Di, 16. September 2014
Lucky 13
13. European Tour-Sieg für Paul Casey, der erste als frischgebackener Vater.
Bei seinem ersten Turnier als Vater trägt sich der Engländer Paul Casey bei der KLM Open zum 13. Mal in die Siegerliste der European Tour ein. Landsmann Andi Sullivan bekommt für sein Ass in Zaandvort kein Auto, sondern einen Flug ins Weltall spendiert
Auch in diesem Jahr strömten wieder jede Menge Zuschauer auf die Anlage des Kennemer G&CC, um ihre Helden aus dem Vorjahr bei der KLM Open zu bejubeln. 2013 hatte Lokalmatador Joost Luiten im Stechen gegen Miguel Ángel Jimenéz gewonnen und seinen Fans einen tollen Heimsieg beschert.
Alle Neune
Bei seiner Titelverteidigung lieferte Luiten erneut lange Zeit eine gute Vorstellung ab. Nur ein einziges Mal war der Publikumsliebling in der Turnierwoche nicht bei der Sache, und dies sollte ihm letztendlich auch die Chance auf Heimsieg Nr. 2 verderben. Sage und schreibe 9 Schläge benötigte Luiten am dritten Tag auf Bahn zwei (Par 5), er hatte am Ende genau vier Schläge Rückstand auf den späteren Sieger Paul Casey.
Daddy macht das Rennen
Dieser trug sich als frischgebackener Vater zum 13. Mal in die Siegerliste der European Tour ein und konnte sein Glück am Ende kaum fassen. „Erstes Turnier als Vater, und schon gleich der erste Sieg als Vater“, freute sich Paul, dessen Verlobte Pollyanna Woodward am 1. September ihren gemeinsamen Sohn zur Welt brachte. „Dieser Sieg ist für mich etwas ganz Besonderes. Das Turnier hat eine große Historie und vor allem wirklich sensationelle Fans“, so Casey, der mit 14 Birdies am Wochenende den Grundstein für seinen Titel legte. Am Samstag hatte der Engländer sogar noch die Chance, die magische Grenze von 60 Schlägen zu knacken. Seine Annäherung am lezten Loch (Par 4) spinnte nur haarscharf zum Eagle am Loch vorbei das Gün hinunter. Statt einer Zwei wurde es am Ende sogar ein Bogey und nur 62 Schläge für Casey, der mit einen Schlag Vorsprung auf Landsmann Simon Dyson (-13) gewann.
Foos scheitert knapp
Bei seinem zweiten Turnier als Profi scheiterte der 17-jährige Deutsche Dominic Foos (+2) leider knapp am Cut. „Meine Schläge waren besser, als der Score es zeigt, und auch aus diesem Turnier habe ich wertvolle Erfahrungen mitgenommen. Ich werde weiterhin hart an meinem Spiel arbeiten und mich jetzt auf die Qualifying School konzentrieren“, so Foos, dessen zwei abschließende Bogeys einen Einzug ins Wochenende verhinderten.
All You Need is Ass
Auch wenn er am Ende noch einen kurzen Putt zum Birdie und zum geteilten zweiten Platz bei 13 unter Par vorbeischob, ging Andi Sullivan nach seinem letzten Schlag bei der KLM Open 2014 mit einem breiten Grinsen vom Grün. Denn nur drei Löcher zuvor war dem 28-jährigen Engländer auf der 15. Bahn (Par 3, 150 Meter) bei wirklich schwierigen Bedingungen mit einem Hole-in-one der Schlag des Turniers gelungen. (zu sehen auf www.europeantour.com).
Muffensausen?
Als Belohnung für sein Ass wartet aber dieses Mal nicht das obligatorische neue Auto auf die Nummer 216 der Weltrangliste, sondern zum ersten Mal in der Geschichte eines Golfturniers ein spektakulärer Flug ins Weltall. „Mit diesem Preis wollen wir der Öffentlichkeit zeigen, dass das Weltall heutzutage für jederman zu erreichen ist“, so Michiel Mol von der Firma XCOR Space Expeditions, die den Preis im Wert von mehr als 100.000 Euro für ein Hole-in-one zur Verfügung stellte. Andi Sullivan selbst fehlten nach dem Kunstschuss erst einmal die Worte. Auf die Frage, wann er denn nun in der Lynx Mark I den Flug ins All antreten würde, antwortete der Engländer noch etwas verlegen: „Das muss ich zu Hause erst einmal nachfragen.“