Fr, 20. September 2024

Große Vorfreude auf European Tour

Dass die Austrian Open in Atzenbrugg (9. bis 12 Juli) und die EURAM Bank Open im Adamstal (15. bis 18. Juli) unter der Fahne der European Tour stehen, lässt die österreichischen Starter jubeln / In Atzenbrugg sind elf davon dabei

Von Armin Holenia

Wenn am kommenden Donnerstag die Austrian Open 2020 im Diamond Country Club in Atzenbrugg eröffnet werden, ist das in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Erstens ist dies das erste Turnier der European Tour seit den im März gezwungenermaßen verhängten leidigen Corona-Verboten. Zweitens ist die österreichische Golf-Präsenz mit elf Spielern in Atzenbrugg erfreulich hoch. Auf Prognosen will sich freilich keiner wirklich einlassen, was jedoch hörbar durchkommt, sind Freude und Stolz darüber, dass es gelungen ist, mit den unmittelbar darauffolgenden EURAM Bank Open im Adamstal zwei absolute Top-Events mit jeweils 500.000 Euro Preisgeld in der Heimat spielen zu können.

Markus Brier (Wien, 52 Jahre, Profi):

„Ich bin sehr entspannt, will mich auch gar nicht mit den sehr guten jungen Spielern messen. Ich spiele mein Spiel, das ich seit 25 Jahren und jetzt in der Senior Europe Tour relativ erfolgreich spiele. Wenn der Platz in Atzenbrugg, wo ich eigentlich nie so richtig gut war, schwer zu bespielen ist, sehe ich vielleicht eine Chance durch meine Routine. Aber alles in allem sind die Austrian Open nun mal unser Heim-Turnier. Und da ist man einfach gerne dabei.“

Martin Wiegele (Steiermark, 41 Jahre, Profi):

„Für mich kommt es jetzt fast ein bisschen überraschend, dass wir zwei so Top-Turniere in Österreich haben. Ich habe mit einem Trainer im technischen Bereich etwas umgestellt, und da ist es mir bei den zuletzt gespielten Events, den nationalen, den internationalen Meisterschaften sowie dem Audi Circuit leider noch nicht so gut gegangen. Mal schauen, wie es mir diesmal gelingt, die Veränderungen im Spiel umzusetzen. Als Ziel setze ich mir einmal sicher, den Cut zu schaffen. Was dann kommt, lässt sich im Golf nie genau sagen. Da spielt sich viel im Kopf ab.“

Lukas Nemecz (Steiermark, 30 Jahre, Profi):

„Es ist vorerst einmal super, dass die Europe Tour in Österreich zu Gast ist. Da warten zwei coole Events auf uns. In Atzenbrugg habe ich bisher bei jedem Europan-Tour-Turnier gespielt und kenne den Platz daher sehr gut. Von da her gibt’s keine Ausrede. Hinsichtlich einer Platzierung tue ich mir schwer, etwas zu sagen. Lediglich, dass ich mich auf eine gute Stimmung unter den Spielern, auf tollen Golfsport und vielleicht auf die Möglichkeit, vorne mitzuspielen, freue.“

Timon Baltl (Steiermark, 25 Jahre, Profi):

„Ich fühle mich gut in Form, das habe ich bei meinem letzten Turnier im GC Murhof bewiesen. Leider plagen mich momentan aber Rückenprobleme, die ich mir bei meinen Auftritten in Südafrika zugezogen habe. Wenn der Körper mitspielt, ist sicher eine gute Leistung möglich. Die Austrian Open sind mein viertes Turnier auf der European Tour.“

Lukas Lipold (Salzburg, 26 Jahre, Profi):

„Für uns ist es toll, dass nach dem langen Stillstand plötzlich zwei solche Top-Turniere in der Heimat stattfinden. Weil man hat ja doch lange Zeit nicht gewusst, wie’s jetzt weitergeht. Zu meinen Erwartungen will ich mich gar nicht so auf eine Platzierung festlegen. Ich möchte nur mein Spiel so gut wie möglich durchziehen und dann sehe ich eh, was rauskommt. Der Platz in Atzenbrugg liegt mir eigentlich ganz gut, vor Jahren hab‘ ich dort in der European Tour schon mal gecuttet. So gesehen gehe ich zuversichtlich in zwei coole Turniere, die ich aber irgendwie auch schon als Vorbereitung für die kommende Saison sehe.“

