Mi, 12. Februar 2020

Das Streben nach Gesundheit – Part 1

Dass Golf zu einen der gesündesten Sportarten überhaupt gehört, ist bereits durchaus publik. Ist Golf aber alleine genug, um das Streben nach Gesundheit vollends zu befriedigen? In einer mehrteiligen Beitragsreihe beschäftigen sich die ÖGV Verbandsärzte Dr. Robert Kocher und Dr. Bernhard Zwick mit der Salutogenese. All jenen, die diesen Fachbegriff nicht einordnen können, keine Angst – unsere Profis klären auf!

Von ÖGV

Die Salutogenese beschäftigt sich mit der Entstehung und dem Erhalt der körperlichen und geistigen Gesundheit des Menschen. Die Salutogenese ist nicht die Lehre von der Krankheit (Pathologie) und Verletzung (Traumatologie), sondern es geht dabei um den bewussten Erhalt der individuellen Gesundheit.

Fakt: der Golfsport gehört zu den gesündesten Sportarten die wir kennen. Golferinnen und Golfer leben länger als die Normalbevölkerung! Das heißt, dass Menschen, die Golf spielen vieles richtigmachen. Es spricht aber nichts dagegen, durch einfache aber gezielte Maßnahmen den Golfsport noch gesünder zu machen! In der mehrteiligen Beitragsserie wird der Versuch unternommen, ein umfassendes Bild der modernen, wissenschaftlich fundierten Salutogenese vorzustellen und gleichzeitig praktische Tipps für jeden Einzelnen zu geben.

Die Gesundheit steht, gleich einem stabilen Gebäude auf vier Pfeilern:

  1. Bausteine – Ernährung – Darmgesundheit
  2. Funktion – Bewegung – Sport
  3. Regeneration – Erholung – Schlaf
  4. Verhalten – Soziales – Epigenetik
  1. Bausteine – Ernährung – Darmgesundheit:

In der Medizin ist schon seit Hippokrates klar, dass „man ist was man isst“. Man kann nur Bausteine im Körper verwenden, die man vorher zugeführt hat. Sind die Bausteine gut, wird das Ergebnis besser und schöner, sind die Bausteine schlecht, ungesund oder gar giftig wird man schwächer und sogar krank. Was in der modernen Medizin dazugekommen ist, ist das Wissen über den Darm und die Zusammensetzung seiner bakteriellen Besiedelung (Mikrobiom des Darms). Hier wurden in den letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte (Mikrobiom Analyse, Darm Funktionstests, Vollblut Analysen etc.) erzielt. Auch die Erforschung des Hungers ergab neue Erkenntnisse für ein gesundes Leben. Durch einfache Ernährung Tipps lassen sich enorme gesundheitliche Verbesserungen erzielen.

  1. Funktion – Bewegung – Sport:

In diesem Bereich sind die Golfsportler traditionell stark. War doch der Golfsport der erste Sport, der funktionelle Fitness wissenschaftlich aufgearbeitet und für seine Aktiven zugänglich gemacht hat (TPI Institute, Oceanside, USA). Auch das Zusammenführen von körperlicher Fitness und sportartspezifischer Technik funktioniert in keiner Sportart so gut wie im Golfsport. Nicht zuletzt trainieren Golfer ausgesprochen häufig mit Coaches (Golfprofessionals und Fitnesstrainern), und das bis ins hohe Alter. Trotzdem ist auch in diesem Bereich immer Raum für Verbesserungen und auch hier wird es praxisbezogene Tipps geben. Tests: funktionelle Untersuchungen wie FAS, sportmotorische und sportmedizinische Untersuchungen.

  1. Regeneration – Erholung – Schlaf:

Die Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit kommt in der modernen hektischen Zeit oft zu kurz. Hier spielt der Schlaf eine entscheidende Rolle. Durch modernste Messmethoden, die jeder selbst zu Hause verwenden kann (z.B. Wave6), ist es möglich exakte Schlafanalysen durchzuführen. Damit können gezielte individuelle Maßnahmen empfohlen werden, um diesen so wichtigen Teil des Lebens zu verbessern. Auch andere Maßnahmen der Regeneration und der Erholung sollen in den Beiträgen erörtert werden, um einen Überblick über die Fülle der regenerativen Möglichkeiten zu geben. Dadurch kann jeder Golfer selbst besser entscheiden, welche Maßnahmen für ihn optimal sind.

  1. Verhalten – Soziales – Epigenetik:

Die Genetik, aber noch viel mehr die Epigenetik (diese beeinflusst, wie wird der individuelle genetische Code ausgelesen wird) haben in den letzten Jahrzehnten das medizinische Verständnis deutlich verändert. Die Erkenntnisse, was die Umwelt, das individuelle Verhalten und das soziale Umfeld mit dem genetischen Code machen, spielen eine wichtige Rolle beim Erhalt der Gesundheit (Salutogenese). Auch dieser wichtige Pfeiler der Salutogenese wird in der Beitragsreihe beleuchtet. Test: exakte genetische Aysen.

Man muss positiv bilanzieren.

Die Gesundheit kann man sich wie ein Konto vorstellen. Je mehr man in sein persönliches Konto einzahlt, umso größer sind die Reserven, und damit auch die Gesundheit. Man muss viele gesundheitliche Aspekte ständig beachten und positiv beeinflussen, um langfristig positiv zu bilanzieren. Welche Aspekte besonders erfolgreich sind kann man nur selbst erfahren.

Mit Risikokapital kann zwar viel Gewinn machen, die Verluste können aber erheblich sein. Deshalb sind sogenannte Fun-Sportarten zwar lustig, aber immer mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden.

Hat man hingegen ausreichend Reserven auf seinem persönlichen „Konto der Gesundheit“ lässt es sich viel entspannter leben.

In dieser Beitragsserie des ÖGV werden viele Aspekte der Salutogenese beleuchtet.