Do, 12. November 2015 PGA Catalunya Resort in Girona

Lukas Nemecz will mit einer erfolgreichen Tour School die Saison „retten“

Von Heri Hahn

Top 70 sind für den Grazer Golfpro das erklärte Ziel, dann würde er im nächsten Jahr mit einer sehr guten Kategorie weiterhin auf der Challenge Tour spielen können.

Das Beste kommt immer zum Schluss! Das Golfjahr neigt sich dem Ende zu, aber noch einmal steht Lukas Nemecz vor einer riesengroßen Herausforderung. Am Samstag (14. November) startet für ihn und weitere 155 Golfer die Final Stage der European Tour School im PGA Catalunya Resort in Girona. Sechs Runden an sechs Tagen müssen dabei bewältigt werden, wenn man den Sprung auf die European Tour schaffen will oder zumindest eine sehr gute Kategorie für die Challenge Tour haben möchte. Noch einmal wird den Golfern alles abverlangt. Und das nach einer mehr oder wenigen erfolgreichen bzw. anstrengenden Saison.

Für Nemecz verlief das Golfjahr bis zur Vorwoche sehr durchwachsen, lediglich fünf Cuts auf der Challenge Tour und einer bei den heimischen Lyoness Open auf der European Tour standen für den Grazer zu Buche. Eine Bilanz, mit der er alles andere als zufrieden sein konnte. „Es war ein verflixtes Jahr, umso mehr freut es mich, dass ich anscheinend am Ende der Saison die Form gefunden habe“, erklärt Nemecz, „so gut wie zuletzt in Tarragona auf der Second Stage habe ich heuer noch nie gespielt. Vielleicht ist es dieses Mal umgekehrt, denn in den letzten Jahren war ich mit der Saison zufrieden, dafür konnte ich bei der Tour School nicht mehr zulegen. Diesmal könnte ich mit einer erfolgreichen Final Stage das Jahr noch retten und mir eine gute Kategorie für die Challenge Tour sichern.“

Nach vier Tagen muss er dafür den Cut der besten 70 schaffen, dann hätte er dieses Ziel erreicht. Natürlich könnte sich auch eine European-Tour-Karte ausgehen, wenn er unter den Top 25 landet. „Aber das wäre nach der heurigen Saison etwas zu hoch gegriffen, davon kann ich nicht ausgehen. Die Top 70 wären auf jeden Fall schon ein Riesenerfolg und wieder ein Schritt nach oben“, meint der Murhof-Spieler. Die Vorbereitung in den letzten Wochen hat sich bezahlt gemacht, körperlich, aber auch mental fühlt sich Nemecz topfit. Er führt dies auf die Tatsache zurück, dass er sich bereits früh darauf eingestellt hat, die Saison mit einer erfolgreichen Tour School positiv zu beenden. „Ich habe sozusagen meine Kräfte noch nicht verbraucht und mein Pulver noch nicht verschossen“, schmunzelt der 26-Jährige.

Kraft wird er in den nächsten Tagen auch genügend benötigen, denn die Final Stage wird ihm und seinen österreichischen Kollegen Martin Wiegele und Christoph Körbler alles abverlangen. Der PGA Catalunya Resort ist ein äußerst anspruchsvoller Platz mit einer Länge von sieben Kilometern. „Pro Runde legt man ungefähr an die zwölf Kilometer zurück. Nach sechs Tagen kommt man da auf eine ganz schöne Strecke“, so Nemecz, „nicht zu vergessen ist auch noch die große nervliche Belastung, mit der jeder Spieler zurechtkommen muss. Es geht ja um sehr, sehr viel.“ Wobei es gerade diese herausfordernde Situation ist, die in ihm den Wettkampftypen hervorruft: „Dafür wird man Sportler, dafür trainiert man das ganze Jahr über hart!“

 

Info:

156 Spieler nehmen an der Final Stage der Tour School teil, die vom 14. bis 19. November im PGA Catalunya Resort in Girona (Spanien) stattfindet. Zwei Runden müssen die Spieler am Stadium Course absolvieren, zwei Runden am Tour Course. Nach vier Runden erfolgt der Cut der besten 70, die weitere zwei Runden am Stadium Course bestreiten. Die besten 25 Spieler erhalten eine European-Tour-Karte, für die Plätze 26 bis 70 gibt es eine schlechtere European-Tour- bzw. sehr gute Challenge-Tour-Kategorie. Neben Lukas Nemecz haben sich noch zwei weitere Österreicher für die Final Stage qualifiziert: Martin Wiegele und Christoph Körbler.