Mi, 6. November 2024
AUT on Tour by Interwetten
Nemecz und Steinlechner können sich für ihren langen Kampf nicht mit einer DP World Tourkarte belohnen. Wiesberger spielt zu fehleranfällig und muss die Saison - sofern nicht noch einer ausfällt - vorzeitig beenden. Brier kann sich am Schlusstag nicht entscheidend verbessern. Zwei Österreicher versuchten bei der Alps Tour Q School ihr Glück, einer schafft den Aufstieg
DP World Tour – Abu Dhabi HSBC Championship / 07.-10. November (Zum Vergrößern klicken)
Die Saison auf der DP World Tour geht mit der Abu Dhabi HSBC Championship und dem Beginn der neu eingeführten DP World Tour Play-Offs in den Endspurt. Nur die besten 70 Spieler der Order of Merit haben sich auf den Weg nach Abu Dhabi gemacht, um am ersten von zwei Play-Off-Turnieren zum Saisonende mitzumischen. Nur die besten 50 fahren im Anschluss zur Tour Championship nach Dubai. Rory McIlroy geht als Spitzenreiter ins Saisonfinale und kann bereits zum sechsten Mal die Harry Vardon Trophy gewinnen. Rein statistisch haben noch 37 Spieler die Chance, ihm den Rang abzulaufen. Allerdings nur, wenn McIlroy bei beiden Turnieren Letzter wird. Bernd Wiesberger hat sich als 52. locker für diese Woche qualifiziert. Um auch beim finalen Saisonevent dabei zu sein, braucht er also eine Verbesserung in der Rangliste. Sein letztes Top 25 Ergebnis hat er allerdings bereits Anfang September eingefahren. Als bestes Ergebnis bei diesem Turnier hat er einen 4. Platz aus 2017 stehen (zudem zwei weitere Top Ten Ergebnisse), allerdings wurde das Turnier seit der Erstaustragung 2006 immer im Jänner veranstaltet. Hier geht’s zu den Interwetten-Wettquoten!
Runde 1 – Wiesberger startet an einem hitzigen Low-Scoring-Day solide
Für die ganze Woche ist in Abu Dhabi große Hitze angesagt, selbst zu früher Stunde. Die DP World Tour erlaubt den Spielern daher mit kurzen Hosen an den Abschlag zu gehen. Bernd Wiesberger legt, abgesehen von ein paar Abschlägen, einen soliden Start hin und erspielt sich zahlreiche Birdie-Chancen. Auf den Front Nine ist die Ausbeute mit zwei verwandelten Gelegenheiten noch ausbaufähig. Nach dem Turn kann er die Anzahl aber verdoppeln. Das erste trotz misslungenem Abschlag auf Loch 11 (Par 5). Ein Ausflug in einen kleinen, aber tückischen Fairwaybunker auf Loch 12 (Par 4) gefolgt von einer kurz gebliebenen Annäherung kostet ihm allerdings ein Doppelbogey. Auf dem Weg zur Ziellinie macht er mit drei weiteren Birdies aber wieder einiges gut und schafft mit 68 (-4) Schlägen noch den Sprung in die Top 25. Im Race to Dubai macht er damit beim aktuellen Stand am Leaderboard jedoch einen kleinen Schritt zurück und würde das Finalturnier derzeit verpassen. Es ist aber noch viel Golf zu spielen. An der Spitze machen gleich mehrere Spieler einen Angriff auf den Platzrekord. Tommy Fleetwood stellt ihn aber als einziger mit einer 62 (-10) ein.
Runde 2 – Wiesberger steigert sich und macht vor dem Wochenende Boden gut
Wiesberger startet den Tag mit Problemen, die Ungenauigkeiten lässt er aber in weiterer Folge links liegen. Nur auf Loch 9 (Par 4) muss er, nach einem beinahe ins Wasser verzogenen Abschlag, ein Bogey notieren. Davor nimmt er dank perfekten Annäherungen auf den Löchern 5 (Par 4) und 7 (Par 5) bereits zwei Birdies mit. Einen großen Sprung vorwärts macht er gleich nach dem Turn – mit zwei weiteren Birdies (Löcher 10 und 12) und einem Eagle auf dem Par 5 von Loch 11. Eine aussichtsreiche Birdie-Chance lässt er auf dem Weg ins Ziel noch liegen. Auf dem Par von Loch 18 sorgt der 39-jähirge aber erneut für einen gelungenen Abschluss. Mit der 66 (-6) nähert er sich den Top Ten an und rangiert nun auf Platz 14 (-10). Im Zwischenklassement des Race to Dubai macht er zudem den Sprung in die Top 50. Für einen neuen 61er-Platzrekord (-11) sorgt hingegen Paul Waring mit einem Birdie-Feuerwerk. Der Engländer geht gleich mit fünf Schlägen Vorsprung ins Wochenende.
