So, 24. Juli 2022

ÖGV Kaderspieler on Tour

Die ÖGV-Kaderspielerinnen greifen bei der Einzel-EM an. Team Austria beim European Young Masters. Und Maximilian Steinlechner vertritt Österreich bei der St. Andrews Trophy.

Emma Spitz erspielt sich nach einem zwischenzeitlichen Rückschritt ein Top Ten Ergebnis. Isabella Holpfer und Johanna Ebner scheitern am Cut. Team Austria beim European Young Masters und Maxi Steinlechner bei der St. Andrews Trophy können nur phasenweise ihre Klasse aufblitzen lassen.

European Ladies‘ Amateur Championship

Die Einzel-Europameisterschaften der Damen wird in diesem Jahr in der Nähe der französischen Hauptstadt Paris ausgetragen. Gastgeber ist der 1922 gegründete Golf de Saint-Germain, der heuer sein 100-jähriges Bestehen feiert und in dieser Zeit bereits einige prestigeträchtige Golfturniere veranstalten konnte – sowohl bei den Amateuren als auch bei den Profis. 1964 wurde hier etwa zum ersten Mal die europäische Mannschaftsmeisterschaft der Damen, die Espirito Santo Trophy, ausgetragen.

Von 20. bis 23. Juli folgen nun über vier Runden Zählspiel die Einzel-Europameisterschaften der Damen. Aus Österreich sind drei Starterinnen im Teilnehmerfeld vertreten: Isabella Holpfer, Johanna Ebner und Emma Spitz. Die Turnier-Siegerin darf sich nicht nur über einen prestigeträchtigen Triumph freuen, sondern erhält auch ein Ticket für die AIG Women’s Open 2022 in Muirfield. Die größten Chancen aus rot-weis-roter Sicht hat Spitz.

Rückschritt nach Runde eins

Und die 22-jährige kann in Runde eins die Erwartungen erfüllen und platziert sich nach einer 69er-Runde (-3) – mit vier Birdies bei nur einem Bogey – zum Auftakt in den Top Ten. In Runde zwei kann sie zwar nicht daran anknüpfen und kommt nach drei Bogeys und zwei Birdies mit einer 73 (+1) zum Scoring, im Rennen um die Spitzenplätze kann sie in den verbleibenden zwei Runden von Rang 27 noch eingreifen.

Isabella Holpfer und Johanna Ebner haben hingegen in Runde eins nicht den besten Tag und kommen mit 78 bzw. 79 Schlägen zurück ins Clubhaus. In Runde zwei kann sich das Duo aber steigern. Holpfer spielt – nach vier Birdies am ersten Tag – gleich sechs Birdies, muss allerdings auch zwei Doppelbogeys notieren – nach bereits einem Triplebogey und einem Doppelbogey an Tag eins – und beendet die Runde mit 72 Schlägen (Even).  Ebner liegt nach sieben Löchern bereits vier über, kann sich aber noch eine 73 (+1) erspielen – u.a. dank einem Eagle auf Loch 9 und drei Birdies auf den letzten vier Löchern.

Aufholjagd

Emma Spitz kann sich an Tag drei mit einer tollen 66er-Runde wieder ins Spitzenfeld vorspielen und macht dabei vor allem auf den Back Nine mit sechs Birdies Betrieb. Fünf davon in Folge von Loch 14 bis Loch 18. Und auch in der Finalrunde liegt Spitz ausgezeichnet im Rennen. Nach zwei Birdies auf den Front Nine und zwei weiteren auf den Back Nine muss sie auf dem Par 3 von Loch 17 aber ein bitteres Doppelbogey notieren. Damit verliert sie zwar wieder ein wenig an Boden, bleibt aber schlussendlich in den Top Ten und landet nach Runden von 69, 73, 66 und 70 Schlägen auf dem guten geteilten 9. Platz (-10). Johanna Ebner und Isabella Holpfer schaffen es nicht in den Finaltag und scheitern nach drei Runden am Cut.

Livescoring

European Young Masters

Parallel zur Einzel-Europameisterschaft der Damen findet in Finnland das European Young Masters – für Nachwuchsgolfer und -golferinnen unter 16 Jahren – statt. Ausgetragen wird das Turnier auf der wunderschönen Anlage Linna Golf, dem Nr. 1 Golfresort Finnlands, auf der bereits einige europäischen Meisterschaften (u.a. St. Andrews Trophy) und Profiturniere der Challenge Tour ausgetragen wurden.

Für das österreichische Team haben sich Lucia Szkutta, Victoria Bauer, Maximilian Puregger und Thomas Austin qualifiziert. Gespielt wird über drei Runden Zählspiel. Neben der Einzelwertung Mädchen/Burschen wird zusätzlich auch ein Nations Cup gewertet. Die drei besten Ergebnisse pro Tag kommen in die Wertung. Die Gesamtsumme der neun Resultate ergibt das Mannschaftsergebnis.

