Mo, 11. April 2022 Augusta National Golf Club, Georgia, USA

The Masters

Sepp Straka erfüllt sich am Sonntag in Augusta einen Traum

Von Thomas Pisan

In dieser Woche sind wieder alle Augen der internationalen Golfwelt nach Georgia gerichtet, wo von 7. – 10. April im Augusta National Golf Club The Masters Tournament ausgetragen wird. Beim ersten Major des Jahres dürfen wir uns, dank Sepp Strakas historischen Sieg bei The Honda Classic, auch in diesem Jahr über rot-weiß-rote Beteilung freuen. Denn obwohl es dem heimischen Dauerbrenner Bernd Wiesberger nicht gelungen ist, sich für das illustre Teilnehmerfeld zu qualifizieren, werden die österreichischen Farben vom Neo-PGA Tour-Sieger vertreten.

Sepp Straka lag bei seiner Masters-Premiere nach drei Runden fünf Schläge von den Top Ten entfernt und somit in einer guten Ausgangsposition für den Schlusstag, der im Augusta National Golf Club immer eine besondere Herausforderung darstellt und viel Spannung verspricht. „Ein Traum wird wahr“, betonte Straka noch im Vorfeld der Runde auf Twitter.

Der Start in die Runde verläuft mit zwei Birdies auf den ersten beiden Löchern bereits vielversprechend. Anschließend reißt allerdings der Faden und Straka muss drei Bogeys in Folge hinnehmen, die einmal mehr beweisen, dass mit den Wellen auf den Grüns und den Hügel rund um die Grüns in Augusta nicht zu Spaßen ist. Wie sehr man um das Par kämpfen muss, wenn man mit der Annäherung das richtige Plateau verpasst, zeigt sich auch auf den folgenden zwei Spielbahnen. Auf Loch 6 (Par 3) vermeidet der 28-jährige noch den Schlagverlust, auf Loch 7 muss er aber ein weiteres Bogey notieren.

Der Rest der Front Nine bringt weiteres Unheil. Zunächst kann er nach einem zu kurz geratenen Pitch das Par noch retten, doch auf Loch 9 misslingt die Annäherung ebenfalls – nach einem Monster-Drive über stolze 320 Meter – und das Up-and-Down zum Par bleibt aus. Die Folge: Auf dem Leaderboard fällt der gebürtige Wiener mit fünf Bogeys innerhalb von sieben Spielbahnen erstmals in dieser Woche deutlich zurück.

Auf den Back Nine kann sich Straka aber aus dem Tief befreien und startet mit einem Birdie auf der 10 und präzisen Schlägen sowie einem feinen Händchen auf den Grüns eine tolle Aufholjagd. Nur einmal kommt Straka nochmal in Bedrängnis, als auf der 13 der Abschlag im Pinienwald hängen bleibt. Mit seinem dritten Schlag aus 160 Metern platziert er den Ball aber sicher am Grün und verpasst sogar nur knapp das Birdie.

In die roten Zahlen kommt Straka zum ersten Mal in dieser Woche auf der letzten Runde dennoch. Drei Birdies in Folge auf den Bahnen 14, 15 und 16, sowie ein Sandy Par auf der 17 und ein weiteres Par auf dem schweren Abschlussloch sichern ihm eine 71 (-1) zum Abschluss und verhelfen dem einzigen österreichischen Teilnehmer beim 86. Masters Tournament zu einem guten 30. Platz (+5) im Endergebnis. Eine neue österreichische Bestleistung ist Straka bei seiner Premiere aber nicht vergönnt. Die bleibt in dessen Abwesenheit in Händen von Bernd Wiesberger beim Masters Debüt im Jahr 2015 (T22).

Den Sieg und seinen ersten Major-Triumph sichert sich der stets souverän agierende Scottie Scheffler (-10) mit drei Schlägen Vorsprung. Der US-Amerikaner bleibt als einziger Spieler jeden Tag unter Par und sichert sich seinen vierten Turniersieg – alle in den letzten sechs Turnieren. Ganz nebenbei festigt der 25-jährige auch seine Position als neuer Weltranglistenerster. Die Runde des Turniers gelingt zum Abschluss Rory McIlroy (-7) mit einer 64, die dem Nordiren noch Platz zwei beschert. Tiger Woods schafft bei seinem Comeback nach 14-monatiger Verletzungspause zwar souverän den Cut, ist am Wochenende aber chancenlos und landet am Ende auf Rang 47.