Runde 3 – Wiesberger kommt am Moving Day nicht in die Gänge und läuft Gefahr das Saisonfinale zu verpassen
Wiesberger muss gleich zu Beginn auf Loch 1 (Par 4) ums Par kämpfen, hält die Scorekarte mit einem versenkten Putt aus knapp zwölf Metern aber sauber. Eine gute Birdie-Chance auf dem ersten Par 5 (Loch 2) bleibt hingegen ungenutzt. Das erste Birdie gelingt auf dem nächsten Par 5(Loch 7), weitere Schlaggewinne gelingen dem Burgenländer aber nicht mehr. Nach dem Turn muss er auf den ersten Löchern wieder um die Pars kämpfen, auf Loch 12 (Par 4) kann er das Bogey jedoch nicht vermeiden. Bei Level-Par bleibt er aber nicht. Auf Loch 16 (Par 4) leistet er sich noch ein Drei-Putt-Bogey. Eine Antwort bleibt aus. Mit der 73 (+1) fällt er aus den Top 30 und braucht am Schlusstag eine deutliche Steigerung, um beim Finalturnier wieder mit dabei zu sein.
Finalrunde – Wiesberger spielt zu fehleranfällig und muss die Saison vorzeitig beenden
Wiesberger kann sich auf den Front Nine einige Birdie-Chancen und sogar eine ausgezeichnete Eagle-Chance erspielen. Auf der Habenseite steht aber nur ein Schlaggewinn auf Loch 2 (Par 5). Im Gegenzug muss er aber gleich drei Schlagverluste hinnehmen. Den ersten nach einem Drei-Putt, die anderen beiden nach Ausflügen in Grünbunker. Auf den Back Nine ist die Birdie-Ausbeute mit vier Stück deutlich besser, allerdings bleibt die Fehlerquote hoch. Zwei Drei-Putts, einer führt sogar zu einem Doppelbogey, und ein Bogey nach Schwierigkeiten von Tee to Green auf Loch 18 (Par 5) sind die Folge. Mit der 74 (+2) rutscht er am Leaderboard deutlich ab und landet auf Rang 69 (-7). Zudem verpasst er das Finalturnier als 53. im Race to Dubai. Schlechter platziert war der 39-jährige nach einer vollen Saison auf der DP World Tour zuletzt 2011. Die Top 50 hat er sonst nur im Corona-Jahr 2020 verpasst. Jon Rahm, der kürzlich Vater geworden ist, und Ludvig Aberg, der sich erst von einer Knieverletzung erholt, verzichten allerdings auf einen Antritt beim Saisonfinale. Wiesberger ist somit aktuell der erste Ersatzkandidat für die DP World Tour Championship.
DP World Tour – Q School Final Stage – Infinitum Golf / 08.-13. November (Zum Vergrößern klicken)
Der Weg zur DP World Tourkarte über die Q School ist lang. Ende August fanden die ersten Turniere der First Stage statt. Insgesamt wurden in der ersten Phase innerhalb von fünf Wochen neun Turniere in sieben Ländern veranstaltet. Eines davon in Österreich im GC Ebreichsdorf. Letzte Woche stand die zweite Stage am Programm. Auf vier unterschiedlichen Golfplätzen in Spanien qualifizierten sich mehr als 90 Spieler für die Final Stage. Hinzu kommen 62 Spieler, die ein direktes Ticket für die letzte Hürde über die Ranglisten der DP World Tour und Challenge Tour erhalten haben. 156 Spieler kämpfen nun um eine der begehrten Tourkarten für 2025. Diese gibt es aber nur für die besten 20 plus Geteilte. Dramatik ist dabei vorprogrammiert. Zudem wartet in Infinitum Golf, der Club ist heuer zum sechsten Mal in Folge Gastgeber, ein Golf-Marathon auf die Beteiligten. Sechs Runden auf zwei unterschiedlichen Plätzen stehen am Spielplan. Ein Cut folgt nach 72 Löchern. In den letzten beiden Runden kämpfen die verbleibenden Spieler schließlich um einen Platz in den Top 20.
Unter den Teilnehmern befinden sich ehemalige Ryder-Cup-Spieler, mehrfache DP World Tour-Sieger sowie neue Gesichter, die ihrer noch jungen Karriere einen neuen Anstrich verpassen wollen. Am Start sind heuer zwei Österreicher. Maximilian Steinlechner kommt nach einer starken CT-Saison und dem herausragenden Sieg bei der zweiten Stage mit dem benötigten Selbstvertrauen. Lukas Nemecz hat hingegen mit Nackenproblemen gehadert und die Tourkarte im Saisonfinish der DP World Tour mit verpassten Cuts liegen lassen. Als 135. im Race to Dubai bleibt ihm nur der Weg über die Q School um seine Tourkarte doch noch zu retten. Der letzte Österreicher, der sich hier die Spielberechtigung sichern konnte, war Matthias Schwab im Jahr 2017. Zehn Jahre zuvor konnte Martin Wiegele sogar den Sieg davontragen, damals wurde aber noch im San Roque Club in Sotogrande gespielt.
