Halten Sie Ihre Hüfte geschmeidig!

Die ÖGV Verbandsärzte Dr. Robert Kocher und Dr. Bernhard Zwick präsentieren drei Basis-Übungen, die zu einem vollen Bewegungsumfang der Hüftbeweglichkeit verhelfen.

Von Dr. Robert Kocher und Dr. Bernhard Zwick

Einleitung

Der Golfschwung ist eine dynamische Dreh-Streck-Bewegung. Den Drehzentren Hüftgelenk, Brustwirbelsäule und Schultergelenk kommt daher eine große Bedeutung zu. Bei Bewegungseinschränkungen in den Drehzentren sind technische Schwungfehler vorprogrammiert. Bestehen die Einschränkungen über längere Zeit, kann es zu Überlastungen der darüber- oder darunterliegenden Segmenten kommen (Lendenwirbelsäule, Kniegelenk).

Medizinische Erklärung

Das Hüftgelenk ist ein großes Gelenk des menschlichen Körpers. Im Becken befinden sich die Hüftpfannen. In diese sind die fast kugeligen Oberschenkelköpfe eingepasst. Zusätzlich vergrößern starke knorpelige Gelenkslippen (Labrum acetabuli) die Gelenkspfanne. Diese sind für einen perfekten Gelenksschluss entscheidend. Gesichert wird das Hüftgelenk durch die stärksten Bänder des menschlichen Körpers (Zugfestigkeit von ca. 350 kg). Umgeben wird das Hüftgelenk von überwiegend kurzen aber sehr kräftigen Muskeln, von denen einige zur Verkürzung und/oder zur Abschwächung neigen. Insbesondere der Lenden-Darmbeinmuskel neigt zur Verkürzung und führt häufig zu einer vielfältigen Problemen.

Funktionell stellen die Hüftgelenke die bewegliche Verbindung zwischen Rumpf und Beinen dar und zählen daher zu den wichtigsten Gelenken des Körpers.

Hüftgelenk im Golfsport

Der Golfsport fordert den vollen Bewegungsumfang der Hüftbeweglichkeit.

Rotation: im Treffpunkt und im folgenden Durchschwung wird die zielnahe Hüfte (beim Rechtshand-Golfer die linke Hüfte, beim Linkshand-Golfer die rechte Hüfte) voll nach einwärts rotiert. Bewegungseinschränkungen der Hüftgelenke erfordern Ausgleichsbewegungen im Knie und/oder in der Lendenwirbelsäule.

Beugung-Streckung: Beim Ansehen der Putt-Linie oder auch beim Aufteen des Balles braucht man eine gute Streck-Beuge-Beweglichkeit im Hüftgelenk.

Sonderfall Hüftprothese

Viele ältere Golfsportler spielen und trainieren mit einer Hüftprothese. Prinzipiell spricht nichts gegen den Golfsport mit einer Hüftprothese, wenn eine gute Drehbeweglichkeit der Hüftgelenke besteht und die Gesäßmuskulatur kräftig ist. Dazu sollten spezielle und individuell abgestimmter Trainingsprogramme durchgeführt werden. Wenden Sie sich mit Fragen dazu bitte an ihren Orthopäden.

Übungen, um die maximale persönliche Hüftbewegung zu aktivieren.

Hüftgelenk Innenrotation

Mit angewinkelten Beinen entspannt am Rücken liegen. Die Füße mehr als schulterbreit auseinanderstellen. Ein Bein nach innen rotieren (Knie Richtung Boden) und mit dem anderen Bein dagegenhalten. Das Becken sollte ruhig am Boden liegen bleiben und sich kaum bewegen. Vorsicht: bei Schmerzen an der Innenseite des Kniegelenks die Übung abbrechen. (je 3 Wiederholungen pro Seite, Dauer der Bewegung je 5 Sekunden)

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Hüftgelenk Außenrotation

Mit angewinkelten Beinen entspannt am Rücken liegen. Die Füße nebeneinander stellen. Beide Knie gleichzeitig nach außen drücken. (je 3 Wiederholungen pro Seite, Dauer der Bewegung je 5 Sekunden)

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Hüftbeuger und großen Gesäßmuskel Dehnen

Entspannt am Rücken liegen und einen Oberschenkel zur Brust ziehen. Das andere Bein gestreckt am Boden liegen lassen. Wichtig: bei Schmerzen im Bereich der Leiste die Übung abbrechen
(je 3 Wiederholungen pro Seite, Dauer der Bewegung je 5 Sekunden)

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Soollten Sie bei den Übungen starke Schmerzen verspüren, konsultieren Sie bitte Ihen Orthopäden!