Platzierung oder rechne mir etwas aus. Mein Ziel ist dort gutes Golf zu spielen. Wenn mir das gelingt bin ich zufrieden und dann sollte sich eine entsprechende Platzierung ergeben.

Vielen Dank Bernd und Matthias. Wir wünschen euch ein erfolgreiches Turnier.

Matthias Schwab versorgt uns zudem mit aktuellen News in seinem Schwab-Blog.