Mo, 12. September 2016

Richtig aufgewärmt auf's erste Tee

Besseres Golf, Prävention und effektive Rehabilitation durch sportartspezifisches Training

Von Dr. Robert Kocher

Ein kurzes Aufwärmprogramm bereitet den Körper auf das Golfspiel vor. So stellen Sie sicher, dass Sie jedes Mal mit einem ähnlich aufgewärmten Körper an den ersten Ball gehen.

Das Entwickeln von Mobilität, dynamischer Stabilität, Balance, Kraft und Schnellkraft ist in jedem Alter möglich. Durch individuelle abgestimmte kleine Trainingsprogramme, die oft nicht länger als zehn Minuten dauern, lassen sich erstaunliche Ergebnisse erzielen. Das Ziel des Trainings kann dabei sehr unterschiedlich sein: den Ball weiter zu schlagen, rasch zu regenerieren, Überlastungen zu vermeiden oder aber nach Verletzungen schnell wieder zum Sport zurück zu kommen.

Diplomsportlehrer Ernst Erlinger (Fitness Koordinator des ÖGV), Tobias Schmied Msc, (Physiotherapeut des ÖGV) und die Verbandsärzte Dr. Robert Kocher und Doz. Dr. Ernst Bernhard Zwick möchten Sie mit ihrer Beitragsserie über moderne Ansätze des Trainings, und der Rehabilitation im Golfsport informieren. Das Motto lautet: Golf-Fitness besser verstehen / Golf-Fitness leichter trainieren / Besser Golfen / Besser Leben!

 

Das Aufwärmen

Das aktiv dynamische Dehnen hat sich in der Vorbereitung zum Golfen bewährt. Durch das Dehnen von Muskelgruppen mit der eigenen Körperkraft lässt sich die Körpertemperatur erhöhen und eine Balance zwischen Muskelgruppen wiederholbar einstellen. Spieler und Gegenspieler der Muskulatur werden in Balance gebracht und es wird durch ein kurzes Programm sichergestellt, dass Sie stets in ähnlicher körperlicher Einstellung an den ersten Schlag gehen.

Das Aufwärmen ist eine sehr persönliche Handlung vom aktiven Dehnen über Funktionsgymnastik  über spielerische Aufwärmformen  bis hin zur Faszienrolle (Black Roll) spannt sich hier der Bogen.

copyright Foto Freisinger   Foto Freisinger  Foto Freisinger   Foto Freisinger Foto Freisinger

Wir empfehlen ein leicht zu erlernendes und rasch durchführbares Programm. Das Programm soll den Körper beweglich machen und die Psyche auf die bevorstehende Belastung positiv einstimmen. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten. Suchen Sie sich einen ruhigen und wenn möglich wohltemperierten Ort. Erlernen sie die Technik des aktiven Dehnens.

Beim aktiven Dehnen wird ein Muskel mit der Kraft seines Gegenspielers gedehnt (siehe Bild). Der Vorteil des aktiven Dehnens ist eine verstärkte Durchblutung der gedehnten und der dehnenden Muskulatur. Die Faszien, Sehnen und Muskeln werden gleichmäßig und nicht zu stark gedehnt.

Jeder Mensch dehnt sich aktiv – wenn er sich früh morgen genussvoll durchstreckt. Genau das sollte der Intensität und der Dauer des aktiven Dehnens entsprechen.

Halten Sie die Positionen nicht länger als 7-10 Sekunden um den gewünschten Effekt zu erzielen. Ein längeres aktives Dehnen kann zu einer Übersäuerung der Muskulatur führen.

Atmen Sie gleichmäßig und vermeiden Sie Schmerzen. Es soll sich beim Dehnen nur ein leicht ziehendes Gefühl einstellen. Beginnen Sie immer gleich z.B. mit den Unterarmen und arbeiten Sie sich langsam immer im gleichen Rhythmus über den Schultergürtel, die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule zu den Hüften und dann die Beine hinunter zu den Füssen. Das verschafft Sicherheit und Routine

Faszientraining – Black Roll: Die Möglichkeit, sich mit harten Schaumstoffrollen auf eine Belastung vorzubereiten, sollte regelmäßig durchgeführt werden. Wie beim aktiven Dehnen gilt es auch bei der Black Roll langsam und regelmäßig ein kurzes Programm zu erlernen um dann schrittweise die Vorzüge dieser Methode zu genießen.

Praxis Tipps

  • Entwickeln Sie eine Routine beim Aufwärmen vor dem Golf
  • Das aktiv dynamische Dehnen ist eine ideale Methode zur Vorbereitung des Körpers im Golf
  • Stellen Sie sicher, dass Sie mit einem stets ähnlich erwärmten Körper an den ersten Schlag herangehen
  • Faszien-Rollen stellen eine weitere Möglichkeit der Vorbereitung dar

 

Vorschau auf den nächsten Golf Austria News for You-Beitrag

Die Drehung des Körpers im Golfschwung und die Bedeutung der Brustwirbelsäule