Di, 16. Januar 2024

AUT on Tour by Interwetten

Wiesberger platziert sich bei der Rückkehr in den Wettkampfmodus knapp außerhalb der Top 20. Nemecz fährt in der Schlussrunde Achterbahn. Amin geht vor der Ziellinie leider die Puste aus.

DP World Tour – Hero Dubai Desert Classic / 18.-21. Jänner (Zum Vergrößern klicken)

Die DP World Tour bleibt auch diese Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten und nimmt die Hero Dubai Desert Classic, das erste Rolex Series-Event der Saison, in Angriff. Das Traditionsturnier im Mittleren Osten feiert heuer sein 35-jähriges Jubiläum und hat bis auf zwei Ausgaben immer auf dem Majlis course im Emirates Golf Club stattgefunden: ein Platz, der traditionell Longhitter begünstigt. In der Siegerliste stehen zahlreiche Namen, die im internationalen Golfsport große Fußabdrücke hinterlassen haben. Von Seve Ballesteros und Ernie Els über Fred Couples und Tiger Woods bis zu Rory McIlroy – um nur einige zu nennen. Der Nordire reist auch als Titelverteidiger an und hat die Chance als erster Spieler die Trophäe zum vierten Mal in die Höhe zu halten. Aus der Vorwoche hat er aber noch seinen Einbruch auf Loch 72 zu verdauen.

Österreich ist heuer auf der DP World Tour wieder dauerhaft mit mehr als nur einem Spieler vertreten. Neben Lukas Nemecz, der auf der großen europäischen Bühne seine dritte Saison in Folge in Angriff nimmt, gehen auch Bernd Wiesberger (zuletzt bei der Dubai Desert Classic 2023) und Matthias Schwab (gab bereits Ende 2023 sein Comeback) nach einer längeren Auszeit auf der DP World Tour wieder an den Start. Wiesberger musste sein Abenteuer in der LIV Golf League nach zwei Saisonen beenden und profitiert von seinem Status als Mitglied in den Top 40 der Career Money List. Schwab landete im FedExCup zwischen den Rängen 126 und 150 und darf daher auf der DP World Tour an den Start gehen.

Der Plan lautet vorerst alle vier DP World Tour Turniere im Mittleren Osten mitzunehmen um dann nach einer Woche Pause, drei Turniere auf der PGA Tour spielen, wo er mit seinem Status nach wie vor eine – wenn auch kleinere – Starberechtigung genießt. Im Laufe der Saison wird der Steirer entscheiden, auf welche der beiden Touren der Schwerpunkt gelegt wird. Sein Ziel für 2024 lautet jedenfalls wieder die volle PGA Tour Card zu erspielen – was auch über das Jahresranking der DP World Tour möglich ist. Im Hintergrund hat sich über den Jahreswechsel auch etwas im Management bewegt.

Der Vertrag mit seiner bisherigen Managementagentur Impact Point wurde einvernehmlich und freundschaftlich aufgelöst. In die neue Saison startet Schwab mit der Management-Agentur Excel, die u.a. auch Tiger Woods unter Vertrag hat.

Runde 1 – Nemecz liegt nur zwei Schläge hinter der Spitze. Schwab und Wiesberger können zum Auftakt nicht mithalten

Lukas Nemecz startet mit viel Schwung in das erste Turnier im Jahr 2024 und ist auch auf den Grüns gut in Schuss. Gleich auf Loch 1 (Par 4) schnappt er sich dank perfekter Annäherung das erste Birdie und bis Loch 5 folgen noch zwei weitere Schlaggewinne – auch wenn die Ausgangslage in beiden Fällen mit einem langen Birdie-Putt bzw. einer Annäherung aus dem Palmen-Wald nicht dafür gesprochen hat. Auf dem Par 4 von Loch 6 kann er hingegen das Par nicht mehr retten und notiert das erste Bogey. Allerdings ist der Schlagverlust nach einem Easy-Birdie auf dem folgenden Par 3 und einem weiteren auf Loch 10 (Par 5) schon wieder vergessen. Auf den Back Nine muss der Steirer aber insgesamt mehr um die Pars kämpfen. Auf Loch 12 (Par 4) geht er folglich mit einem Bogey vom Grün und auf Loch 15 (Par 3) trübt ein Drei-Putt das Bild. Mit einem Birdie auf Loch 16 (Par 4) findet er im Finish aber nochmals eine Antwort und kommt mit 69 (-3) Schlägen zum Scoring. Gleichbedeutend mit Platz 12 zum Auftakt.

