St. Andrews

The Open Championship - 2. Runde

ÖGV

Bernd Wiesberger muss über 24 Stunden bangen, ehe bei Even Par sein Finaleinzug feststeht.

Erstmals nach 1988 wird die Open-Championship erst am Montag entschieden werden. Wind und Regen kosten der 144. Auflage von Europas Major einen kompletten Spieltag. Nach drei Stunden Regenpause am Freitag kann am Samstag Morgen nur eine Stunde weitergespielt werden, ehe Windspitzen von über 60 km/h die Bälle von den Grüns blasen und um 8:30 Uhr Morgens unterbrochen werden muss.

Erst um 19 Uhr war der Sturm am Samstag soweit abgeflaut, dass die zweite Runde nach 22 Uhr ihren Abschluss finden konnte. Unter den 70 Finalisten sind auch Bernd Wiesberger und Bernhard Langer, die sich bei Even Par den 61. Platz teilen.

Dustin Johnson leistet sich zwar im Sturm seine ersten beiden Schlagverluste im Turnier, entwickelt aber weiterhin genug Feuerkraft um die Führung zu verteidigen und mit der 69 als Einziger zweistellig unter Par die erste Turnierhälfte bei -10 abzuschließen. Danny Willett bei -9 und Urgestein Paul Lawrie bei -8 führen die Riege der Verfolger an. Jordan Spieth bekommt im Sturm erste Links-Probleme und taucht nach der 72 vom Samstag nur außerhalb der Top 10 bei -4 auf.

Martin Kaymer spielt zwei Tage lang abwechslungsreiches Birdie-Bogey-Pingpong, bei 3 unter Par ist der Zug zu den vorderen Rängen aber vielleicht auch schon abgefahren. Super-Senior Bernhard Langer schwimmt gemeinsam mit Bernd Wiesberger bei Even Par am allerletzten Cut-Rang ins Finale, während Marcel Siem um einen Schlag scheitert.

Die 144. Open Championship ist am Samstag Abend auch schon für Tiger Woods zu Ende, der nach der 76 und 75 um sieben Schläge zuviel am Konto hat und weiter Lichtjahre von alten Glanzzeiten entfernt herumgolft. Keinen Platz im Finale finden auch Victor Dubuisson (+1), Joost Luiten (+2), Bubba Watson (+3), Ian Poulter (+3) sowie Miguel-Angel Jimenez.

Rückblick auf den Freitag

Nach nur einer Viertelstunde Spielzeit in St. Andrews am Freitag Morgen hat es kübelweise auf die Anlage geregnet. Die Folge war eine mehr als dreistündige Regenunterbrechung, deswegen kam Bernd Wiesberger auch erst zu Mittag zum Start seiner zweiten Runde. Der Burgenländer kann aber aus den überraschend guten Bedingungen kein Kapital schlagen und brockt sich eine Zitterpartie um den Cut ein.

“Lasst uns hoffen, dass der Wind anhält, dann wird es für das Wochenende reichen”, ist der Burgenländer zuversichtlich, dass seine Open Performance auch an den kommenden beiden Tagen stattfinden wird.

Bernd Wiesberger haderte am Donnerstag vor allem mit dem Putter, am Freitag werden es vielmehr die Eisen sein, die zu oft zu ungenau ausgefallen sind. In Kombination mit teilweise boshaften Fahnepositionen, wie gewissen Spieler sagen, sollte die Birdieausbeute bei beständigem Wind um die 30 km/h nicht die gewünschte Bilanz bringen. Viele Putts gingen denkbar knapp am Loch vorbei.

“Es war ziemlich hart da draußen”, berichtet Wiesberger. “Aber ohne Putts zu lochen, kann man keinen Move machen.”

Der Österreicher zeigt sich auch am zweiten Tag der 144. Open von seiner sehr soliden und sicheren Seite. Vom Tee agiert der Burgenländer weiterhin ohne großartigen Fehler. Auch das Eisenspiel ist solide, aber eben in vielen Fälle nicht zwingend genug. Da ist es schon fast sinnbildlich, dass das einzige Birdie der Runde auf der 10 nach einem mehr oder weniger “Tap-in” fällt.

Auf dem schwierigsten und wahrscheinlich auch bekanntesten Loch in St. Andrews, dem Road Hole, erwischt Wiesberger auch am Freitag wieder ein Schlagloch und kommt über das Bogey nicht hinaus. Auf der 18 wird birdiesuchend mit dem Driver das Grün attackiert. Auf Fahnenhöhe bleibt von der linken Seite die Eaglechance. Wiesberger lässt sich einen Birdieputt aus rund fünf Metern übrig, aber auch dieser Putt sollte nicht fallen.

Copyright siehe Impressum