Huelva, Spanien

Roter Ursprung

Abschlag in Huelva: Die spanische Provinz wird als Reiseziel immer beliebter.

Von Markus Scheck

Am Rio Tinto entstand im 19. Jahrhundert der erste Golfplatz Spaniens. Heute ist die Provinz Huelva nicht nur golferisch ein absoluter Geheimtipp.

Es wäre eine tolle Frage für Quizshows: Wo liegt der älteste Golfplatz Spaniens? Die Antwort: in Corta Atalaya in der Provinz Huelva.

Der Grund, warum gerade dort, ist eigentlich simpel. Die Mine von Rio Tinto (der Name stammt von dem bis heute gänzlich rotfarbigen Fluss) war im 19. Jahrhundert unter britischem Besitz, und da die Engländer auch in der Ferne ihrem liebsten Hobby Golf frönen wollten, entstand eben der erste Platz Spaniens.

Der Platz des Corta Atalaya Golf Club wurde im Laufe der Jahre aber immer wieder verlegt. Die britischen Minenbesitzer hatten nämlich die Angewohnheit, während des Golfspiels ihren Untergebenen bei der Arbeit zusehen zu wollen. Da die Minentätigkeit aber laufend erweitert wurde, musste auch der Golfplatz neues Land sehen. 1954 gingen die Bergwerke wieder in staatliches Eigentum über, 2001 wurde die letzte Grube geschlossen. Seitdem liegt alles brach, und auch auf dem 9-Loch- Golfplatz, der lediglich über Abschläge und Grüns verfügt (dazwischen liegt Geröll) scheint die Zeit stillzustehen. Nächstes Jahr soll die Mine aber wieder aufsperren, und damit hoffen auch die Golfclubbesitzer auf mögliche dringend notwendige Investitionen.

Golfjuwele am Laufband

Ganz anders die Situation an der Südküste der Provinz Huelva, die zwar an Bekanntheit den Nachbarn Cádiz und Algarve ein wenig hinterherhinkt, aber jede Menge golferische Gustostückerln zu bieten hat. Sei es die hervorragenden Resorts el Rompido (zwei 18-Loch-Plätze plus 5-Sterne-Hotel el Precise Resort el Rompido), Isla Canela und Islantilla, der neue sehr gelungene Platz in la Monacilla oder die Klassiker Nuevo Portil und Bellavista, der Golfer kommt in Huelva mit Sicherheit auf seine Kosten.

Golf sollte aber bei einem Besuch von Huelva immer nur ein Aspekt sein, denn die südwestliche Provinz Spaniens hat so viel mehr zu bieten. vor allem die kulinarische Komponente ist stark ausgeprägt, so ist Huelva z.B. die ursprüngliche Heimat des weltberühmten Jamón-Ibérico-Schinkens. Aber auch Wein darf in Spanien nicht fehlen, was in der „La Ruta del vino“ bzw. in der „Bodega Oliveros“ interessierten Gästen demonstriert wird.

Weiterer „Anspieltipp“: der Ort Aracena mit seiner Tropfsteinhöhle Gruta de Maravillas und dem Schinkenmuseum. Ideale Übernachtungsmöglichkeit ist das Casa Noble, wo sich um die Gäste geradezu rührig gekümmert wird.

Golf Week, Huelva, Rio Tinto, Spanien