Slow Start

Puregger und Austin erwischen am ersten Tag nicht besten Start und liegen im unteren Tabellendrittel. Puregger kann mit 78 Schlägen die Runde nach zwei Doppelbogeys und sechs Bogeys noch zu einem guten Ende bringen. Austin muss nach zuvor sechs Bogeys auf den letzten sechs Löchern noch ein Triplebogey und zwei Doppelbogeys notieren und bringt nur eine 86 ins Clubhaus.

Bei den Mädchen macht vor allem Lucia Szkutta einen tollen Eindruck und lässt mit einer 74er-Runde (+2) und Platz 14 aufhorchen. Auf ihrem Weg lässt sie sich auch nicht von einem Doppelbogey und drei Bogeys rund um den Turn nicht aufhalten. Victoria Bauer muss hingegen um die Pars kämpfen und schafft das nur auf sechs Löchern. Neben einem Birdie setzt es dafür zwei Doppelbogeys und neun Bogeys. Am Ende steht eine 84 (+12) zu Buche.

Endabrechnung

Team Austria belegt nach drei Tagen im Endklassement Rang 19 und hat dabei deutlich Rückstand auf die Spitzenplätze. Das bessere Einzelergebnis bei den Mädchen gelingt Lucia Szkutta nach Runden von 74, 79 und 75 Schlägen mit Rang T27 (+12). Victoria Bauer kommt nicht so gut zurecht und bleibt in keiner Runde unter 80 Schlägen. Nach Runden von 84, 81 und 83 Schlägen belegt sie Rang T47 (+32).

Bei den Burschen schafft Maximilian Puregger sich von Tag zu Tag zu verbessern und erspielt sich nach Runden von 78, 75 und 72 Schlägen mit Rang T22 (+9) das beste Einzelergebnis. Dabei spielt er nur zwei Birdies weniger als der Sieger, macht aber deutlich mehr Fehler. Thomas Austin lässt nach der 86 (+14) von Tag eins ebenfalls eine Leistungssteigerung erkennen und kommt an den zwei weiteren Tagen mit 76 bzw. 77 Schlägen zum Scoring. Mehr als Platz T47 ist aber nicht drinnen.

Livescoring

St. Andrews Trophy

Die St. Andrews Trophy ist einer der traditionsreichsten Mannschaftswettbewerbe im Amateursport, bei dem alle zwei Jahre die besten neun Nachwuchsgolfer aus Kontinentaleuropa gegen die Konkurrenz aus Großbritannien und Irland antritt. Erstmals 1956 ausgetragen findet der Wettstreit – nach einer vierjährigen Pause aufgrund der Pandemie – heuer zum 33. Mal statt. Schauplatz ist das Penati Golf Resort in der Slowakei. Titelverteidiger sind die Kontinentaleuropäer. Nominiert wurde von der European Golf Association (EGA) u.a. ÖGV-Kaderspieler Maximilian Steinlechner.

Das Match wird über zwei Tage ausgetragen. An den Vormittagen finden vier Vierer-Matches statt, am Nachmittag des ersten Tages acht Einzelpartien und neun am Nachmittag an Tag zwei. Insgesamt gibt es 25 Punkte zu vergeben, 13 Punkte werden benötigt, um sich die Trophäe zu sichern.

Tag eins

Am Vormittag muss Steinlechner die Partie gemeinsam mit seinem spanischen Spielpartner Luis Masaveu Roncal nach einem langen Fight gegen den Engländer Sam Bairstow und dem Iren Matthew McClean auf der 18. Spielbahn verloren geben. Am Nachmittag ist er gegen den Schotten Calum Scott lange Zeit im Hintertreffen. Kann sich mit späten Lochgewinnen aber noch einen halben Punkt erspielen.

Nach einem 2:2 Unentschieden nach den Vormittagspartien drücken die Gäste von der Insel am Nachmittag aufs Gaspedal und entscheiden gleich fünf Matches zu ihren Gunsten. Neben Steinlechner und dem Italiener Pietro Bovari mit ihren halben Punkten schafft in den Einzelmatches als Einziger Kontinentaleuropäer der Deutsche Anton Albers einen vollen Punktgewinn. Nach Tag eins steht es somit 8:4 für GB&Irland. Eine Aufholjagd ist aber noch möglich.

Tag zwei

Die Auswärtsmannschaft von der Insel startet bereits mit vier Punkten Vorsprung in den Finaltag und kann den Sieg ohne große Probleme einfahren. 14½ zu 10½ lautet schließlich das Endergebnis.

Maximilian Steinlechner geht wieder mit seinem spanischen Spielpartner Luis Masaveu Roncal in die Foursomes am Vormittag und muss den Punkt nach Loch 17 verloren geben. Auch der Nachmittag verläuft nicht nach Wunsch. Sein Gegner lautet wie schon am Vortag Calum Scott. Diesmal hat aber der Schotte das bessere Ende für sich alleine. Mit 4&3 ringt er den Österreicher nieder. Damit bleibt der halbe Punkt aus den ersten Einzelmatches der einzige Punktgewinn für Steinlechner.