Fr, 3. Dezember 2021
Ein Jahr - Drei Erfolgsgeschichten
Wie Bernd Wiesberger, Sepp Straka und Matthias Schwab sich in neue Sphären gespielt haben
Das Jahr 2021 hat wahrlich viele Geschichten zu bieten. Die meisten davon haben nicht mit dem Golfsport zu tun, doch gerade die großen Geschichten des heimischen Golfsports dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Denn für unsere drei Aushängeschilder war 2021 ein ganz besonderes Jahr und das aus drei völlig unterschiedlichen Gründen.
Rot-weiß-rot beim Ryder Cup
Die drei Geschichten von Bernd Wiesberger, Sepp Straka und Matthias Schwab nach ihrer Relevanz für den heimischen Golfsport zu reihen, wäre den jeweiligen Leistungen nicht angemessen, denn diese waren und sind nach wie vor allesamt einzigartig für die Alpenrepublik. Da man jedoch mit einer Geschichte beginnen muss, fangen wir mit dem ältesten unserer drei Aushängeschilder an.
Bereits zu Jahresbeginn bewies Bernd Wiesberger, dass er 2021 Großes vorhat. Bei seinem zweiten Turnier des Jahres Ende Jänner – der Dubai Desert Classic – belegte der Burgenländer bereits den starken 6. Platz und machte damit den ersten großen Schritt in Richtung einer erfolgreichen Ryder Cup Qualifikation.
Weitere Top-Ergebnisse ließen jedoch auf sich warten und somit musste der inzwischen 36-Jährige hart um sein großes Ziel kämpfen. Er ordnete einer Ryder Cup Teilnahme alles unter und verzichtete schließlich sogar auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Tokio.
Das Risiko wurde belohnt.
Wiesberger brachte in den letzten Monaten vor dem Ryder Cup die zwingend notwendigen Top-Resultate – Titelverteidigung beim Made in Himmerland in Dänemark, Platz 5 bei den BMW International Open in München und schließlich der 2. Platz bei den Omega European Masters in der Schweiz – , die ihn vor dem letzten Turnier der Qualifikationsphase in eine aussichtsreiche Position brachten. Schließlich hielt Wiesberger dem Druck beim letzten Turnier der Qualifikationsphase, den BMW PGA Championships, stand und erfüllte sich mit Platz 20 im hochkarätigen Teilnehmerfeld seinen großen Traum vom Ryder Cup.
Rot-weiß-rot am Golf-Olymp
Des einen Freud ist des anderen Leid, oder so ähnlich könnte man die Situation beschreiben, als Bernd Wiesberger Mitte März 2021 seine Anmeldung bei den Olympischen Spielen in Tokio zurückzog.
Bernd Wiesberger im März 2021: „Leider lässt die diesjährige Saisonplanung eine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Tokyo nicht zu. Wir haben lange mit der Entscheidung gehadert, da mir die Olympischen Spiele persönlich sehr wichtig sind und ich gerne um eine Medaille kämpfen würde.“
Während das Golfland teilweise mit Unverständnis reagierte und davon gesprochen wurde, dass sich damit ein Fenster für Wiesberger schließt, öffnete sich langsam und behutsam eine Tür für einen anderen Österreicher. Denn die Absage des Burgenländers machte den Weg frei für eine Olympiateilnahme von Sepp Straka.
Der Austroamerikaner, der sich in den letzten Jahren auf der PGA Tour etablieren konnte, befand sich gerade in einer schwierigen Situation. Im ersten Halbjahr gelangen Straka neben einem geteilten 9. Platz Ende März kaum gute Resultate und verpasste Cuts und Platzierungen jenseits der Top 50 gehörten zur Tagesordnung. Doch davon ließ sich der 28-Jährige nicht unterkriegen und er zeigte unter den Fünf Ringen plötzlich ein völlig anderes Gesicht. Zwischenzeitlich konnte er sogar das hochkarätige Olympiafeld anführen und damit heimische Sportgeschichte schreiben.
Doppel hält besser – erst recht auf der PGA Tour
Nach den großartigen Schlagzeilen bei Olympia und im Zuge des Ryder Cups sollte aber auch Matthias Schwab noch einmal dafür sorgen, dass die volle Aufmerksamkeit der heimischen Sportpresse auf den Golfsport gerichtet wurde. Denn nur kurz nach den Olympischen Spielen in Tokio konzentrierte sich Matthias Schwab auf sein nächstes großes Ziel.
Schwab, der bereits seine Collegezeit in den USA verbrachte, teete bei den Korn Ferry Tour Finals im Kampf um eine PGA Tour Karte 2022 auf und konnte dabei von Beginn an überzeugen. Bereits beim ersten Turnier der drei Turniere umfassenden Finals positionierte sich der Obersteirer mit einem geteilten 4. Platz im Spitzenfeld und auch bei den beiden weiteren Finalturnieren wusste Schwab zu überzeugen.
In Addition der drei Finalturniere belegte der 26-Jährige den starken 9. Platz, wodurch er sein großes Ziel erreichte und bereits während Sie diesen Satz lesen, Sepp Straka auf der PGA Tour Gesellschaft leistet.