So, 9. Juli 2023 TPC at Deere Run, Silvis, Illinois

Sepp Straka feiert zweiten PGA Tour Sieg!

Straka spielt sich in einen Rausch und schüttelt alle Verfolger ab. Kurz wird es nochmal spannend, doch der Sieger der John Deere Classic 2023 heißt Sepp Straka!

Die John Deere Classic wurde erstmals 1971 ausgetragen. Seit 1999, als das Landwirtschafts-Unternehmen als Titelsponsor einstieg, wird das Turnier auf dem TPC Deere Run im Bundesstaat Illinois ausgetragen. Für viele PGA Tour Profis geht es im Anschluss an das Turnier über den Atlantik um sich für die Open Championship vorzubereiten.

Nach einer 73 (+2) in Runde 1 liegt Sepp Straka noch an 133. Stelle. Nach Runden von 63 (-8) – seine bis dahin beste Runde auf der PGA Tour – und 65 (-6) Schlägen spielt er sich aber bereits bis auf Rang 14 nach vorne und geht mit vier Schlägen Rückstand auf die Spitze in den Schlusstag. In der Schlussrunde erhebt er bereits mit einer famosen Front Nine seinen Anspruch auf die Trophäe der John Deere Classic.

Nach einem Eagle, fünf Birdies und drei Pars liegt er nach den ersten neun Löchern sieben Schläge (28) unter Par und setzt sich damit an die Spitze des Leaderboards. Dabei verschwendete der 30-jährige keine Zeit, um den Rückstand auf den nach 54-Loch Führenden Brandon Todd (ein guter Freund und ebenfalls ehemaliger Georgia Bulldog College-Spieler) wettzumachen. Sein ganzes spielerisches Repertoire lässt er aufblitzen. Perfekte Drive-Bomben die Bahn hinunter, Wedge-Schläge an die Fahnen und einen heiß laufenden Putter.

Wer glaubt nach dem Wechsel auf die Back Nine ist das Feuer erloschen, irrt gewaltig. Mit vier Birdies in Serie von Loch 11 bis Loch 14 baut er seinen Vorsprung an der Spitze bis auf fünf Schläge aus. Zudem liegt er damit auf gutem Weg zu einer historischen 59.

Nur noch ein Schlaggewinn würden ihm dazu auf den letzten vier Löchern fehlen. Doch das Glück ist trotz toller Putts nicht auf seiner Seite. Auch die beiden Par 5 Bahnen auf den zweiten Neun kann er heute nicht nutzen. Vor allem auf dem Par 5 von Loch 17 läuft es bei der Annäherung zunächst unglücklich, der folgenden Bunkerschlag reicht noch für eine gute Birdie Chance. Leider will aber auch hier der Putt nicht fallen – nach sieben Runden in Folge in denen ihm ein Birdie auf diesem Loch gelingt. Im Finish macht er es nochmals spannend. Auf Loch 18 misslingt ihm just die letzte Annäherung – sein einziger schlechter Schlag des Tages. Der Ball landet im Wasser. Mehr als ein Doppelbogey kann er nicht mehr retten.

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Nach der 62 (9) – seiner nun besten Runde – beträgt der Vorsprung auf die Verfolger nur mehr zwei Schläge. Doch auch seine Mitstreiter zeigen im Finish Nerven und lassen die Chancen eiskalt liegen. Mit zwei Schlägen Rückstand kommen sie auf die 18. Spielbahn. Doch Wunder passiert keines mehr.

Damit ist es vollbracht! Sepp Straka kann sich das Warmhalten auf der Range sparen und darf sich feiern lassen. Nach seinem Triumph bei der Honda Classic 2022 sichert er sich seinen zweiten Sieg auf der PGA Tour! Damit einhergehend Platz 18 im FedExCup und Platz 27 in der Weltrangliste (sein Personal Best ist Rang 25) sowie die Tourkarte bis 2025.

Beim Sieger-Interview blieb der Long-Hitter wie gewohnt sachlich und bescheiden. „Es ist ziemlich fantastisch. Ich hab am Donnerstag nicht gedacht, dass ich am Ende hier sitzen würde. Ich hab zwar am Donnerstag bereits den Ball gut getroffen, hab dann aber angefangen zu Zaubern und die Putts gelocht. Das war der Schlüssel. Das Putten lief einfach phänomenal.“ Hilfreich war dabei auch eine Textnachricht, die ihm sein Putt-Trainer Tim Yelverton Donnerstagabend zukommen lies. „Daraufhin habe ich ein bisschen am Setup gefeilt. Er meinte die Toe steht zu weit nach oben. Also habe ich ein wenig anders gegriffen und das Ding abgeflacht.

Der verpassten 59 blickt er angesichts seines Sieges nicht traurig hinterher: „Natürlich habe ich daran gedacht, aber ich wollte meinen Spielplan oder meine Strategie für eine 59 nicht ändern. Das Ziel war das Golfturnier gut zu Ende zu bringen und zu gewinnen. So viel Spaß eine 59 auch machen würde, mehr Spaß macht es ein Golfturnier zu gewinnen.“ Über den schlechten Schlag auf der 18 musste er außerdem nicht mehr zu grübeln beginnen: „Ich habe den Ball solide getroffen, aber ihn einfach weit nach links gepushed und da der Wind von rechts kam, war der Ball nicht mehr aufzuhalten. Mein Ziel war es etwa sieben, acht Meter rechts von der Fahne das Grün anzuspielen. Es war ein denkbar unglücklicher Zeitpunkt für den einzigen schlechten Schwung, aber zum Glück hatte es keine Auswirkungen.“

Das Saisonziel Tour Championship in Atlanta (für die besten 30 im FedExCup) ist damit auch einen großes Stück näher gekommen: „Es ist immer toll, gegen Ende der Saison gutes Golf zu spielen. Hoffentlich kann ich darauf aufbauen und so weitermachen wie bisher.“ Und wer weiß wo der Weg dann noch hinführt. Heuer steht bekanntlich der Ryder Cup in Rom auf dem Programm: „Bis September sind es noch ein paar Monate, und ich bin froh, dass mein Spiel gut in Schuss ist. Ich hoffe, ich kann mich empfehlen.

Endergebnis