Gerold Folk (Steiermark, 23 Jahre, Profi):

„Ich finde es erstens super, dass es endlich weitergeht und zweitens, dass wir uns gleich mit so einem internationalen Spitzenfeld messen können. Nach der langen Pause ist eine Erwartungshaltung nicht leicht, weil man halt nicht genau weiß, wo man wirklich steht. Daher sage ich jetzt einmal, ich orientiere mich in Richtung Cut, und dann kann man weiter planen. In Atzenbrugg war ich schon zwei Mal bei den Lyoness Open dabei. Den Platz finde ich sehr gut. Bis auf das, dass dort der Wind schon mal ordentlich reinpfeifen kann.“

Sebastian Wittmann (Niederösterreich, 28 Jahre, Profi):

„Ich setze mir grundsätzlich keine Erwartungen. Das ist im Golf nicht gut, erzeugt unnötigen Druck. Das heißt, ich freue mich einfach auf zwei tolle Turniere. Die lange Pause war leider nicht ideal für mich, weil ich nicht so viel spielen konnte, wie ich gerne gewollt hätte und somit natürlich aus dem Rhythmus bin. Und die Turniere, die ich dann gespielt habe, sind auch nicht so gut gelaufen. Zuletzt ist es aber ein wenig bergauf gegangen. Darauf setze ich meine Hoffnungen.“

Markus Habeler (Niederösterreich 24 Jahre, Profi):

„Es ist schwer für mich, eine Prognose abzugeben. Die Austrian Open sind mein erstes European-Tour-Turnier als Profi. Bei den Lyoness Open war ich zwar zwei Mal als Amateur dabei, aber sonst war ich normal auf der Alps Tour, also zwei Klassen drunter, unterwegs.
Daher habe ich keine wirklichen Erwartungen, will einfach nur die beiden Turniere und das Spiel genießen. In Atzenbrugg ist ein gutes langes Spiel notwendig. Wenn das klappt, ist schon vieles gut. Corona hab‘ ich bislang gut überstanden, ich denke die Form stimmt.“

Niklas Regner (Steiermark, 21 Jahre, Amateur):

„Das ist mein erster Start auf der European Tour. Dementsprechend stolz und erfreut bin ich natürlich. In der Corona-bedingten Pause hat mir der GC Weissenbach dankenswerter Weise eine Golfmatte geborgt. So konnte ich von der Terrasse bei mir daheim in Liezen über das Nachbargrundstück hinweg bis zu 180-m-Abschläge üben. Mittlerweile habe ich u. a. mit dem von Markus Brier und Lukas Nemecz ins Leben gerufenen Audi Circuit sowie den nationalen und offenen Meisterschaften in Zell am See schon einige Turnier intus. Ich fühle mich gut in Form und freue mich schon auf die Austrian Open.“

Maximilian Steinlechner (Tirol, 20 Jahre, Amateur):

„Ich habe schon 2016 bei den Lyoness Open und 2018 bei den Shot Clock Masters in Atzenbrugg gespielt, 2018 habe ich dabei den Cut um einen Schlag versäumt. Außerdem haben wir letztes Jahr die Heim-EM auf diesem Platz gespielt, wo ich Dritter geworden bin. So gesehen kann ich sagen, dass mir die Anlage in Atzenbrugg durchaus liegt. Zuletzt habe ich dort gut trainieren können. Ich kann sagen, ich fühle mich gut in Schuss und freue mich schon sehr darauf, mich mit sehr guten Jungs messen zu können.“

Laurenz Kubin (Niederösterreich, 18 Jahre, Amateur):

„Ich habe vom Diamond Country Club, für den ich spiele, auf Grund meiner guten Leistungen (Anm. Kubin war letztes Jahr klubinterner Spieler des Jahres) überraschend eine Wild Card für die Austrian Open erhalten. Damit geht für mich als Jung-Amateur natürlich ein absoluter Traum in Erfüllung. Dass ich bei einem Turnier dabei sein darf, wo ein Teil der besten Profis Europas vertreten ist, macht mich schon sehr stolz. Ich werde die Augen sicher sehr weit offenhalten und mir die Chance, so viel als möglich zu lernen, sicher nicht entgehen lassen. Ich kann ohne Druck ins Turnier gehen, kann mein Spiel einfach genießen. Was dann rauskommt, werden wir sehen.“