Do, 9. Dezember 2021

Jahresrückblick mit Christine Wolf

Österreichs Top-Proette im Interview am Ende einer verkürzten, aber sehr intensiven Saison mit einigen Highlights.

Von Jakob Lamprecht

Liebe Christine, eine sehr intensive Saison liegt hinter dir (20 Turniere in gut 6 Monaten). Wie geht es dir jetzt, wo die Spannung endlich etwas abfallen darf?

„Die letzten 6 Monate war ich echt sehr viel unterwegs. Jetzt bin ich froh, auch mal ein paar ruhigere Tage zu Hause mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Aber die letzten Tage habe ich auch jeden Fall schon sehr viel geschlafen.“

Dein Jahr war von Auf und Abs geprägt. Wie fällt dein Saisonfazit aus?

„Im Großen und Ganzen bin ich schon zufrieden mit meiner Saison. Ich hatte leider bei den größeren Turnieren nicht die beste Form, aber konnte über das Jahr gesehen doch einige Top-10 Ergebnisse erreichen.“ 

Du durftest dich auch über einige Top 10-Platzierungen freuen. Was war dein persönliches Highlight 2021?

„Das größte Highlight waren sicher die Olympischen Spiele – zwar nicht spielerisch, aber es war dennoch wieder eine super Erfahrung in Tokio mit dabei zu sein. Ein anderes Highlight war meine erste Teilnahme am Evian Championship.“

In dieser Saison (2021) warst du häufig als einzige Österreicherin auf der LET am Start. Wie bist du mit den Reisestrapazen und mit dem „Alleinsein“ in diversen Bubbles umgegangen?

„In der Bubble hatten wir ja ein Buddy System, was heißt, dass meistens zwei Spieler und zwei Caddies eine Gruppe bilden, und die durften auch zusammen ihr Take away essen, oder Spiele spielen. Es ist auf jeden Fall anders auf Turnieren als früher, aber schon viel weniger einsam als letztes Jahr.“ 

Auch wenn das Turnier sportlich leider keine Erfolgsgeschichte für dich war, warst du 2021 zum zweiten Mal bei den Olympischen Spielen am Start. Was nimmst du von den Spielen aus Tokio mit und was wird dir ewig in Erinnerung bleiben?

„Es waren auf jeden Fall andere Spiele, da die Bestimmungen in Tokio sehr streng waren. Aber man bekam trotzdem das Flair der Spiele mit und es ist immer eine ganz besondere Woche.“ 

Nach der Einführung im Vorjahr waren in diesem Jahr die Aramco Team Series Events bereits fixer Bestandteil der Ladies European Tour. Wie ist deine Meinung zu diesem neugeschaffenen Team-Format, wo man im Team auch mit Amateuren spielt?

„Ich finde das Format sehr schwierig, da dieses Jahr das Preisgeld sehr Team-lastig war, und der Amateur sehr viel Einfluss auf das Abschneiden des Teams hatte. Nächste Jahr kann es sein, dass die Team Events eine fairere Aufteilung zwischen individuellem und Team Event haben, und somit kann man sich im Fall auch mehr auf den individuellen Part konzentrieren, wenn man im Team nicht mehr vorne mitspielt.“

Am Ende des Jahres stehst du auf Platz 25 in der LET Order of Merit. Wie ordnest du selbst dein Ergebnis ein?

„Ich finde, dass es eine konstante Saison mit ein paar Top 10 waren und sonst habe ich auch meistens solide gespielt. Daher bin ich schon zufrieden mit meinem Spiel.“ 

Ein weiteres Jahr ist in den Büchern und wir wagen zum Abschluss einen Blick in die Zukunft. Welche (sportlichen) Pläne hast du für 2022?

„Die Planung für nächstes Jahr gestaltet sich noch etwas schwierig, da wir den genauen Plan noch nicht kennen, weil es jetzt durch Reiseprobleme schon wieder einige Verschiebungen gibt.“

Vielen Dank Christine. Wir wünschen dir eine besinnliche Weihnachtszeit und ein erfolgreiches Jahr 2022!