Mi, 3. Februar 2021

Christine Wolf

Für Österreichs Top-Proette heißt es in diesem Jahr: Mit Plan in die ungewisse Zukunft

Von Jakob Lamprecht

Ein Jahr ohne Planungssicherheit zu planen bringt nur folgerichtig ständige Veränderungen mit sich und erfordert auch viel Flexibilität in der Saisonplanung. Für Christine Wolf hieß es daher im Jänner erstmals seit Jahren nicht Australien, sondern Hometraining in Tirol.

Die Berge vor der Haustür nutzte Österreichs Top-Proette mit Skitouren und Langlaufen ideal um an ihrer Ausdauer zu feilen. Damit ihr Schwung auch in der kalten Jahreszeit nicht einrostet richtete sie sich zudem ein eigenes indoor Trainingscenter im Haus ihrer Eltern ein. Außerdem bereitete sie sich mit Krafttraining im Olympiazentrum Innsbruck auf die kommenden Monate vor, damit sie körperlich bei 100% ist, wenn die Ladies European Tour Saison im Mai startet. Mit ihrem Trainer Steve Waltman ist sie aber auch jetzt schon beinahe täglich im Austausch. „Das funktioniert eigentlich sehr gut. Ich schicke ihm Videos, TrackMan-Daten etc. So will ich vor allem meinen Schwung stabilisieren, um dann voll durchzustarten.“

Bei der Frage wie es derzeit mit Training auf dem Golfplatz aussieht, spürt man richtig, wie sehr sich Christine Wolf bereits auf das von ihr angesprochene Durchstarten freut: „Irgendwie war es ja schon absehbar, dass sich der Tourstart verschieben wird, aber ich freue mich jetzt schon riesig darauf die Bälle wieder fliegen zu sehen,“ strahlt sie bei ihrer Antwort. Und allzu lange muss sie darauf auch nicht mehr warten. Immerhin geht es für die 31-Jährige bereits in dieser Woche gemeinsam mit ihrer Trainingspartnerin Caroline Rominger zum ersten Trainingslager nach Dubai. Dort wird das österreichisch-schweizerische Duo zudem auf einige andere internationale Spielerinnen treffen, und somit auch ohne Turniere bereits früh in der Saison eine gewisse Form von Wettkampfpraxis sammeln können.

Richtig ernst wird es allerdings erst im April, wenn mit dem Audi Circuit der erste offizielle Wettkampf für Wolf ansteht. Dieser soll als ideale Vorbereitung auf die im Mai beginnende LET-Saison gesehen werden, denn danach könnte es mit einem Highlight nach dem anderen Schlag auf Schlag gehen: „Die Zielsetzung ist in diesem Jahr natürlich schwieriger, da man nicht weiß, welche Turniere wirklich stattfinden, aber, wenn alles klappt, kann ich bei der Evian Championship und auch bei den British Open starten. Dort gut mitzuspielen ist natürlich ein Ziel.“

Zudem darf Wolf in diesem Jahr hoffentlich erstmals als Titelverteidigerin in ein Ladies European Tour Turnier gehen. Nachdem sie die Indian Open 2019 sensationell gewinnen konnte, blieb ihr die Chance auf die Titelverteidigung aufgrund der Absage im Vorjahr verwehrt. In diesem Jahr soll es aber endlich soweit sein. Und zum Abschluss sind da natürlich auch noch diese fünf Ringe, die im Leben vieler Sportlerinnen alles bedeuten. Nach 2016 könnte Wolf in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen: „Mit der Erfahrung der letzten Spiele und meiner Entwicklung über die letzten Jahre, gehe ich diesmal natürlich mit einer höheren Erwartungshaltung in die Spiele.“

Der Plan steht also und die Ziele sind gesteckt – Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr von und mit Christine Wolf.