Di, 16. September 2014

Billy räumt ab

Billy Horschel gewinnt in Atlanta den FedEx-Cup und ist um 13,5 Millionen reicher

ÖGV

Nach intensiver Zusammenarbeit mit seinem Trainer Todd Anderson platzt der Knoten bei Billy Horschel genau im richtigen Moment. Nach dem Sieg bei der BMW Championship krönt sich der Amerikaner in Atlanta zum FedEx-Cup-Champion 2014.

Die vergangenen drei Wochen hatten es im wahrsten Sinne des Wortes in sich für Billy Horschel. Beim Auftaktturnier der FedEx-Cup-Play-offs hatte der Amerikaner noch den Cut verpasst und eigentlich schon einen Haken unter seine eher maue Saison gemacht. Doch dann folgte eine selten da- gewesene Leistungsexplosion, die Horschel nicht nur um mehr als sagenhafte 13,5 Millionen reicher machte, sondern ihm auch den Sprung unter die Top 15 der Welt- rangliste ermöglichte. Diese Leistungsexplosion kam aber derart plötzlich daher, dass weder US- Ryder-Cup-Kapitän Tom Watson noch wohl irgendjemand anderer den 27-jährigen Floridianer auf dem Schirm hatte.

Wohl auch nicht Rory McIlroy, dem Horschel am Finaltag der saisonabschließenden TOUR Championship im Duell um den Titel (beide -9) direkt gegenüberstand. Den Sieg der beiden Geldranglisten in Europa und den USA hatte Rory bereits im Kasten und somit als i-Tüpfelchen noch den Gewinn des FedEx Cup ausgegeben. Doch gegen den übermächtig wirkenden Horschel war auch für die Nummer eins der Welt am Ende kein Kraut gewachsen. Vielmehr wirkte Rory sichtlich erschöpft von dem Programm, das er in den letzten Monaten bewältigt hatte. Ein Doublebogey auf Bahn 6 und die Schlagverluste auf 9, 10 und 11 begruben dann auch relativ schnell alle Chancen des Nordiren, der den verpassten Siegerscheck von 10 Millionen Dollar aber sicher verschmerzen konnte. „Billy hat den Gesamtsieg verdient. Er hat immer dann die guten Schläge gemacht, wenn sie nötig waren“, gratulierte Rory als fairer Verlierer.

Nachdem sich McIlroy selbst aus dem Weg geräumt hatte, trat einmal mehr Touroldie Jim Furyk aufs Parkett. Schlag um Schlag spielte er sich an die Spitzengruppe heran, zog sogar gleich und tat dann das, wofür er in den letzten Jahren schon bekannt war – scheitern. Bogey 17 und Bogey 18 begruben auch Furyks Titelchancen, und so blieb für Lassojim (2014, viermal Rang 2) wie schon gewohnt nur der erste Rang hinter dem Sieger. Da wird es ihn auch wenig getröstet haben, dass Jim selbst bei einem Sieg in Atlanta die Gesamtwertung des FedEx Cup nicht aus eigener Kraft für sich hätte entscheiden können.

Diese gewann wie bereits erwähnt völlig verdient Billy Horschel, der natürlich total aus dem Häuschen war. „Die Turniere der Playoffs sind nach den vier Majors die wichtigsten. Hier wird einem die meiste Aufmerksamkeit gewidmet, und genau hier habe ich es durchgezogen und am Ende gewonnen“, so Billy stolz. Maßgeblichen Anteil an der Horschel’schen Erfolgsgeschichte hatte auch Billys Coach Todd Anderson. „Todd ist nicht nur ein Schwungcoach oder ein Short-Game-Coach oder ein Puttingcoach. Er spricht mit mir auch über die mentalen Dinge im Golf, und ehrlich gesagt, Todd Anderson ist einfach unglaublich“, lobte Billy Horschel in den höchsten Tönen seinen Coach Anderson. Mit ihm hatte Billy vor allem an seinem Puttinggriff gearbeitet und jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen.

(HTR)

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