So, 11. Mai 2014 Clube de Golf do Santo da Serra, Portugal

Madeira Open

ÖGV

Martin Wiegele findet als 7. auf die Erfolgsspur zurück, Lukas Nemecz wird 16.

Beim 1.500 Turnier der European Tour, der Madeira Open, hat auch Martin Wiegele als 7. wieder etwas zu feiern. „Wahrscheinlich das verrückteste Turnier aller Zeiten,“ meint selbst ein alter Tourhase wie Wiegele, „aber ich froh es es zu Ende gebracht zu haben und noch so gut.“ Es ist Martins erstes Top 10-Ergebnis seit der Scottish Open 2011.

Es ist jedoch ein bittersüsser Finaltag bei dem von Nebel und Sturm auf 36 Löcher zusammengestutzten Turnier. Eine weitere 90-minütige Pause am Nachmittag schockt Spieler und Fans: Iain McGregor, Caddie von Alastair Forsyth und vor einigen Jahren auch von Markus Brier, verstirbt am Schlussloch nach einem Herzinfarkt. Auf Wunsch von Spielern und Caddies, die meisten dicke Freunde des 52-jährigen aus Zimbabwe, wird nach einer Trauerminute fertiggespielt. „Wir haben gemeint, dass Iain so ein Golfbegeisterter war und es sicher so gewollt hätte,“ meint auch Wiegele.

Lukas Nemecz ist zu dieser Zeit bereits lange fertig, scort so wie Wiegele später die 70 und darf sich über den 16. Platz, eine neue Karrierebestmarke freuen. „Ich bin nun auf der Challenge Tour angekommen ,“ kommentiert er sein zweites achtbares Ergebnis beim dritten Challenger der Saison.

Wiegele spielt um Sieg und Tourkarte mit

Den Doppelschlag von St. Omer 2010, Sieg bei einem co-sanktionierten Turnier von European- und Challenge Tour mit einer sofortigen Tourkarte als Draufgabe, hoffte Martin Wiegele auf der Blumeninsel zu wiederholen. Nach einem Eagle am Par 5 der 8 aus einem Meter und einem nachgeschobenen Birdie aus zwei Metern taucht der Grazer plötzlich auf Platz 2 am Leaderboard auf. „6 Löcher vor Schluss habe ich noch an einen Sieg geglaubt, aber dann sind wichtige Putts nicht mehr gefallen. Mit meinem Spiel war ich aber sehr zufrieden, teilweise waren das sensationelle Golfschläge.“

Mit drei Bogeys sollte die Fehlerquote am Schusstag bei deutlich weniger Wind jedoch zu hoch sein um in den Titelkampf einzugreifen. Zwei letzte Schlaggewinne auf den Back 9 verpuffen so nutzlos und erlauben nicht mehr als die 70er-Runde. Bei 5 unter Par bleibt er um vier Shots von einem Platz im Playoff entfernt. „Jetzt hätte ich sogar die Open de Espana spielen können, aber ich habe mich für die Türkei entschieden, weil es klar ist, dass ich mich heuer auf die Challenge Tour konzentriere.“

Besser und besser

Missed Cut in Kenia, Platz 29 zuletzt in Spanien und jetzt ein 18. Platz auf Madeira: Lukas Nemecz setzt seine bemerkenswerte Kletterei auf der Karriereleiter im Profigolfsport nahtlos auf Madeira fort: „So schön die Insel, so schrecklich die Woche,“ gingen die tragischen Ereignisse auch nicht spurlos am 24-jährigen Grazer vorbei, „aber ich bin natürlich auch froh gut gespielt zu haben und mich von Turnier zu Turnier steigern zu können.“

Nach dem Abschluss der 1. Runde am Sonntag Morgen ging es wieder hinaus auf die beiden 9 Loch-Kurse, die Luki neuerlich grundsolide bewältigt. Den einzigen Fehler erlaubt er sich mit Bogey am engen Par 5 der 3 mit der berüchtigten Schlucht links der Spielbahn. Die langen Golflöcher spielen dem Touraufsteiger diesmal gar nicht in die Hände, seine drei Birdies holt er auf den kurzen, aber trickreichen Par 4 zu Mitte der Runde.

Mit der 70 verbessert sich Nemecz noch um rund 10 Ränge und verlässt Madeira mit dem bislang dicksten Schecke der jungen Karriere als 16. „Nach dieser vor allem mental anstrengenden Woche freue ich mich auf den Flug in die Türkei und hoffe dort kommende Woche wieder einmal 72 Löcher spielen zu können.“

Iain McGregor: Ein Leben für den Golfsport

Die letzte Unterbrechung auf Madeira war zugleich die Traurigste: am Schlussloch erliegt Iain McGregor, der 52-jährige Caddie von Alastair Forsyth, einem Herzinfarkt, alle Reanimationsversuche am 9. Fairway bleiben leider erfolglos. McGregor war einer der profiliertesten und beliebtesten Taschenträger und auch jahrelang an der Seite von Markus Brier auf der European Tour unterwegs. Nach 90 Minuten Spielpause und einer Schweigeminute ging es auf der Blumeninsel mit Golf weiter, wahrscheinlich wäre das ganz im Sinne von McGregor gewesen, der sein Leben dem Golfsport gewidmet hat.

Gekürztes Preisgeld

Das sowieso schon magere Preisgeld von 600.000 Euro wird durch die Reduktion auf 36 Löcher um weitere 25% gekürzt. Für Martin Wiegele ergibt das immerhin noch 11.610 Euro, wovon jedoch nur 75% für die Challenge Tour-Rangliste gerechnet werden. Für Lukas Nemecz bedeutet der Scheck von knapp über 5.000 Euro den bislang besten Zahltag der Karriere auf der Challenge Tour.

Den Sieg machen sich der Engländer Daniel Brooks und der Schotte Scott Henry aus, die bei 9 unter Par gemeinsam die Bestmarke im Clubhaus setzten. Brooks genügt bereits ein Par am ersten Extraloch zum Premierensieg auf der European Tour.

Copyright siehe Impressum.