Sa, 22. Juli 2023 Royal Liverpool, Hoylake

The Open Championship

Straka spielt sich mit einer 67 unter die Top 3 und geht mit viel Schwung ins Wochenende.

Die Bühne ist bereitet für die 151. Ausgabe der Open Championship im Golf Club Royal Liverpool in Hoylake, England, wo heuer zum 13. Mal das älteste Golfturnier der Welt ausgetragen wird. Allerdings gibt es einige Neuerung auf dem Platz, der fast so alt ist (1869) wie das Turnier (1860) selbst – die auffallendste: Loch 17 (bei der Open Championship) ist ein neues Par 3 (zuvor Par 4). Daher wird der Platz statt als Par 72 (wie bei den Open Championships 2006 und 2014) als Par 71 gespielt. Gestartet wird wie bei den letzten beiden Austragungen auf Loch 16 – nach der ansonsten üblichen Reihenfolge – mit dem Namen „Dun“.

Die 41 Spieler im Feld, die bereits 2014 am Start waren, müssen sich also auch erst den neuen Gegebenheiten anpassen. Allen voran der damalige „Champion Golfer of the Year“ Rory McIlroy. Mit jungen 25 gewann er 2014 den Claret Jug. Seit damals (und der darauffolgenden PGA Championship) hat er aber kein weiteres Major-Turnier für sich entscheiden können – war aber oft knapp dran. Nach seinem Sieg in der Vorwoche bei den Scottish Open und seinen Ergebnissen bei den letzten Majors, ist er bei fast allen Experten aber der absolute Turnier-Favorit. Die Konkurrenz ist jedoch bei Leibe nicht kleiner geworden. Scottie Scheffler kam 2014 gerade ins Alter in dem er Wählen durfte. Und Jon Rahm durfte in den USA damals noch keinen Alkohol legal kaufen. Sepp Straka, der einzige Österreicher im Feld, hat sich mit Links-Kursen und den windigen sowie trockenen Verhältnissen hingegen noch nicht anfreunden können. Bei seiner ersten The Open in St. Andrews 2022 verpasste er nach einer verpatzten Auftaktrunde beispielsweise deutlich den Cut. Das Preisgeld beträgt 16,5 Millionen Dollar. Der Sieger erhält erstmals 3 Millionen Dollar (2014 knapp 1 Million). Außerdem erhält er bis zum Alter von 60 Jahren für die Open Championship und bis 2028 für die anderen drei Majors eine Antrittsberechtigung.

Runde 1 – Straka durchlebt Links-typische Ups and Downs, bringt die Runde aber spektakulär zu Ende

Sepp Straka wird auf Loch 2 (Par 4) erstmals für eine kleine Ungenauigkeit bestraft und notiert das erste Bogey. Auf den Grüns von Loch 4 (Par 4) und Loch 5 (Par 5) zeigt er zwar, dass der Putter in letzter Zeit zu seinem liebsten Schlägern zählt und spielt sich mit einem Birdie-Doppelpack erstmals unter Par, aber auf Loch 7 (Par 4) zeigt sich mit einem Drei-Putt wiederum, dass ein Open Championship Grün alles andere als eine einfache Spielwiese ist. Es bleibt aber der einzige Fehler auf den Grüns. Rund um den Turn legt er im Gegenzug mit einem weiteren Birdie-Doppelpack auf den Löchern 9 (Par 3) und 10 (Par 4) nach. Nach einem weiteren Bogey auf Loch 12 (Par 4) bekommt er auf Loch 15 (Par 5) die volle Härte der Links zu spüren. Inklusive kostspieligen Ausflug in einen der Pot-Bunker rund ums Grün. Ein Doppelbogey ist die Folge. Auf Loch 18 (Par 5) sorgt er wiederum für das Highlight des Tages. Nachdem er einen weiteren Pot-Bunker besucht, landet er zwar in einer sehr ungünstigen Lage links vom Grün. Mit einem gefühlvollen Chip, der perfekt über eine tückische Welle läuft, macht er unter großen Jubel der Zuschauer dennoch ein abschließendes Birdie klar. Damit bringt er noch eine Even-Par71 ins Clubhaus und liegt auf Zwischenrang T32. Die Spitze liegt bei -5.

Runde 2 – Straka spielt sich mit einer 67 unter die Top 3 und geht mit viel Schwung ins Wochenende

Zwar fängt Sepp Straka mit einem Birdie auf Loch 1 (Par 4) an, nach drei gespielten Löchern liegt er dennoch eins über Par. Grund dafür ist ein bitteres Doppelbogey inklusive Strafschlag auf dem Par 4. Auch bedingt durch die böigen Windverhältnisse. Der Rückschlag folgt auf Loch 5, dem einzigen Par 5 auf den Front Nine. Gegen Ende der ersten Neun muss er allerdings erneut um die Pars kämpfen, einmal scheitert er dabei und fängt sich ein weiteres Bogey ein. Auf den Back Nine zeigt er hingegen wie er heiß laufen kann und wird erneut zur Birdie-Maschine. Nach zwei Pars zum Start, folgen vier Birdies in Folge sowie Birdies auf den Löchern 17 (Par 3) und 18 (Par 5) – von perfekten Annäherungen bis zu langen Putts ist alles dabei. Dazwischen schummelt sich ein Bogey auf Loch 16 (Par 4) ein. Die 67 (-4) ist seine bisher beste Open-Runde und bringt ihn, nach der Par Runde von gestern, bis auf Rang 3 vor. Mit 13 Birdies hat er nun auch die meisten Birdies zu Buche stehen. Das Wochenende kann kommen.

Runde 3 – Straka liegt vor der Schlussrunde auf dem geteilten vierten Rang, sieben Schläge hinter der Spitze

Sepp Straka lässt auf den Front Nine die nötige Präzision noch vermissen. Immer wieder macht er Bekanntschaft mit dem Rough und muss eher um die Pars kämpfen als sich Birdie-Chancen zu erspielen. Mit nur einem Bogey auf Loch 4 (Par 4) schafft er das aber zumeist. Die einzige wirklich gute Birdie-Chance bleibt hingegen früh ungenutzt. Dafür macht er nach dem Turn wieder weiter, wo er gestern aufgehört hat. Die ersten zwei Löcher (beide Par 4), die einzigen beiden Pars auf den zweiten Neun am gestrigen Tag, nützt er diesmal dank sehenswerten Putt bzw. sehenswerter Annäherung zum Schlaggewinn. Auf Loch 14 (Par 4) kann er mit einem weiteren Birdie nachlegen. Im Finish will kein Birdie-Putt mehr fallen. Stattdessen muss er sich auf dem Par 5 von Loch 18 nach einer misslungenen Annäherung aus einem der gefürchteten Pot-Bunker befreien. Der Par-Putt geht schließlich knapp daneben. Nach der 70 (-1) liegt er nun auf Rang T4 (-5). An der Spitze ist der US-Amerikaner Brian Harman (+12) dem Feld um fünf Schläge enteilt.

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