Fr, 13. Mai 2022 GC Erzherzog Johann, Maria Lankowitz

Gösser Open

Lipold stürmt mit einer grandiosen 63er-Runde an die Spitze des Leaderboards - Legenden-Duo Brier und Dennis liegt mit drei Schlägen Rückstand auf der Lauer

Von Karlheinz Wieser

Lukas Lipold ist am zweiten Tag der mit 42.500 Euro dotierten Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz mit einer grandiosen 63er-Runde (-9) an die Spitze des Leaderboards gestürmt! Der Salzburger hält bei gesamt 14 unter Par und geht bei der 30. Auflage des Traditionsturniers mit drei Schlägen Vorsprung auf den heimischen Golf-Evergreen Markus Brier und US-Legende Clark Dennis (beide 133/-11) in die Finalrunde. Die Italiener Andrea Saracino und Stefano Mazzoli (beide 134/-10) teilen sich Rang drei.

Der auf der 10. Spielbahn gestartete Lipold drehte auf den zweiten neun Löchern so richtig auf. Nach einem Eagle auf dem Par 5 der 1 legte der 28-Jährige mit einem Birdie auf der 3 (Par 3) und einem weiteren Eagle auf dem Par 4 der 4 beeindruckend nach. „Aus 135 Metern auf einem Par 4 zum Eagle einzulochen, ist bei so einer tiefen Runde noch ein zusätzlicher Bonus. Das war ein perfekter Schlag – der Ball ist gleich neben der Fahne aufgekommen, noch etwas gerollt und dann mit Backspin ins Loch“, freute sich Lipold über sein „Kunststück“.

Dass der Pro des GCC Salzburg-Klessheim bei der Jubiläumsausgabe der Gösser Open um den Sieg mitspielt, kommt für Lipold selbst ein wenig überraschend, hat er doch seit der Wintervorbereitung mit einer lädierten linken Schulter zu kämpfen. „Ich habe mir beim Techniktraining eine Entzündung in den Muskelansätzen zugezogen und zuletzt kaum Driver und Hölzer schlagen können. Deshalb bin ich ohne große Erwartungen nach Maria Lankowitz gekommen. Vielleicht ist das der Grund, dass ich lockerer bin und es hier so gut läuft“, betrieb Lipold nach seiner Galavorstellung „Ursachenforschung“.

Dass der Platz nicht so lang ist, kommt meiner Strategie sicher entgegen. Ich versuche, vom Tee gut auf die Fairways zu kommen und vertraue dann auf meine Eisen. Dieser Plan ist bis jetzt sehr gut aufgegangen. Ich bin mir bewusst, dass in der Finalrunde die Nerven ein Thema sein werden, aber ich werde versuchen, Ruhe zu bewahren und mein Spiel weiterzuspielen, dann habe ich sicher eine Chance auf den Sieg“, ist Lipold überzeugt.

Markus Brier schlug ebenfalls von der 10 in die zweite Runde ab und erwischte mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern einen optimalen Start. „Dann habe ich auf der 14 und 15 zwei Par-Putts gelocht. Das war wichtig, um das Momentum aufrechtzuerhalten. Mit Birdies auf den weiteren Par-5-Löchern ist es eine sehr gute Runde geworden“, freute sich Brier nicht nur über seine tiefrote 66 (-6), sondern auch darüber, dass er am Finaltag gemeinsam mit Lukas Lipold in einem Flight spielt: „Ich kenne ihn schon lange und weiß, wie hart er arbeitet. Wenn er in seinem Flow bleibt, wird er schwer zu schlagen sein.

Mit einer 69er-Runde (-3) und dem Total von 135 Schlägen (-9) behauptete sich auch Felix Schulz als geteilter Sechster im Spitzenfeld, ganz zufrieden war der Grazer allerdings nicht. „Ich habe fehlerfrei gespielt, aber auf den Grüns einfach zu viel liegengelassen. Nicht weniger als acht Putts sind entweder ausgelippt oder knapp vor der Kante stehengeblieben, das war sehr frustrierend. Ich werde in der Finalrunde aber noch einmal voll attackieren. Was hier möglich ist, hat ja Lukas Lipold gezeigt“, meinte Schulz.

Neben Lipold, Brier und Schulz schafften mit Nikolaus Wimmer (Rang 12 – 137/-7), Jürgen Maurer und Uli Weinhandl (beide 26. – 139/-5) sowie Daniel Hebenstreit und Niklas Regner (beide 39. – 140/-4) fünf weitere Österreicher den Cut. Challenge-Tour-Pro Regner, der ein Doppel- und ein Triplebogey hinnehmen musste, rettete sich mit einem Birdie am letzten Loch mit einer 71er-Runde (-1) noch in die Entscheidung. Die Gösser-Open-Sieger Martin Wiegele (2008 – 142/-2) und Timon Baltl (2019 – 144/Level Par) scheiterten hingegen am Cut von -4.

Livescoring