So, 10. November 2019 The Montgomerie Maxx Royal, Antalya, Türkei

Turkish Airlines Open

Schwab am vierten Extraloch übertrumpft

Nicola Rottensteiner

Matthis Schwab schrammt in Belek haarscharf an seinem ersten European Tour-Titel vorbei und muss im 6-Mann-Stechen letztlich nur einem Mitstreiter den Vortritt lassen.

Matthias Schwab hat es erneut geschafft, bei einem hochdotierten Turnier mit einem exzellenten Starterfeld ganz vorne mitzuspielen. Er zeigte am Finaltag starke Nerven, was am Ende mit einer weiteren Top-Platzierung belohnt wurde. Als Sieger kam der Engländer Tyrrell Hatton nach vier Extralöchern ins Clubhaus.

Ein nervenaufreibendes Finale der Turkish Airlines Open 2019 ist in den Büchern. Spannender hätte der Kampf um den 2 Millionen Dollar Preisgeldscheck kaum sein können. Matthias Schwab war mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde im The Montgomerie Maxx Royal gestartet, konnte nach etlichen knapp vergeben Chancen seine Position nicht ausnutzen und musste nach einer abschließenden 70er Runde ins Stechen. Das zum Vorteil von gleich fünf Mitstreitern, denen es aufgrund eines weiteren unglücklichen Putts von Schwab auf Loch 18 zum Birdie gelang, noch mit dem Steirer gleichzuziehen. Zuletzt hatte es im Jahr 2003 ein Sechs-Mann-Playoff auf der European Tour geben gegeben.

Knapp zwei Stunden nach dem letzten regulären Putt wurde der Sieger im Dunkeln bei Flutlicht gekürt. Tyrrell Hatton, Kurt Kitayama, Erik Van Rooyen, Victor Perez und Benjamin Hebert kamen ebenfalls auf ein Endergebnis von 20 Schlägen unter Par und schafften es damit in das Play-Off. Am ersten Extraloch schieden Van Rooyen, Hebert und Perez aus, während die anderen drei Spieler jeweils ein Birdie notierte, wobei Hatton sich spektakulär mit einem Chip-In im Rennen halten konnte. Am zweiten Extraloch nahmen alle drei Spieler lediglich das Par mit und es ging ein drittes Mal auf die 18. Hier konnte sich Matthias Schwab mit einem großartigen Birdieputt auszeichnen, während Kitayama mit einem Par ausschied. Hatton gelang ebenfalls die 4, sodass sich der Kreis der möglichen Sieger weiter zusammenzog. Inzwischen bei Flutlicht ging es für die beiden Kontrahenten ein weiteres Mal zurück zum Abschlag. Als sie zum vierten Mal in diesem Play-Off am 18. Grün ankamen, war es erneut Hatton der einen klaren Vorteil gegenüber Schwab hatte. Schwab konnte zwar seinen zweiten Schlag fast am Grün unterbringen, der Chip ging jedoch übers Grün und der Birdie-Putt anschließend vorbei. Der Birdie-Putt des Engländers aus unter zwei Metern ging jedoch zu dessen Einsetzten vorbei und öffnete Schwab erneut die Tür. Der 23-Jährige konnte allerdings seinen Par-Putt nicht lochen und musste damit letztlich Tyrrell Hatton knapp den Vortritt überlassen.

„Der Fehler war heute, dass es mir nicht gelang auf der Runde die Entscheidung herbeizuführen“, kommentierte Schwab. „Mein Spiel war ok aber ich habe einfach zu wenige Putts gelocht. Im Play-off war es dann wieder sehr eng. Der erste Turniersieg wäre möglich gewesen.“ Im World Golf Ranking konnte sich Schwab mit dem geteilten zweiten Rang weiter verbessern und erstmals den Sprung in die Top 100 der Welt meistern – ein wahrer Meilenstein in der Karriere eines Profigolfers.

Bernd Wiesberger notierte in der Finalrunde ebenfalls eine 70er Runde und konnte sich damit auf den geteilten 49. Rang vorschieben.

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