So, 10. Mai 2015 Maria Lankowitz

Gösser Open - Final

ÖGV

Niki Wimmer kämpft am Finaltag lange Zeit um den Sieg mit, ehe ihn eine Doublette einbremst. Mit Lukas Nemecz und Martin Wiegele beenden noch zwei weitere heimische Spieler das Heimturnier in den Top 10.

Niki Wimmer attackiert am Finaltag der Gösser Open von Beginn an die Spitze, erst eine späte Doublette verhindert den ersten möglichen Heimsieg im GC Erzherzog-Johann seit 2008. Mit Martin Wiegele und Lukas Nemecz beenden noch zwei weitere Österreicher das Heimturnier in den Top 10. Der Engländer Harry Casey sichert sich den Sieg in Maria Lankowitz.

Mit zwei Schlägen Rückstand auf die Führungsposition nimmt Niki Wimmer die Finalrunde der Gösser Open in Angriff und macht von Beginn an klar, dass er um den Sieg beim Heimturnier ein gewichtiges Wort mitreden will. Mit gleich drei Birdies auf seinen ersten vier Bahnen schiebt er sich schnell teilweise sogar auf die alleinige Spitzenposition und verteidigt diese lange Zeit hartnäckig.

Ein zwischenzeitliches Bogey öffnet der Konkurrenz zwar wieder die Türe, Wimmer weiß aber schnell die passende Antwort und wirkt, als hätte er vorne so gut wie alles unter Kontrolle. Bis zur 13. Am Par 5 hätte er die Chance endgültig leicht davonzuziehen und so die Kontrahenten zu einer Reaktion zu zwingen. Doch es kommt ganz anders. Eine Doublette begräbt innerhalb kürzester Zeit alle Chancen auf den Sieg und reicht den Jung-Pro im Klassement wieder zurück.

Mit der 70 (-2) verpasst er zwar den Heimsieg in Maria Lankowitz, ein ausgezeichneter 5. Platz bringt ihm aber wertvolle Punkte in der Order of Merit, die Niki Wimmer auf jeden Fall gut gebrauchen kann. Dass die Formkurve stimmt hat er in dieser Woche eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ein gutes Zeichen für die kommenden Aufgaben, denn die Alps Tour nimmt nun in ihrer angestammten Region so richtig Fahrt auf.

„Ich habe am Par 5 eine schlechte Entscheidung beim Tee-Schuss getroffen, mit dem Doppelbogey war die Siegchance dann dahin. Aber ich habe bei diesem Turnier wieder wertvolle Erfahrungen sammeln können – vor allem auch, wie man mit Drucksituationen richtig umgeht.“, so Wimmer zu dem verhängnisvollen Par 5, wo er den Abschlag rechts ins Wasserhindernis verzog.

Ebenfalls Top 10

Mit Martin Wiegele und Lukas Nemecz beenden noch zwei weitere Österreicher das Traditionsturnier in den Top 10. Wiegele, am Samstag nur mit der durchwachsenen 72 (Par) unterwegs, dreht am Finaltag noch einmal richtig an der Birdieschraube und spielt sich mit der 67 (-5) noch bis auf Rang 8 nach vor. Lukas Nemecz bringt mit der 70 (-2) seine dritte rote Runde in dieser Woche zum Recording und teilt sich die Platzierung mit seinem Landsmann.

„Die erste und die dritte Runde waren in Ordnung, aber die gestrige 72 hat mir das Genick gebrochen. Heute hat der zu Beginn stark drehende Wind für etwas Verwirrung gesorgt, aber mit fünf Birdies auf den letzten zehn Löchern ist mir ein gutes Finish gelungen. Das Turnier war ein Spiegelbild meiner bisherigen Leistungen in dieser Saison. Mir fehlt es derzeit einfach noch ein wenig an Konstanz. Ich werde deshalb im Training hart daran arbeiten, meine Fehlerquote Schritt für Schritt zu reduzieren.“, meint Martin Wiegele nach dem Turnier.

Lukas Nemecz zieht nach den Gösser Open eine zwiespältige Bilanz: „Die heutige Runde war teilweise sehr frustrierend. Ich habe bis zum Grün ausgezeichnet gespielt, aber insgesamt sieben Putts aus einer Distanz von weniger als drei Metern verschoben. Das Potenzial für eine tiefe wäre heute da gewesen, aber dazu war die Leistung am Grün einfach nicht gut genug. Ich habe mich hier trotzdem sehr wohlgefühlt. Die Gösser Open sind ein perfekt organisiertes Turnier, das auch einen großen Zuschauerzuspruch hat. Wenn ich das Wochenende Revue passieren lasse, bin ich mit Platz sieben nicht unzufrieden.“

Jürgen Maurer zaubert eine äußerst farbenfrohe letzte Runde auf seine Scorecard. Nachdem der Routinier nur behäbig in den Sonntag findet, geht sich am Ende doch noch die zartrosa 71 (-1) aus, die ihm schlussendlich Rang 11 beschert. Leo Astl (69), Tobias Nemecz (70) und Robin Goger, ebenfalls mit einer 70er Schlussrunde, teilen sich den 15. Platz. Bernard Neumayer und Christoph Körbler – beide mit der abschließenden 72 – vervollständigen als geteilte 32. das Endergebnis in rotweißrot.

Harry Casey (ENG) fliegt am Finaltag noch an allen Konkurrenten vorbei. Der Engländer notiert mit der 65 (-7) die tiefste Runde des gesamten Feldes und triumphiert schlussendlich bei gesamt 12 unter Par.

Viel Prominenz

Bis auf Bernd Wiesberger, H.P. Bacher, Manuel Trappel und Berni Reiter war in dieser Woche in Maria Lankowitz so gut wie alles am Start was in Österreich im Golf Rang und Namen hat. Wie in den vorangegangenen Jahren sind auch heuer wieder viele heimische Spieler in den Topregionen des Leaderboards zu finden, allein auf einen Heimsieg muss Golf-Österreich seit 2008, als Martin Wiegele triumphierte, weiter warten.

Viele Spieler präsentierten sich bei den Gösser Open bereits in sehr guter Form, was angesichts der kommenden Aufgaben auf den verschiedenen Touren wichtig sein wird. Lukas Nemecz etwa wird auf der Challenge Tour nun gleich sechs Wochen am Stück seine Tees in den Boden stecken.

Foto: GEPA-Pictures / Gösser Open

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