Mo, 23. Juni 2014

Olympisches Abenteuer

ÖGV

Lea Zeitler und Johannes Schwab vertreten Österreich vom 16. bis 28. August 2014 bei den Olympic Youth Games in Nanjing, China

Zum zweiten Mal nach Singapur 2010 finden Olympische Jugend-Sommerspiele statt. Mitte August gastieren die besten Nachwuchssportler der Welt in der chinesischen Millionenstadt Nanjing. Mittendrin und dabei sind Lea Zeitler und Johannes Schwab, die dem Österreichischen Olympischen Comite vom ÖGV zur Nominierung für den Golfbewerb vorgeschlagen wurden. Zeitler und Johannes Schwab sind die besten Amateure des Landes, die zwischen 1.1.1996 und 31.12.1998 geboren wurden und damit die Aufnahmekriterien erfüllen. In Nanjing werden je ein Einzel- sowie ein Teambewerb gespielt.

Golf war erst zwei Mal olympische Sportart – 1900 und 1904. In zwei Jahren, in Rio de Janeiro, werden auch die „Großen“ wieder im Zeichen der Ringe abschlagen. „Olympia ist der größte sportliche Wettkampf. Eine riesige Chance für unseren Sport“, sagt Johannes Schwab, „so können wir zeigen, dass es sich bei Golf tatsächlich um Sport handelt. Dass ich bei den Jugendlichen unser Land vertreten darf, ist eine riesengroße Ehre.“ Schwab wird das zweite Mal nach China reisen. Vor neun Jahren war der 18-Jährige zu Gast bei einer Wetten-dass-ähnlichen Show. „Ich saß auf einem Einrad, hatte in jeder Hand einen Golfschläger und schupfte den Ball hin und her. Das hat den Leuten sehr getaugt.“

Schwab hat gerade die Matura erfolgreich abgelegt, ab Jänner rückt er ins HSZ ein, nach dem Bundesheer wird es ihn wie Bruder Matthias in die USA verschlagen, wo der Schladminger vom Dachstein-Tauern-Club studieren wird. Derweil geistern die Jugend-Sommerspiele im Hinterkopf herum, die Chancen in Nanjing stünden gut, sagt Schwab: „Die Massen aus den Top-Nationen USA, England, Spanien, Schweden bleiben aus. Es spielt pro Land nur einer mit. Da kann alles passieren.“

Das sieht Lea Zeitler ähnlich. „Vor allem in der Mannschaft können wir viel erreichen“, sagt die 16-jährige Schülerin aus Tirol, die für den GC Mieminger Plateau spielt. „Ich freue mich schon sehr auf dieses Abenteuer.“ Zeitler spielt seit zehn Jahren Golf, herausragende internationale Leistung war Platz vier beim European Young Masters. Längerfristige Ziele sind Olympia 2016 und die Karte für die LPGA-Tour. Davor wartet allerdings Nanjing. „Immer wenn ich denke, ich mag nicht trainieren, kommt mir Olympia in den Sinn. Und schon habe ich den Schläger in der Hand oder gehe laufen. Das motiviert mich total. Super, dass ich Österreich repräsentieren darf.“

Was Zeitler so stark macht, dass sie als eine der heißesten rotweißroten Aktien auf dem Damen-Nachwuchssektor gehandelt wird? Sie trinkt jeden Tag selbstgemachten Smoothie, bestehend aus Beeren, Mandelmilch, Sojamilch, Mandeln und Kakaopulver; und sie schwört auf Omas Ente mit Kartoffelknödel und Sauerkraut.

In Nanjing muss sich Lea Zeitler halt mit Peking-Ente über die Runden retten.