Fr, 6. Juni 2014 Diamond Country Club, Niederösterreich
Lyoness Open powered by Greenfinity / 2. Tag
Bernd Wiesberger macht mit der 70 einige Plätze gut und geht als großer Hoffnungsträger ins Wochenende.
Die Sonne in Verbindung mit dem Wind macht den Diamond CC immer hantiger, gepaart mit einigen, wie die Spieler sagen, brutalen Fahnenpositionen, gibt es am Freitag nur am Vormittag noch ein paar Ausreißer wie Lee Slattery mit der 66 (-6) oder Titelverteidiger Joost Luiten, der sich mit der 67 in die Top 5 vorschiebt. In die Top 10 hat sich aus österreichischer Sicht erfreulicher Weise Bernd Wiesberger am Nachmittag mit der 70 (-2) verbessert.
Bei -3 kommt das Aushängeschild der Lyoness Open doch ein Stück näher in die Position, in der er sich selbst gerne sieht. „Sechs Schläge Rückstand sind erträglich“, geht Wiesberger am Wochenende davon aus, dass noch einiges gehen kann.
„Ich glaube, dass der Platz durch die Sonne immer härter, ja fast Links-ähnlich wird, und sich das Score deswegen vielleicht sogar eher in meine Richtung entwickeln wird“, bleibt der Heimsieg das oberste Ziel.
Der Start in die zweite Runde mit einem Eagle auf dem Par 3 der 4 aus rund 100 Metern war genial und sorgt beinahe für Ausnahmezustand beim Publikum. Es kann auch als Kompensation für das Doppelbogey an der 8 am Donnerstag betrachtet werden. Mit einem Birdie gleich darauf marschiert der Burgenländer vorwärts. Nach einem Bogey an der 6 übersteht Wiesberger den schwierigen Stretch der Löcher 8 bis 12 mit einem einzigen Bogey und nimmt auf den Par 5 Löchern wieder Fahrt auf. Zwei Birdies sind die rentable Ausbeute, auch wenn auf dem interessanten Par 3 der 18 zum Abschluss ein Bogey passiert.
„Ich bin froh, dass ich die letzten Par 5 ausgenützt habe. Leider ist noch das Bogey passiert und es wäre bestimmt etwas in den 60igern möglich gewesen, aber es war trotzdem ein guter Move in die Top 10“, geht Wiesberger als 9. mit Rückstand auf Leader Mikael Lundberg in den Samstag. Der Schwede führt nach der 68 (-4) bei insgesamt -9 vor Lee Slattery (ENG).
Äußerst happy
Florian Prägant, überlicherweise auf der Challenge Tour zuhause, cuttet ausgerechnet eine Etage höher zum ersten Mal in diesem Jahr. „Ich bin recht zufrieden mit meinem Spiel. Am Anfang war ich vielleicht ein bisschen nervös, weil es doch etwas anderes ist vor dieser Kulisse, aber dann habe ich wieder gut gespielt und geputtet.“ Prägant gerät nach einem Bogey und einem Doppelbogey auf den Bahnen 8 und 9 zusehends unter Druck. „Da hat wenig zusammengepasst.“
Auf den Backnine wird es aber immer besser und mit zwei Birdies am Ende geht der Bad Kleinkirchheimer nach der 73 von der aussichtsreichen 18. Position von -1 aus ins Wochenende. „Jetzt werde ich mich noch besser auf die Sonne einstellen“, erzählt der Kärtner mit einem Augenzwinkern, weil der 30-Jährige eher Wind und Regen bevorzugt.
Lukas Nemecz stellt seine Kämpfernatur unter Beweis und stemmt sich in herausragender Art und Weise gegen das Ausscheiden. Mit zwei Birdies und einem Eagle auf den Schlusslöchern löst der Steirer das Wochenend-Ticket. „Das Ende war wirklich ein Wahnsinn. Ich habe 1 1/2 Tage scoretechnisch einfach nichts hingebracht, aber bin geduldig geblieben. Der Knackpunkt war der sieben Meter Putt zum Par auf der 13. Danach aus 13 Metern zum Birdie eingelocht und zum Eagle eingechippt“, freut sich der Jungpro, der nach der 71 bei +1 auf Rang 37 klettert und sich am Wochenende weiter verbessern will. Hervorragend schlägt sich auch Leo Astl der mit der 72 bei gesamt +1 ebenfalls den Cut fixiert. Der Walchseer hält sich auch am Freitag aus dem gröbsten raus und erreicht mit dem Cut ein erstes großes Etappenziel.
Nach abgeschlossenem Bachelor an der WU kann sich Moritz Mayrhauser nun wieder voll auf die Golfkarriere konzentrieren. Mit der 72 in Runde 2 landet der Oberösterreicher bei +3 im Cut. „Ich habe klug gespielt und nicht viel riskiert. Ich war nie in Gefahr ein Doppelbogey zu kassieren und hatte bisher auch noch keinen Dreiputt“, so Mayrhauser, der von Position 61 aus ins Finale geht und zum ersten Mal als Profi auf der European Tour ins Wochenende einzieht.
Eine Premiere für den Amateur
Amateur Lukas Lipold kann sich beim ersten Antreteten mit der 71 am Freitag deutlich steigern und landet bei +4 punktgenau auf der Cutmarke. Eigentlich ist die Nachwuchshoffnung schon davon ausgegangen, frei zu haben, aufgrund der Entwicklung am Nachmittag gibt es jetzt als 66. doch noch Extrarunden für den Erfahrungsschatz. Die Proberunde absolvierte Lipold übrigens mit Überflieger Thomas Pieters, der am Cut scheitert. Die Amateure Alexander Klezcz, Gerold Folk, Markus Habeler und Sam Straka schaffen die Cuthürde nicht und müssen sich letztlich dem herausfordernden Set-Up ergeben.
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