Beide Österreicher schaffen den Cut und haben in den beiden Finalrunden noch die Chance auf die Tourkarte.
Lukas Nemecz startet mit einer bogeyfreien 62 (-9) auf dem Lakes Course furios und klassiert sich ganz oben am Leaderboard. In den Runden zwei und drei – beide auf dem Hills Course – geht es aber jeweils einen Schritt zurück. Nach Runden von 73 (+1) und 74 (+2) Schlägen findet er sich nur noch rund um Platz 40 wieder. Mit dem Wechsel auf den Lakes Course kehrt aber der Erfolg zurück. Erneut bleibt der 35-jährige ohne Schlagverlust und dank fünf Birdies und einer 66 (-5) spielt er sich vor den beiden Schlussrunden wieder in eine gute Ausgangsposition. Aktuell liegt er bei gesamt -11 nur einen Schlag hinter den Top 20.
Maximilian Steinlechner startet auf dem Hills Course mit einer 71 (-1) vergleichsweise verhalten, macht in den beiden Folgerunden im Gegensatz zu seinem Landsmann aber jeweils einen Schritt nach vorne. Zunächst mit einer 66 (-5) auf dem Lakes Course einen recht großen, tags darauf überholt er Nemecz mit einer 70 (-2) auf dem Hills Course sogar und liegt rund um den entscheidenden 20. Platz. In Runde vier erwischt der Tiroler jedoch einen schlechten Start und notiert auf den ersten sechs Löchern drei Bogeys. Damit rutscht er auf dem dicht gedrängten Leaderboard deutlich ab und muss um die Quali für die beiden Schlussrunden bangen. Auf seinen zweiten Neun hält er die Chance auf die Tourkarte mit zwei Birdies aber noch am Leben. Das entscheidende fällt erst knapp vor Schluss auf Loch 7 (Par 3). Er liegt damit bei -7 gerade noch über dem Strich und braucht erneut eine Aufholjagd.
Finale – Nemecz und Steinlechner können sich für ihren Kampf nicht mit einer Tourkarte belohnen
Nemecz und Steinlechner bringen sich in Runde 5 in eine gute Ausgangsposition und liegen vor der Finalrunde nur knapp außerhalb der Top 20. Nemecz fehlt nach einer 69 (-2) nur ein einziger Schlag, seinem Tiroler Landsmann fehlen, nach einer großartigen Aufholjagd mit 66 (-5) Schlägen und zwei Eagles, nur zwei Schläge. Es folgt allerdings eine unerwartete Pause. Denn die Finalrunde muss aufgrund einer Warnung der spanischen Regierung über Unwetter in der Region Tarragona um einen Tag nach hinten verschoben werden. Der eine Tag Pause hilft den beiden Österreichern jedoch nicht. Beide kassieren in der Schlussrunde bereits auf den Front Nine zwei Bogeys. Bis Loch 13 hat sich das Duo wieder auf -1 für den Tag zurückgekämpft, im Finish können sie die Top 20 aber leider nicht mehr angreifen. Nemecz kommt mit 70 (-1) Schlägen zum Scoring und reiht sich knapp innerhalb der Top 40 ein. Steinlechner muss noch ein Bogey hinnehmen und landet mit der 71 (Even) auf Rang 50. Am Ende bleibt ihr langer Kampf somit unbelohnt.
Legends Tour – Farmfoods European Senior Masters hosted by Peter Baker / 08.-10. November (Zum Vergrößern klicken)
Die Legends Tour kehrt diese Woche auf den South Course im spanischen La Manga Club zurück. Auf dem Programm steht das Farmfoods European Senior Masters hosted py Peter Baker. Der Engländer, der die Road to Mauritius im Jahr 2023 gewinnen konnte, ist seit der ersten Ausgabe dieses Events im Jahr 2017 stolzer Gastgeber. Zu den Siegern des Turniers zählt auch Markus Brier, der die Trophäe im Jahr 2021 allerdings auf einem anderen Platz einfahren konnte. Zuletzt hat die österreichische Golf-Legende sehr konstante Ergebnisse abgeliefert. Sieben Turniere in Folge rangierte er um Rang 30.
Alps Tour – Alps Tour Q School / 07.-08. November (Zum Vergrößern klicken)
Die 20. Ausgabe der Alps Tour Qualifying School wird – wie in den vergangenen vier Jahren – in Italien ausgetragen. Die 1. Stage wird auf drei verschiedenen Golfclubs ausgespielt: Golf Club Le Fonti, Golf del Ducato Parma – La Rocca, und Conero Golf Club. Fast 300 Bewerbungen von Profigolfern sowie Amateurspieler mit einem Handicap von 2,0 oder besser sind eingegangen. Vertreten sind 35 verschiedene Nationen, darunter “Exoten” wie Argentinien, Brasilien, Hongkong, Litauen, Libanon. Aus Österreich nehmen zwei Amateure die Herausforderung an: Lukas Pany (Golf del Ducato) und Lenny Koch (Golf Club Le Fonti).