Matthias Schwab ist bei seiner Rückkehr auf die DP World Tour zwar größtenteils sicher unterwegs, Birdie-Chancen sind aber Mangelware. Nach Start auf Loch 10 kommt er erst auf den Löchern 15 und 18 (Par 5) zu den ersten Schlaggewinnen. Dazwischen steht allerdings auch ein Bogey auf Loch 16 (Par 4) auf der Scorekarte. Auch nach dem Wechsel auf die Front Nine ändert sich wenig. Die Annäherungen sind nicht präzise um es auf den Grüns einfach zu haben und die langen Putts wollen allesamt nicht fallen. Somit ist das Bogey auf Loch 5 der einzige Eintrag neben acht meist soliden Pars. Mit seiner Even-Par-72 liegt er zum Auftakt aber noch auf Cut-Kurs (Platz 42).

Bernd Wiesberger hat von den drei Österreichern am meisten zu kämpfen und hat in vielen Spielsituationen so seine Probleme – vor allem vom Abschlag und bei den Annäherungen. Auf seinen ersten neun Löchern – den Back Nine – kassiert er folglich vier Bogeys und liegt fast am Ende des Feldes. Nach dem Turn findet er aber besser in sein Spiel und hält mit drei Birdies auf den ersten fünf Löchern dagegen. Auf dem Par 5 von Loch 3 klappt hingegen im Kurzspiel wenig und ein weiteres Bogey kommt auf die Scorekarte. Immerhin erkämpft er sich aber noch eine 74 (+2) und rangiert nur knapp unter der Cut-Linie.

Runde 2 – Nemecz fällt ein wenig zurück. Wiesberger ist auf der Überholspur. Schwab verpasst den Cut knapp.

Lukas Nemecz startet Runde zwei auf Loch 10 und muss nach einem verzogenen Abschlag auf Loch 12 (Par 4) früh das erste Bogey notieren. Bis zum Turn schlägt er aber eindrucksvoll zurück und spielt sich dank drei Birdies – zwei auf Par 5 Bahnen – wieder unter Par. Ein weiterer Schlaggewinn auf Loch 1 (Par 4) verkürzt nochmals den Abstand zur Spitze, zwischenzeitlich liegt der Steirer sogar unter den Top Ten. Doch auf dem Weg ins Ziel unterlaufen ihm noch drei weitere Schlagverluste. Ein Birdie will ihm nicht mehr gelingen. Mit der Even-Par-72 fällt er noch auf Platz 24 (-3) zurück, liegt vor dem Wochenende aber weiterhin in ausgezeichneter Position für ein Spitzenergebnis. .

Bernd Wiesberger hat nach seiner langen Wettkampfpause den Rost im Laufe der Auftaktrunde abgelegt und zeigt in Runde zwei bereits eine deutliche Steigerung. Gestern lief auf seinen ersten neun Löchern noch wenig zusammen, heute trumpft der Burgenländer mit drei Birdies auf den ersten sechs Löchern auf. Auf Loch 6 (Par 4) sogar mit einem eingelochten Bunkerschlag. Der einzige Wehrmutstropfen folgt auf Loch 9 (Par 4): trotz guter Annäherung leistet er sich auf dem Grün einen Drei-Putt und notiert das Bogey. Auf den Back Nine geht es trotz einiger Gelegenheiten zunächst ruhig zur Sache, erst im Finish wollen die Putts wieder fallen. Einer sogar aus knapp 18 Metern, ein weiterer aus knapp 9 Metern. Damit erspielt er sich noch einer 67 (-5) und macht auf dem Leaderboard einen großen Sprung: von Platz 76 auf Platz 24 (-3). Auch für ihn ist am Wochenende noch einiges möglich.

Für Matthias Schwab reicht eine 73er-Runde (+1) hingegen nicht für den Cut. Lange Zeit schaut es für den Steirer aber noch schlechter aus. Nach drei Bogeys auf den Front Nine – das erste nach einem Ausflug in den Grünbunker, die beiden anderen jeweils nach einem verzogenen Abschlag, beim dritten verpasst er jedoch einen kurzen Par-Putt – liegt er bereits deutlich zurück. Im Finish setzt er aber noch zur Aufholjagd an. Zunächst mit einem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 13 (Par 5) und 14 (Par 4). Ein Bogey auf dem Par 3 von Loch 15 kommt ihm als Stolperstein allerdings in die Quere. Das abschließende Birdie auf Loch 18 (Par 5) ist für den Cut zu wenig.

