Fr, 14. August 2015 Kohler
PGA Championship - 2. Runde
Bernd Wiesberger hat am Freitag mit ungewohnten Fehlern zu kämpfen und verpasst in Wisconsin den Cut.
Bernd Wiesberger verpatzt sich in Whistling Straits am Freitag mit ungewohnten Fehlern und der 75 (+3) den Cut und tritt so früher als geplant seine wohlverdiente Pause an. “Das war heute ein schockierender Tag. Jetzt hab ich vier Wochen Pause”, so Bernd nach der Runde kurz und knapp.
Dabei lässt sich der zweite Auftritt von Bernd Wiesberger in Kohler richtig gut an. Bei moderaten Windverhältnissen gelingt auf der 10 ein souveränes Par und nach guten Schlägen weiß er das Par 5 danach gleich zum ersten Birdie auszunützen. Dann aber wird das Spiel des Oberwarters richtig unbeständig. Zunächst verzieht er am Par 3, der 12 seinen Abschlag in den Grünbunker, bleibt danach zu kurz und kann so das Par erstmals nicht kratzen.
Ein Loch später bleibt erneut eine Annäherung zu kurz, nach nur suboptimalen Chip aufs Grün ist zwei Putts später bereits Bogey Nummer zwei traurige Gewissheit. Der Konter sitzt aber perfekt. Der Drive passt auf der 14 und ein lasergenaues Eisen später locht er aus einem Meter zum Ausgleich auf Even Par. Zwei Bahnen später taucht er dann am zweiten Par 5 nach Grünattacke sogar wieder in den roten Bereich ab. Doch trotz der beiden Birdies bringt er nach wie vor keine Beständigkeit in seine Runde.
Vermisste Genauigkeit
Erneut macht ihm das ungewöhnlich durchwachsene Kurzspiel einen Strich durch die Rechnung. Wie schon am ersten Par 3 gerät auch die Annäherung am zweiten kurzen Loch der Backnine etwas zu weit links und nachdem der Chip einmal mehr zu kurz bleibt, kann es der Putter aus zweieinhalb Metern nicht richten. Richtig dick kommt es aber auf der schweren 18. Zwar passt der Drive einmal mehr punktgenau, die Annäherung bleibt aber klar zu kurz und wieder lässt ihn sein Scrambling im Stich. Mit gleich vier Bogeys bei drei Birdies kommt er bei einem Zwischenstand von 1 über Par auf die etwas scorefreundlicheren Frontnine.
Dort angekommen scheint es auch, als hätte der Bad Tatzmannsdorfer wieder die Sicherheit gefunden. Zwar spendiert ihm die 2 (Par 5) kein weiteres Birdie, dies holt er aber mit starkem Abschlag auf der 3 (Par 3) nach und gleicht sein Tagesergebnis wieder auf Level Par aus. Nach weiteren zwei Pars ist es aber ausgerechnet das drivebare Par 4, der 6, das den nächsten Schlag kostet.
Bernd entscheidet sich auf dem 355 Yards kurzen Par 4 zur Attacke, bleibt aber im Grünbunker hängen. Aus knapp 30 Metern benötigt er insgesamt dann gleich drei Schläge ehe der Ball endlich am Kurzgemähten liegt, was das nächste vermeidbare Bogey perfekt macht. Erstmals bringt ihn dann auf der 16 (Par 4) auch noch der Driver in die Bredouille und zwingt ihn aus dem Rough einen Querpass zu spielen. Nach langem Eisen danach liegt er zwar am Grün, das Par lässt sich aber nicht kratzen, was ihn zum ersten Mal aus dem Cutbereich wirft.
Des Schlechten noch nicht genug, kann er nach einer Grünbunkerlage auf der 9 erneut das Par nicht retten und verpasst so nach der 75 (+3) und als geteilter 78. den Cut. Bei recht guten Scoringbedingungen treibt es auch am Nachmittag die Scores nicht hoch genug nach oben um Bernd doch noch eine Wochenendteilnahme zu bescheren.
Erst in vier Wochen wird die Nummer 26 der Welt wieder den Golfschläger schwingen, wenn er bei den Open d’Italia im Rahmen der European Tour am 17. September in den Teeboxen steht. Bernd verpasst mit dem Missed Cut auch ein selbstgestecktes Ziel. Laut eigener Aussage will er bei den größten Turnieren mit den Besten der Welt auf Augenhöhe spielen.
Das ist bei Majors und WGC Events bisher nur mit Abstrichen gelungen. Bestes Ergebnis ist nach wie vor der 15. Platz, den er letztes Jahr bei den PGA Championship in Kentucky erreichte. Bei insgesamt vier Antreten beim letzten Major der Saison, war dies auch der bis dato einzige geschaffte Cut.
Down Under on Top
Matt Jones (AUS) gibt in Wisconsin bislang den Ton an. Der Australier spielt sich nach der Gewitterunterbrechung mit der 65 (-7) bis an die Spitze und führt bei gesamt 11 unter Par und mit zwei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Jason Day (67). Rang 3 belegt Justin Rose (ENG) nach der 67 und bei gesamt 8 unter Par.
Jordan Spieth (USA) präsentiert sich auch in Wisconsin von seiner besten Seite. Der zweifache Major-Champion spielt sich mit der 67 (-5) bis auf Rang 7 nach vor. Rory McIroy (NIR) agiert nach seiner Verletzungspause ebenfalls weiterhin gut und belegt nach der bereits zweiten 71 (-1) Rang 27.
Marcel Siem (GER) beweist mit der zweiten 70 (-2), dass ihm Whistling Straits liegt. Der Deutsche belegt vor dem Wochenende Platz 15. Die Platzierung teilt er sich mit seinem Landsmann Martin Kaymer (70), der im Jahr 2010 an selber Wirkungsstätte seinen ersten Majortriumph feierte. Phil Mickelson (USA) hingegen hat ordentlich zu kämpfen. “Lefty” setzt auf die 72 (Par) vom Donnerstag die 73 (+1) drauf und cuttet nur als 61.
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