Which Wedge?!

Von Daoud Al-Zubeidi

Viele Golfer spielen mit einem wild zusammengestellten Golfschlägersatz und kennen die einzelnen Schlagweiten kaum. Wie man einen perfekten Satz zusammenstellt und worauf dabei geachtet werden soll, erfahren Sie hier. In diesem Artikel nehmen wir die Wedges unter die Lupe.

Um den perfekten Schlägersatz zusammenzustellen, nehmen wir mal alle Schläger aus dem Bag. Danach geben wir den Schläger, mit dem Sie die weitesten Fairwaytreffer vom Abschlag erzielen, in das Bag retour sowie auch den Putter.

Bei der Wedgeabstufung beginnen wir mit dem Pitching Wedge, wobei sich die Frage stellt: Wird dieses wirklich als Wedge (also für außergewöhnliche Lagen) eingesetzt oder eher als Eisen (für normale Lagen und kürzere Weiten)? Wird das PW vorrangig als Eisen eingesetzt, sollten Sie ein Wedge mit rund 5 Grad mehr Loftwinkel folgen lassen, das sich auf unterschiedlichen Bodenverhältnissen gut spielen lässt. Viele PW haben heute 45 Grad Loftwinkel (das entsprach früher einem Eisen 9) andere haben 48 und manche 50 Grad.

Abstimmung von Loft, Bounce, Lie und Schaft

In jedem Fall muss bei der Loftbestimmung von Wedges darauf geachtet werden, dass zwischen dem PW und dem nächsthöher gelofteten Wedge ausreichend, aber nicht zu viel Loftabstand herrscht. 4 Grad sind für die meisten Spieler zu wenig und 7 meist zu viel. Als Abschluss, falls notwendig, noch ein Wedge mit demselben Loftabstand wie die vorangegangenen. Nebenbei bemerkt: Der Loftwinkel eines PW ist üblicherweise immer am Schlägerkopf eingraviert.

Der Flugweiten-Abstand sollte zwischen 10 und 15 Meter betragen und mindestens ein Wedge sollte sich für weichen Untergrund wie Sand eignen. Das ist eine Frage des Verhältnisses Sohlenbreite zu Bouncewinkel*, und dieser ist vom Schwungtyp und vom jeweiligen Einsatzzweck des Wedges abhängig. Ein Sohlendesign-Fitting für Wedges ist sehr ratsam.

Ist die Wedgeabstufung in Loft und Sohlendesign (entscheidet die Spielbarkeit sehr stark) festgelegt, muss nun darauf geachtet werden, dass die Schaftlänge zum PW passt. Diese sollte zwischen gleich lang und 1 cm kürzer als beim PW sein. Mit jedem zusätzlichen Wedge sollte die Schaftlänge konstant sein oder leicht abnehmen. Der Griffduchmesser sollte nicht dünner sein und die Wedges sollten einen in etwa gleich schweren oder etwas schwereren Schaft haben. Bei superleichten Schäften in den Eisen sollten die Wedges keine super schweren Schäfte haben.

Wenn all das nun passt, ist unbedingt der Liewinkel zu prüfen. Bei den Wedges ist der Liewinkel extrem wichtig. Je höher der Loftwinkel ist, desto präziser muss der Liewinkel zum Spieler passen.

So stufen Sie Ihre Wedges optimal ab

Hat das PW 45 Grad, sollte ein Wedge mit 50 oder 51 Grad folgen und danach eines mit 55 oder mit 57 Grad. Dieses muss unbe-dingt auch vom Sand spielbar sein, also einen entsprechenden Bounce haben – Ihr Golffachhändler oder Pro gibt darüber gerne Auskunft. Für bessere Spieler kann ein 60-Grad-Wedge den Abschluss machen (weniger guten Spielern rate ich davon ab), sofern das Sandwedge 55 Grad hat. Dabei sollte überlegt werden, ob das 60-Grad-Wedge auch Bunker-geeignet sein muss oder ob eher von hartem Untergrund gespielt wird.

Folgende Abstufungen sind empfehlenswert: 45, 50, 55 (60) / 47, 52, 57 / 48, 53, 58 usw. Ist die Schlägerkopfgeschwindigkeit sehr gering, können 6–7 Grad-Abstufungen und eventuell weniger Wedges verwendet werden.

*) Der Bounce ist beim Golfschläger der Winkel in Grad zwischen der in Spielrichtung vorderen Kante des Schlägerkopfes und der Stelle, an der die Sohle in der Ansprechposition den Boden berührt. Übliche Werte liegen zwischen 2° -(langes Eisen) und 12° (Sand Wedge).

 

Daoud Al-Zubeidi betreibt seit 1996 Golfschlägerbau & -reparatur und ist Ausbildungsbeauftragter der PGA of Austria für Clubmaking & Clubfitting.

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