Fr, 24. September 2021 KOHLER,WISCONSIN,USA
Ryder Cup
Europa mit 11:5 Rückstand vor Finaltag - können die 12 von Padraig Harrington das „Wunder von Whistling Straits“ heraufbeschwören
Nach den ersten beiden Spieltagen des 43. Ryder Cup liegen die US-Amerikaner mit 11:5 überlegen in Führung. Team Europe benötigt am Finaltag ein Rekordcomeback, um die erfolgreiche Titelverteidigung zu schaffen.
Nachdem die Amerikaner ihre europäischen Kontrahenten am Eröffnungstag überrollt hatten, hieß es für das Team Europe „abhaken und Blick nach vorne“. Allerdings stand auch der Samstagvormittag ganz im Zeichen der übermächtigen Roten, die mit einer herausragenden Leistung ihren Vorsprung weiter ausbauen konnten und mit einer 9 zu 3 Führung in die Mittagspause gingen. Eines war also klar – die Europäer mussten am Nachmittag unbedingt Punkten.
Team Europe mit Kampfgeist
Am Samstagnachmittag bewies die Mannschaft um Captain Padraig Harrington, dass sie trotz der bisher übermächtigen Vorstellung der US-Amerikaner keineswegs bereit sind das Handtuch zu werfen. Die letzten Vierer-Matches des Tages – diesmal leider ohne österreichische Beteiligung am Platz – begannen aus europäischer Sicht vielversprechend mit den ersten drei Partien in den Händen der Gäste, ehe es auf den Back Nine wirklich knapp wurde. Letztlich holten Garcia und Rahm sowie Lowry und Hatton wichtige Punkte für Europa, während Poulter und McIlroy sowie Fleetwood und Hovland ihre Matches verloren.
Eine Klasse für sich waren dabei wieder einmal das spanische Dreamteam Jon Rahm mit seinem Landsmann Sergio Garcia. Die Spanier zeigten den US-Amerikanern Brooks Koepka und Jordan Spieth ihre Grenzen auf und gewannen mit 2 auf 1 das dritte Match in dieser Woche für Europa.
You and us both @TheSergioGarcia 😅
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— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) September 25, 2021
Für weitere positive Gefühlsausbrüche auf europäischer Seite sorgte Shane Lowry und Tyrrell Hatton, die gegen Tony Finau und Harris English antraten. Die Partie zwischen den Golfgrößen hätte wohl kaum spannender sein können, wobei Shane Lowry über weite Strecken hinweg auf sich selbst angewiesen war und man manchmal durchaus das Gefühl hatte, Lowry würde alleine gegen die Gastgeber kämpfen. Nach einem Golf-Thriller auf Loch 17, wo von unspielbaren Bällen und verpassten Chancen am Grün, alles dabei war, gingen die Europäer mit 1 Up auf das Schlussloch. Wegweisend für den Tag war es erneut Lowry der auf der 18. Spielbahn mit einem Par das Loch teilen konnte und den Sieg der Europäer in dieser Partie fixierte.
What it means to win your first Ryder Cup point @ShaneLowryGolf 💙#TeamEurope #RyderCup pic.twitter.com/PN04ByCn5c
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Wenig Grund zur Freude hatte in dieser Woche bisher Rory McIlroy. McIlroy, der seit 2010 fester Bestandteil des Team Europe ist, musste sich auch in seinem dritten Match geschlagen geben, ohne dabei überhaupt Loch 16 erreicht zu haben. Gemeinsam mit Ian Poulter verlor der Nordire 4 auf 3 gegen Dustin Johnson und Collin Morikawa.
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Die dritte Paarung, die Harrington auf den Platz schickte, waren Tommy Fleetwood und Viktor Hovland, die in Scottie Scheffler und Bryson DeChambeau ihre Kontrahenten für den Nachmittag fanden. Ein packendes Match, bei dem die Führung ständig hin und her wechselte und bei der eine der Partien den Ergebnisstand insgesamt vier Mal auf All Square zurückstellte, entschieden die Amerikaner mit einem Schlusssprint ab Loch 14 letztlich mit 3 auf 1 deutlich für sich.
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Mit einem Endstand von 11 zu 5 nach dem zweiten Spieltag am Lake Michigan benötigt das Team USA 3,5 Punkte in den Singles für den Sieg. In Stunden wie diesen beschwören wohl viele europäische Fans die Erinnerungen vom Ryder Cup im Jahr 2012 herauf, der als „Wunder von Medinah“ in die Ryder Cup-Geschichte eingegangen ist. Die Karten der Europäer stehen allerdings noch schlechter als vor neun Jahren, als Blau-Gelben am Finaltag in Medinah einen 6:10-Rückstand noch drehen konnten.