Runde 3 – Wiesberger macht im Finish wieder einiges gut. Nemecz fällt weiter zurück

Bernd Wiesberger zeigt zu Beginn Ungenauigkeiten vom Tee und muss nach einem Bogey zum Auftakt auch noch auf Loch 3 (Par 5) ein Doppelbogey notieren. Eine schnelle Antwort gelingt ihm jedoch nicht. Erst auf den Back Nine spielt er sich wieder nach vorne. Zunächst mit einem Birdie auf dem Par 3 von Loch 11. Und im Finish klappt es auch auf den Grüns plötzlich nach Wunsch und er glänzt wie schon am Vortag mit Birdies auf den letzten drei Löchern. Mit der 71 (-1) hält sich der Burgenländer gerade noch in den Top 20 und nimmt bei seinem ersten DP World Tour Turnier seit einem Jahr ein Spitzenergebnis ins Visier.

Lukas Nemecz muss am Moving Day hingegen einige Rückschläge einstecken. Auf den Front Nine bleiben auf den Löchern 2 (Par 4) und 3 (Par 5) die Annäherungen trotz ausgezeichneter Lage am Fairway zu kurz und aus den Grünbunker kassiert er jeweils das Bogey. Zudem verpasst er auch auf Loch 6 (Par 4) das Up and Down aus dem Grünbunker. Auf Loch 7 (Par 3) landet der Abschlag beinahe im Wasser, das Bogey kann er aber auch hier nicht verhindern. Nach dem Turn macht er mit einem Eagle auf Loch 13 (Par 5) zwar einen Schritt vorwärts. Weiter kann er sich aber nicht verbessern. Ein Bogey und ein Birdie stehen sich im Finish noch gegenüber. Mit einer 74 (+2) muss er sich aus dem Spitzenrängen verabschieden und liegt nunmehr knapp außerhalb der Top 40.

Finalrunde – Wiesberger fällt noch knapp aus den Top 20. Nemecz fährt in der Schlussrunde Achterbahn

Bernd Wiesberger erspart sich in der Finalrunde zwar grobe Ungenauigkeiten vom Abschlag, auf den Grüns läuft es aber wieder nicht nach Wunsch. So reiht sich auf den Front Nine Par auf Par, bis er auf Loch 9 (Par 4) sogar ein Drei-Putt-Bogey kassiert. Zu Beginn der Back Nine liefert er mit einem Birdie-Doppelpack – inklusive eingechippten Ball auf dem Par 3 von Loch 11 – aber die Antwort. Jedoch macht ihm ein weiterer Drei-Putt auf Loch 12 (Par 4) das Leben unnötig schwer. Im Finish passiert nichts mehr. Mit der Even-Par-72 kann er zwar knapp nicht das Top 20 Ergebnis halten und landet auf Platz 21..

Lukas Nemecz kommt in der Finalrunde hingegen kaum zur Ruhe. Nur sieben Pars stehen auf der Scorekarte. Auf den Front Nine mit fünf noch deutlich mehr. Dafür leistet er sich ein Drei-Putt-Bogey aus knapp vier Metern, und muss auch auf den Löchern 6 (Par 4) und 7 (Par 3) Schlagverluste notieren. Auf Loch 6 sogar ein Doppelbogey. Dazwischen steht immerhin auch ein Birdie-Eintrag. Mit den Birdies klappt es auf den Back Nine dafür besser. Viermal kann er auf der Scorekarte seine Kreise ziehen. Die Probleme vom Abschlag und rund ums Grün bleiben hingegen heute sein treuer Begleiter. Neben zwei Bogeys, kassiert er auf Loch 13 (Par 5) als Folge auch ein weiteres Doppelbogey. Mit der 75 (+3) zum Abschluss fällt er aber weiter zurück und beendet das Turnier auf Platz 56.

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Asian Tour – Qualifying School (Final Stage) / 16.-20. Jänner (Zum Vergrößern klicken)

Nach einem spannungsgeladenen Golf-Marathon über fünf Runden (90 Löcher) werden im Rahmen der Final Stage der Qualifying School der Asian Tour die besten 35 Spieler mit einer Spielberechtigung für die Saison 2024 belohnt. Insgesamt 218 Teilnehmer nehmen die Herausforderung an, wobei das Feld mit dem ersten Cut nach zwei Runden (140 Spieler plus Geteilte) und dem zweiten Cut nach 72 Löchern (70 Spieler plus Geteilte) deutlich verkleinert wird. Gespielt wird auf zwei Plätzen, im Lake View Resort and Golf Club (C/D) sowie im Springfield Royal Country Club, wo auch die Finalrunde stattfinden wird. Österreichische Flagge ist auf der Entry List zwar keine zu finden, der unter pakistanischer Flagge spielende und in Tirol aufgewachsene Hamza Amin ist allerdings in der heimischen Golfszene zu Hause und konnte bereits zweimal den Titel bei der National Offenen Meisterschaft erringen (2018, 2023).

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