Fr, 5. September 2014

Austin Power

Erster Sieg für die 22-jährige US-Amerikanerin Austin Ernst dank telefonischer Hilfe des Vaters

von Katrin Brecht

Weil es auf der Schlussrunde bei der Portland Classic nicht nach Wunsch lief, rief Austin Ernst vor dem Stechen kurzerhand ihren Vater an. Der ist PGA-Professional und gab seiner Tochter siegbringende Tipps.

PORTLAND. Wenn man als Profi-Golferin plötzlich die Bälle verzieht und dann einfach nur den Papa anzurufen braucht, weil dieser PGA-Professional ist, darf man das einen Segen nennen. Diesen Luxus des maßgeschneiderten Quicktipps per Ferndiagnose leistete sich gerade Austin Ernst auf dem Weg zu ihrem ersten Sieg bei der Portland Classic presented by Cambia Health Solutions.

Die 22-Jährige war am Finaltag mit zwei Schlägen Vorsprung auf die letzten beiden Bahnen gegangen, hatte dort jedoch zwei Bogeys gespielt und daraufhin eine halbe Stunde Zeit gehabt, sich im Clubhaus zu ärgern und zu warten. Anstatt jedoch die Nerven zu verlieren, telefonierte die Amerikanerin flugs mit ihrem Vater und ging anschließend mit dem Bruder, der sie als Caddy begleitete, auf die Range. „Ich hatte mich ziemlich gut beruhigt. Ich wusste, ich hatte zwei Drives nach links gepullt, und mein Vater meinte, es höre sich ein bisschen so an, als hätte ich mich dahin ausgerichtet. Also ging ich raus, ließ meinen Bruder die Ausrichtung checken und schlug dann ein paar gute Drives.“

Tatsächlich erzwang I.K. Kim mit einem Ergebnis von 14 unter Par ein Stechen. Es wäre der vierte Sieg für die Koreanerin gewesen, der erste seit 2010. Doch die Statistik sprach gegen sie: „Ich habe eine Menge Playoffs gespielt, aber noch keines gewonnen“, so die 26-Jährige. Und dabei sollte es auch bleiben. Während Ernst einen kerzengeraden Drive schlug und ein sicheres Par spielte, traf Kim ihren Abschlag zu gut; er landete in einer Entfernung zwischen zwei Schlägern, am Ende reichte es nicht. Kim musste ihre fünfte Playoff-Niederlage hinnehmen.

Für Caro Masson war es ein „Tag zum Vergessen“: Zwei Doppelbogeys und ein Bogey ließen sie auf T48 abrutschen. Zum Auftanken ging es nach Gladbeck.