So, 15. Juni 2014 Pinehurst No. 2

US Open

ÖGV

Martin Kaymer gewinnt überlegen die 114. US Open. Bernd Wiesberger verpasste am Freitag den Cut.

Martin Kaymer lässt auch am Finaltag der 114. US Open keine große Spannung mehr aufkommen und feiert seinen zweiten Majorsieg. Der Deutsche gewinnt in Pinehurst mit gleich acht Schlägen Vorsprung vor Rickie Fowler und Erik Compton (beide USA). „Einige Leute haben mich eine Eintagsfliege genannt. Umso befriedigender ist jetzt der zweite Titel. Majors gewinnen, dass ist das Schönste, und jetzt habe ich eines mehr erreicht,“ jubelt Kaymer.

Bereits am Donnerstag war klar, dass das erneut die Woche der ehemaligen Nummer 1 aus Düsseldorf werden kann. Kaymer eröffnet am Pinehurst No.2 mit einer fantastischen 65 (-5) und setzt sich von Beginn an vorne ab. Den Weg zum Sieg ebnet er dann am Freitag, indem er erneut eine 65 (-5) zum Recording bringt und damit der Konkurrenz nur noch die Rücklichter zeigt. „Er hat das Turnier an den ersten beiden Tagen schon erledigt,“ bringt es Henrik Stenson auf den Punkt und Erik Compton ergänzt: „Wir haben am Sonntag nur noch um Platz 2 gespielt.“

Bei gesamt 10 unter Par kann sich Kaymer am Moving Day sogar die 72 (+2) erlauben und geht mit immer noch fünf Schlägen Vorsprung auf Erik Compton und Flightpartner Rickie Fowler in den Schlusstag.

Nie in Gefahr

Auch am Sonntag läuft der Deutsche nie Gefahr seinen Vorsprung wirklich einzubüßen. Den ersten Verfolger, US-Publikumsliebling Rickie Fowler, schüttelt er bereits auf der 4 ab, nachdem dieser gleich drei Schläge an einem Loch misslingen und er nur mit Doppelbogey zum nächsten Abschlag geht.

Compton hält sich in der Gruppe davor tapfer, baut in seine an sich starke Runde aber teilweise unnötige Bogeys ein und tritt bei der Aufholjagd so auf der Stelle. Schlussendlich verlassen ihn dann die Kräfte und er fällt mit Fortdauer des Tages wieder etwas zurück.

Kaymer hingegen spielt hochkonzentriertes und vor allem taktisch kluges Golf, nimmt schon mal ein Bogey in Kauf um nichts Schlimmeres eintragen zu müssen und macht so der Konkurrenz nicht einmal einen Spalt weit die Türe auf. Wie dominant der Deutsche in dieser Woche unterwegs ist zeigt auch die Schlussrunde. Kaymer notiert am Finaltag noch die 69 (-1), während Fowler und Compton jeweils die 72 (+2) zum Recording bringen.

Um 01:39 MEZ fällt dann der Putt zum überlegenen Sieg bei gesamt 9 unter Par und Kaymer feiert nach seinem PGA Championship Sieg im Jahr 2010 den zweiten Major Erfolg. Endklassement scheinen mit Kaymer, Fowler und Compton nur noch drei Spieler im roten Bereich auf.

Auch für ein witziges Detail am Rande sorgt der Major-Champion in dieser Woche. Im Mai gewann er die Players Championship – das höchstdotierte Einzelevent im Golfsport und das inoffizielle 5. Major – am Muttertag. Bei den US Open triumphiert er am amerikanischen Vatertag. Nicht einmal die Kicker des DFB können dem Düsseldorfer die mediale Show in der Heimat streitig machen. Die glückliche Auslosung in Gruppe G will es, dass die Fußballer erst am Montag ihr Auftaktspiel bestreiten.

Etwas enttäuschend

Etwas enttäuschend gestalten Rory McIlroy (NIR) und Phil Mickelson (USA) das zweite Major der Saison. Der zuletzt wieder stark agierende Nordire spielte sich am Freitag mit der 68 (-2) noch einmal in die vorderen Regionen. Mit den Schlussrunden von 74 (+4) bzw. 73 (+3) Schlägen bleibt für ihn aber nur Rang 23.

Phil Mickelson wird nach den Wochenendauftritten von zweimal 72 (+2) Schlägen nur 28. Die Nummer 1 der Welt, Adam Scott (AUS) zeigt am Sonntag noch einmal sein Können und spielt sich mit der 69 (-1) bis in die Top 10 auf Rang 9 nach vor.

Marcel Siem komplettiert eine Deutsche Superwoche in Amerika mit Platz 12, Alex Cejka wird 60. Österreichs erster US Open-Teilnehmer Bernd Wiesberger scheiterte nach solider Auftaktrunde von 72 (+2) Schlägen am Freitag mit der 78 (+8) am Cut in North Carolina.
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