Fr, 29. Januar 2016

Shirin Hornecker im Interview

Nicola Rottensteiner

Österreichs Nationalteam Mental Coach und Damen Captain Shirin Hornecker spricht über ihre 10-jährige Erfahrung im Verband.

Shirin Hornecker begleitet das österreichische Nationalteam schon seit mehr als 10 Jahren und war schon bei etlichen Europa- und Weltmeisterschaften dabei. Seit geraumer Zeit unterstützt sie die Mannschaft auch als Mental Coach.

Shirin, wie siehst du die Entwicklung deiner Rolle im Nationalteam?

SH: Seit einigen Jahren bin ich neben meiner Funktion als Captain auch der Mentalcoach des Nationalteams und arbeite individuell mit den Spielern. Durch mein Wissen und meine berufliche Tätigkeit, kann ich den Spielern ganz anderen Input am Platz geben als vorher. Seit zwei Jahren gestalte ich in Absprache mit National Team Trainerin Marie Jefferey im Vorfeld der großen Team Events, wie zum Beispiel Europa Meisterschaften, auch sämtliche Team-Aktivitäten und Team-Buildings. Bei den letzten beiden EM’s war ich auch als Advisor am Platz mit dabei, um die Spieler während ihrer Runde mental zu unterstützen.

Mein primärer Fokus als Captain liegt darauf zu sorgen, dass die Spieler ein optimales Umfeld haben um sich ausschließlich auf ihr Golfspiel konzentrieren zu können.

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Wolltest du schon immer Mentalcoach werden?

SH: Am Anfang war es die einfache Überlegung mein Wissen und meine Erfahrungen aus den vielen Jahren als Spielerin des Deutschen Nationalteams und aus dem Collegegolf an junge Spieler weiterzugeben. Daraus ist nun so viel mehr entstanden – meine berufliche Entwicklung zum Mentalcoach verdanke ich dem Einstieg als Captain und dem Vertrauen des Verbandes, der Trainer und der Spieler.

Inzwischen sind neben den tollen Erlebnissen auf Golfplätzen rund um die Welt, vor allem wunderschönen Freundschaften und Kontakte entstanden.

Es ist etwas Besonderes junge Menschen in ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen und sie zu unterstützen – da  meine ich nicht nur den golferischen Teil, sondern vor allem die menschliche Entwicklung. Diese Komponente erlebe ich innerhalb des Betreuerstabs und unseren Spielern.

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Was war für dich das schönste Erlebnis als Mental Coach und Team Captain?

SH: Das war definitiv der dritte Platz bei der Girls Team Europa Meisterschaft vergangenes Jahr. Es ist nicht die Bronze Medaille die das Erlebnis so besonders gemacht hat, sondern wie wir alle durch diese Erfahrung gewachsen sind und es uns als Team zusammengeschweißt hat. Über diese EM könnte ich ein ganzes Buch füllen mit Geschichten. Wir haben viel zusammen erlebt und Tränen gelacht. Es war wirklich ein tolles Gefühl als Coach so etwas zu erleben.

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Du bist nun seit so vielen Jahren Team Captain, da hat man sicher so einiges schon erlebt?

SH: Darauf kannst du wetten. Eine meiner frühesten Erinnerungen als Team Captain war beim Quadrangular in Frankreich, ein Turnier bei dem die Mannschaften von Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich gegeneinander antreten. Die Jüngste im Bunde war damals Lea Zeitler, die sich eine Warmup Routine von 2 Stunden angewöhnt hat. Ihre Startzeit war damals um 8 Uhr in der Früh, was uns ein Rendezvous um 5:30 Uhr auf der Driving Range beschert hat. Es war stockfinster und man hat absolut nichts gesehen, nur der Mond hat sich in den Matten ein wenig gespiegelt, was uns einen Hinweis gegeben hat wo sich die Bälle befinden. Das war zugleich spooky und wirklich lustig.

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