Fr, 3. März 2023 Infinitum Golf, Spanien
108. Copa EL Rey
Drei ÖGV-Kaderspieler waren bei der 108. Spanischen Amateurmeisterschaft mit von der Partie. Anna Neumayer beim Pendant der Damen.
Vom 28.2. bis 5.3. traten heuer zum 108-ten mal beim spanischen Traditionsturnier Copa el Rey insgesamt 120 Top-Amateure aus 24 Nationen gegeneinander an. Darunter drei ÖGV-Kaderspieler: Florian Schweighofer (GC Donau), Fabian Lang (GC Murhof) und der in Spanien lebende Maximilian Puregger (Burschen A-Kader), begleitet vom ÖGV-Trainer Dominic Angkawidjaja. Gespielt wurde im GC Infinitum nahe Barcelona, auf dem jährlich im Herbst auch die sechs Finalrunden der DP World Tour Qualifying School ausgetragen werden.
Das auch heuer wieder sehr starke Teilnehmerfeld (HCP’s heuer von -1,2 bis -7,5) kämpfte speziell zu Beginn bei den zwei Qualifikations-Zählspielrunden mit äußerst widrigen Wetterbedingungen. Ein Mittelmeertief, das im nahen Mallorca für über 1m Schnee sorgte, bescherte den Spielern an den ersten Tagen eisige Temperaturen bis um die Mittagszeit, teils auch Schnee- und Hagelschauer in den Morgenstunden. Dazu auch sehr starken und böigen Wind.
Am Tag 1 eröffnete Florian Schweighofer im ersten Flight am frühen Morgen das Turnier und kam trotzdem noch am besten mit den extremen Bedingungen zurecht. Seinen 3 Birdies standen aber 4 Doublebogeys gegenüber, womit er mit +5 nach Runde 1 am 44-ten Platz lag. 2 Schläge dahinter in der Mitte des Feldes lag Fabian Lang, der im vorletzten Flight am Nachmittag ins Turnier startete. Deutlich abgeschlagen im hinteren Teil des Starterfeldes reihte sich Maxi Puregger ein, der ebenfalls am Vormittag spielte und am meisten mit den Bedingungen zu kämpfen hatte. Nur drei der 120 Top-Spieler schafften am ersten Tag ein Ergebnis unter Par.
„Ich habe bei einem 190m Grünschlag gut 40 Meter neben das Grün zielen müssen, um es bei diesem Wind zu treffen. Das klappte zwar gut, ein paar andere Bälle hat es mir extrem verblasen. Leider auch mal ins Out und Wasser“, schildert Florian, der sich noch dazu 2 Tage vor der Abreise zum Turnier bei einem missglückten Rückwärtssalto die Nase gebrochen hatte. „Mit gebrochener Nase zu spielen ging eigentlich ganz gut. Die Kälte speziell in der Früh und der Sturm waren ärger. Ich hatte fünf Schichten an, das stört schon ziemlich in der Bewegung und gefroren habe ich trotzdem“, erzählt Florian lachend.
In Runde 2 blies der Wind nicht mehr ganz so heftig, bitter kalt war es nach wie vor. Schweighofer gelangen erneut 3 Birdies auf dem schwierigen Platz mit extrem schnellen Grüns, begleitet von diesmal aber nur 2 Schlagverlusten. Mit -1 für den Tag und gesamt +4 Tag rückte er damit um 18 Plätze auf Rang 26 vor. Fabian Lang lag am Vormittag lange Zeit knapp im Cut, gab aber auf den letzten Löchern seiner zweiten Runde ein paar Schläge ab und brachte schließlich +1 ins Clubhaus. Mit gesamt +8 verpasste er damit hauchdünn den Cut fürs bevorstehende Match Play. Maxi Puregger stabilisierte ebenfalls sein Spiel, konnte seine Platzierung im hinteren Teil des Feldes aber nicht mehr maßgeblich verbessern.
