Mi, 11. August 2021
Österreichs Golfer mit historischem Ergebnis
Stolz, Ansporn und Motivation – Das bleibt von den Olympischen Spielen 2020 in Tokio
Wir haben gehofft, gebangt und manche haben sich vor Spannung vielleicht sogar die Fingernägel abgekaut, während Sepp Straka am letzten Tag des olympischen Golfturniers der Herren um die Medaillen spielte. Am Ende hat es bekanntlich um einen Schlag nicht für ein Stechen um eine Medaille gereicht. Ein Schlag nach vier Runden! Ein Schlag nach 270 Schlägen!
Jeder Mensch, der schon einmal einen Golfschläger in der Hand gehalten hat, weiß, dass dieser Unterschied höchstens mit einem Fotofinish im 100-Meter-Lauf vergleichbar ist und mit dem freien Auge nicht erkennbar ist, wie wenig schlussendlich gefehlt hat.
Daher wollen wir nicht nur, nein, es ist unsere Pflicht, die Leistung von Sepp Straka, aber auch von Matthias Schwab und Christine Wolf, jetzt da der erste Frust über diese knapp verpasste Medaille verflogen ist, noch einmal gebührend in den Fokus der Aufmerksamkeit stellen.
In unserer schnelllebigen Welt verpuffen sensationelle Leistungen wie diese leider viel zu schnell, doch Sepp Straka hat Historisches geleistet! Immerhin führte er nach Tag 1 mit einer 63er Fabelrunde das hochkarätige Teilnehmerfeld an und sorgte damit weit über die Landesgrenzen hinaus für großes Aufsehen und ein enormes Medienecho.
Mit seiner ruhigen und höchstprofessionellen Art zeigte er über vier Tage hinweg eine Leistung, die nur durch intensives und diszipliniertes Training über viele Jahre hinweg möglich war. Denn Golf ist eine Sportart, in der die Leistungsdichte an der Spitze seinesgleichen sucht, die weltweit von über 60 Millionen aktiv ausgeübt wird und deren Faszination auf der gesamten Welt hunderte Millionen Menschen in den Bann zieht. Sepp, wir verneigen uns vor dir!
Zurecht nennen wir unsere OlympiastarterInnen Olympioniken
ÖGV Präsident Dr. Peter Enzinger: „In Tokio war die ganze Welt vertreten und weltweit fieberten bei den Golfübertragungen im TV Millionen Sportfans mit. Die Leistungen unserer Athleten, vor allem im Herren-Bewerb, hat die gesamte Golfwelt beeindruckt und wir waren in aller Munde. Darauf können wir alle stolz sein!“
Nicht umsonst werden umgangssprachlich alle Athletinnen und Athleten, die bei Olympischen Spielen an den Start gehen dürfen, Olympioniken (griechisch für Olympiasieger) genannt und dafür gefeiert. Denn genau das sind Christine Wolf, Matthias Schwab und Sepp Straka, Sieger! Sie haben es mit harter Arbeit und tollen Leistungen geschafft, sich unter die besten 60 Golferinnen bzw. Golfer der Welt zu spielen und sind damit am Olymp der Sportwelt angekommen.
Im Golfsport als kleines Sportland Österreich drei Athletinnen bei Olympischen Spielen an den Start schicken zu können, ist eine Leistung, die man unseren SportlerInnen nicht hoch genug anrechnen kann. Mit Sarah Schober, die kurz vor Beginn der Spiele in Tokio ebenfalls die Qualifikationskriterien erfüllen konnte, diese Chance aufgrund der Kurzfristigkeit jedoch leider nicht mehr wahrnehmen konnte, hätte Österreich mit zwei Damen und zwei Herren sogar das Maximalkontingent ausschöpfen können – das ist lediglich 16 anderen Nationen gelungen!
Wir haben vor den Spielen von einer Medaille geträumt, durften während den Spielen auf eine Medaille hoffen und stehen nun, wenn auch ohne Edelmetall, mit stolz geschwellter Brust da! Christine Wolf, Sepp Straka und Matthias Schwab haben unser Land in Tokio herausragend vertreten und darauf können wir alle stolz sein.
Die Erkenntnisse, die wir aus Tokio mitnehmen konnten, sind für den gesamten heimischen Golfsport auf allen Leistungsebenen Motivation und Antrieb zugleich, die herausragende Arbeit der letzten Jahre fortzusetzen und bereits in drei Jahren einen neuen Angriff unter den fünf Ringen zu starten!