Fr, 17. Juli 2020 GC Adamstal

EURAM Bank Open

Überraschungsmänner herrschen im Adamstal

Von Armin Holenia

Nach dem dritten Tag der EURAM Bank Open 2020 führt der Franzose Robin Sciot-Siegrist vor dem Engländer Richard Mansell, Österreicher weiterhin toll im Spiel

Eine riesige Gewitterfront bedrohte den heutigen dritten Tag der EURAM Bank Open im niederösterreichischen Adamstal. Kurz vor 13 Uhr ordnete European Tour Director Mikael Eriksson aus Sicherheitsgründen die Unterbrechung des Turniers an. „Zum absolut richtigen Zeitpunkt“, lobte GC-Adamstal-Präsident Franz Wittmann die Umsicht des Schweden. „Die Sicherheit der Spieler hat absolute Priorität.“ Bei einsetzendem Blitzschlag werden die Eisenschläger der Spieler zum lebensgefährlichen Gut. Nach zwei Stunden ging es dann bei Schönwetter wieder weiter.

Die Top-Überraschung heißt Robin Sciot-Siegrist, Den 26-jährige Franzosen, der in den letzten drei Turnieren den Cut verpasste, hatte wohl keiner so richtig auf der Rechnung. Umso mehr Respekt ist dem Spitzenreiter zu zollen. Mit einer grandiosen 61er-Runde auf einem der anspruchsvollsten Plätze Europas stellte der Außenseiter den Platzrekord seines Landsmannes Julienne Quesne aus dem Vorjahr ein und liegt mit einem Score von 16 Schlägen unter Par in Führung. „Ich habe mich sowohl vor als auch nach der Unterbrechung sehr wohl gefühlt, wie ich mich hier schon seit Beginn gut fühle. Mit meinem Caddy habe ich offensichtlich eine gute Strategie ausgearbeitet. Drei Schläge Vorsprung sind für morgen schön, aber es ist Golf, da kann viel passieren.“

Mindestens ebenso erstaunlich ist der zweite Platz des Engländer Richard Mansell. Auch ihm gelang heute einiges, aber gleichzeitig auch einiges nicht. Mit drei Bogeys ließ er ein noch besseres Resultat auf den topgepflegten Greens des Adamstals liegen.

Der Salzburger Lukas Lipold holte heute mit einer 68-Runde ein Score von 2 unter und hält nunmehr bei einem Gesamtscore von -7 auf Platz 15. Dabei hatte er sogar durchaus Chancen auf ein noch besseres Zwischenergebnis, machte sich mit Schlägen in den Bunker das Leben mitunter schwer, um sich dann wieder fast sensationell aus prekären Situationen zu retten. Lukas Lipold: „Ich bin voll zufrieden mit meiner heutigen Performance. Nach dem gestrigen guten Ergebnis war ich in der Früh sehr angespannt. Dann ist mir gleich auf der 3 ein Eagle geglückt. Das ist natürlich immer wunderschön, wenn man gleich am Anfang mal in die roten Zahlen kommt. Auch habe ich (Anm. mit Edouard Dubois und Ross McGowann) einen guten Flight erwischt. Wir hatten ein gutes Klima, haben uns auch gegenseitig gepusht.“ Dass aktuell nur zwei Schläge auf top ten fehlen, daran „versuche ich gar nicht zu denken, weil damit der Druck nur unnötig größer wird“.

Auch Lukas Nemecz:brachte ein Score von -7 ins Ziel und rangiert damit wie Lipold auf Platz 15. Vor allem ein grandioses Finish spülte den Steirer nach vorne. Mit zwei Birdies auf 16 und 17 machte er zwischenzeitlich 13 Plätze gut, am letzten Loch lagen nur Millimeter zwischen Par und Birdie, ehe sich der Ball dann doch „nur“ für Par entschied. Lukas Nemecz:  „Es hat definitiv schon schlechtere Golf-Tage für mich gegeben. Vor allem mit dem Finish kann ich sehr zufrieden sein. Dass der letzte Ball nur haarscharf am dritten Birdie in Serie vorbeigerollt ist, ist schade, aber man kann andererseits bei einem 7-Meter-Putt nicht davon ausgehen, dass er sicher reingeht. Da sind andere Chancen ärgerlicher, die ich nicht genützt habe, wie ich überhaupt noch zu wenige Chancen nütze, um wirklich ganz vorne dabei zu sein. Aber am Ende des Tages bin ich mit einem momentanen Score von sieben unter natürlich sehr zufrieden.“

Einen Schlag mehr als gestern benötigte Timon Baltl, Obwohl der Steirer noch immer ein gutes Resultat von -3 vorweisen kann, zeigte er sich selbstkritisch. „Das war leider nicht sehr gut von mir. Beim Doppelbogey auf der 12 habe ich eine falsche Schlägerwahl getroffen und dann habe‘ ich mein Spiel mit einem weiteren Bogey kurz vor Schluss noch relativ einfach komplett weggeworfen. Auch hat sich mein schmerzender Rücken leider wieder gemeldet. Morgen ist ein neuer Tag.“

Ein neuer Tag wartet auch auf Markus Brier, der heute drei über Par spielte und somit auch insgesamt auf Par ins morgige Finale geht. Markus Brier: „Ich  habe heute richtig schlecht gespielt. In den Wald geschlagen, in den Bunker, ins Wasser einfach viel zu oft dorthin, wo es nicht sein soll. So gesehen bin ich mit +3 eh noch gut bedient. Ohne Birdie ist es halt schwer, unter Par zu spielen.“

Leaderboard