Der 19-jährige Linzer Florian Schweighofer schaffte es somit mit 63 weiteren Spielern als einziger Österreicher in die Match Play Phase. Dort lieferte er sich an Tag 3 zunächst einen harten Kampf gegen den 23-jährigen Engländer Mason Essam, der demnächst ins Profilager wechselt. Das erste Loch gab Florian zwar ab, gewann aber anschließend Loch 2, 3 und 5. Bis zum Ende wechselte die Führung dann nicht mehr, der Engländer hielt aber bis zum Loch 18 hart dagegen. Der ÖGV Kaderspieler spielte bis zum Schluss sehr konstant und gewann schließlich 2auf. Erneut mit einem finalen Birdie am letzten Loch, wie schon in der ersten Zählspielrunde und wieder mit einem Rundenscore von 1 unter Par.
Am Tag 4 traf Florian in der zweiten Match Play Begegnung auf den schottischen Shooting-Star Connor Graham, der zu jenen 6 Spielern gehörte, die nach den beiden Zählspiel-Runden unter Par gelegen hatten. Die beiden kannten sich schon aus dem Vorjahr von der Lytham Trophy in England, bei der Connor sensationell Dritter wurde und Florian lange Zeit um den Sieg mitspielte. Der Schotte war diesmal beim Match Play aber nicht zu biegen. Trotz beherztem Kampf endete das Match mit 3&2 schließlich nach Loch 16. „Vom Tee hat Connor heute ganz schön gestreut, aber sein kurze Spiel und Putting war extrem gut, den Sieg hat er sich redlich verdient. Mein Spiel war solide, leider sind in dieser Runde zu wenig Birdies gefallen, so ist das manchmal. Es war trotzdem ein echt cooles und spannendes Match, das richtig Spaß gemacht hat“, zieht Florian eine sportliche Bilanz.
In der Endabrechnung bedeutete dies den erfreulichen 17. Platz für den ÖGV Kaderspieler. „Da wäre schon noch mehr drinnen gewesen, aber im Grunde bin ich zufrieden mit dem Turnier, denn ich konnte mich ausgezeichnet in dem sehr starken Teilnehmerfeld behaupten und habe trotz widriger Verhältnisse auf diesem schweren Kurs problemlos gecuttet. Gegen einen Spieler wie Connor mit so einer Performance auszuscheiden, ist kein großer Beinbruch“, resümiert Schweighofer.
Finaltag
Das Finale bei den Herren wurde traditionell wieder am Sonntag über 36 Loch ausgetragen, der gesamte Golfplatz stand also den ganzen Tag exklusiv nur den beiden Finalisten zur Verfügung. Der in wenigen Tagen 21 Jahre alt werdende Schweizer Nicola Gerhardsen ging gegen den Schweden Albert Hansson bereits am ersten Loch in Führung, und diese wechselte dann über die folgenden 28 Löcher nicht mehr.
In Österreich ist Gerhardsen noch von der Copa el Rey 2021 in Erinnerung, als er in der zweiten Match Play Runde Niklas Regner aus dem Rennen warf und in der nächsten Runde dann erst am ersten Extraloch von Maximilian Lechner gestoppt werden konnte. Ab Loch 30 stand auch das heurige Finalmatch wieder auf der Kippe, die Spieler lagen über 4 Löcher gleichauf, auf Loch 34 ging Gerhardsen erneut in Führung und auf Loch 35 glich Hansson unmittelbar wieder aus. Der Schweizer lies sich aber nicht beirren, spielte konstant weiter und entschied das Turnier mit einem Birdie am letzten Loch für sich. Dramatik pur in der Schlussphase also, wie sie nur im Match Play zu finden ist.
Neumayer verpasst Cut
Zeitgleich traten im südlichen Spanien bei der Copa La Reina in Sotogrande 100 der besten Amateur-Damen Europas gegeneinander an, ebenfalls bei äußerst schlechten Wetterbedingungen. Für Österreich war die ÖGV Kaderspielerin Anna Neumayer am Start. Nach Runde 1 lag Anna auf Platz 60 und damit noch knapp im Cut für die Match Play Phase der 64 besten Spielerinnen. In Runde 2 konnte Neumayer dann aber ihre Leistung nicht abrufen und fiel auf Platz 84 zurück. Als Siegerin beim Damen-Turnier Copa La Reina ging nach Loch 17 mit 2auf1 schließlich die 17-jährige Schwedin Nora Sunberg vom Platz.