Mi, 14. Juni 2023

Steinlechner startet als Profi durch

Maximilian Steinlechner geht nach einer erfolgreichen Amateurkarriere ab sofort als Golfprofi an den Abschlag.

Aus dem Amateurkader des Österreichischen Golf-Verbands drängen immer wieder aussichtsreiche Kandidaten ins Lager der Profis. Nach einer erfolgreichen Amateurkarriere, u.a. garniert mit einem tollen Auftritt bei der Amateur-Team-Weltmeisterschaft und der Berufung ins Team der St. Andrews Trophy im Jahr 2022, wagt mit Maximilian Steinlechner nun ein ganz heißes Eisen diesen Schritt.

Der Tiroler arbeitete seit Jahren akribisch auf dieses Ziel hin. Um sich bestmöglich vorzubereiten wählte er den bewährten Weg über ein US College, den nicht zuletzt Landsmann Matthias Schwab erfolgreich bestritten hat. Ausgestattet mit einem Stipendium der North Carolina State University (Division I) in Raleigh, als einziger Europäer unter den Mitgliedern des Golfteams, profitierte er von den optimalen Bedingungen vor Ort – von einem Universitäts-eigenen Public Course aus der Feder von Golflegende Jack Nicklaus, über ein lebendiges Teamgefüge und gegenseitige Hilfsbereitschaft, bis zu den Top-ausgebildeten Trainern – und entwickelte sein Golfspiel auch aufgrund des harten Konkurrenzkampfs stetig weiter. Gleichzeitig schaffte er sich mit einem Abschluss in Betriebswirtschaftslehre („Business Administration“) ein zweites Standbein.

In erster Linie wurde aber alles dem Ziel Golfprofi untergeordnet, um bis auf die großen Bühnen des Golfsports vorzudringen. Der Wechsel ins Profilager nach Abschluss des Studiums im Mai 2023 war lange geplant. Die Möglichkeit aufgrund der Corona-Pandemie seine College-Zeit mit dem „Wolfpack“ (der Spitzname der Sport-Teams des Colleges) um ein Jahr zu verlängern schlug der Leitwolf mit voller Überzeugung aus. Nach vier intensiven Jahren College und zahlreichen Podiumsplatzierungen (einzig ein Sieg blieb ihm verwehrt) habe er das nötige Rüstzeug beisammen, um sich seinen Traum zu erfüllen. Sein Spiel sei äußerst kompetitiv und in allen Bereichen solide. Statistisch lässt sich beim Putten noch am meisten verbessern.

Um den Schritt nicht alleine machen zu müssen, unterstützt der ÖGV Steinlechner aber auch weiterhin mit organisatorischen und finanziellen Maßnahmen. Als Mitglied des ÖGV Pro Teams erhält er zum Start der Profi-Karriere dadurch die ersten Spielberechtigungen auf internationaler Ebene, was der Jung-Pro natürlich dankend annimmt.

Die Premiere als Profi findet bereits diese Woche statt. Ab Donnerstag teet der Innsbrucker bei der Kaskáda Golf Challenge im Rahmen der Challenge Tour auf. Ebenfalls fixiert sind Antritte bei der Euram Bank Open und in den darauffolgenden Wochen in Deutschland, Irland und auf der Britischen Insel. Drei weitere Startplätze sind in Folge noch offen.

Die Erwartungshaltung vor dem ersten Abschlag klingt bodenständig. Der Fokus liege auf dem eigenem Spiel um das beste Golf abrufen zu können. Gelingt das, könne er jederzeit vorne mitspielen. Zwar sind Layout der Plätze und Beschaffenheit des Untergrunds nicht zu vergleichen mit den Anlagen in den USA. Das Spiel bleibe jedoch das gleiche und das Umfeld ist mit zahlreichen bekannten Gesichtern aus seiner College-Zeit auch kein Neuland.

Verstecken braucht er sich jedenfalls nicht. Als Amateur konnte er bei einigen Antritten bei Profiturnieren bereits erste positive Erfahrungen sammeln. Ein 18. Platz bei der Euram Bank Open 2021 steht als Top-Resultat zu Buche. ÖGV Sportdirektor Niki Zitny ist dementsprechend guter Dinge: „Maxi war einer der besten Amateure der Welt und hat riesengroßes Potential. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Jahre, ich traue ihm sehr viel zu.“ Sein Trainer ist weiterhin der Deutsche Kurt Schönwald, der ihn bereits als Trainer des Tiroler Landeskader unter seine Fittiche nahm.

Dank seinem 20. Platz im PGA TOUR University Ranking hat er zudem die Möglichkeit bei der 2. Stage der PGA Tour Q-School mitzuspielen bzw. auf der Kanada Tour aufzuteen. Die nach mehr als zehn Jahren wieder ausgeschriebene Q-School ist auf jeden Fall ein Thema, nach Kanada zieht es ihn definitiv nicht.

Wir wünschen Maximilian alles Gute auf seinem Weg als Profi und hoffen, dass wir bald wieder über Erfolge des Tirolers berichten können.