Sa, 20. Mai 2017 Maria Lankowitz

Gösser Open

Das lange Warten hat ein Ende: Lukas Nemecz triumphiert bei den Gösser Open und sorgt damit für den ersten Heimerfolg seit 2008

ÖGV

Das lange Warten auf einen Heimsieg bei den Gösser Open hat endlich ein Ende! Der Steirer Lukas Nemecz hat am Samstag die 25. Auflage des zur Alps Tour zählenden Traditionsturniers im Golfclub Erzherzog Johann in Maria Lankowitz gewonnen und damit für den ersten rot-weiß-roten Triumph seit 2008 gesorgt, als Martin Wiegele auf dem Par-72-Kurs in der Weststeiermark erfolgreich gewesen war. Mit einer 68er-Schlussrunde (-4) lag Nemecz bei gesamt 15 unter Par am Ende zwei Schläge vor dem Franzosen Ugo Coussaud (67/-5). Das überragende Resultat aus österreichischer Sicht komplettierten Martin Wiegele und Christoph Körbler (je 68/-4), die sich mit dem Total von 204 Schlägen (-12) mit dem Italiener Gregory Molteni Platz drei teilten. Mit Routinier Markus Brier (gesamt 205 Schläge/-11) auf Rang sechs sowie Florian Prägant und Michael Ludwig (je 207 Schläge/-9) an der geteilten neunten Stelle landeten drei weitere Österreicher in den Top Ten.
 
Lukas Nemecz startete mit zwei Birdies auf den ersten beiden Löchern perfekt in die Entscheidung und kontrollierte in weiterer Folge von der Spitze aus das Geschehen. Die Vorentscheidung fiel auf dem Par 5 der 13. Spielbahn, als Nemecz einen Putt aus 15 Metern spektakulär zum Eagle versenkte. Damit hatte der 27-jährige Grazer den Widerstand seiner Gegner gebrochen und spielte seinen ersten Sieg auf einer der europäischen Profitouren souverän nach Hause. „Ich bin heute mit zwei Birdies so gestartet, wie man sich den Auftakt in eine Finalrunde im Idealfall wünscht. Ich habe den Schwung dieses Traumstarts mitnehmen können, den Ball super getroffen und auch gute Putts gemacht. Das Highlight war dann der Eagle auf der 13. Bahn, bei dem die Zuschauer vor Begeisterung richtig ausgezuckt sind. Danach war es nicht einfach, wieder runterzukommen und die Emotionen unter Kontrolle zu halten. Aber ich bin bis zum Schluss konzentriert geblieben. Das letzte Loch vor so vielen Zuschauern zu spielen, war ein einziger Genuss“, jubelte Nemecz, der für seine Leistung mit einem Siegerscheck in Höhe von 6.162,50 Euro belohnt wurde.
 
Dabei hing der Start von Nemecz bei den Gösser Open am Dienstagnachmittag kurzfristig an einem seidenen Faden, nachdem sich plötzlich eine Möglichkeit aufgetan hatte, beim gleichzeitig stattfindenden Challenge-Tour-Turnier in Spanien an den Start gehen zu können. „Damit musste ich mich natürlich auseinandersetzen. Mein Ziel ist es, auf die European Tour zurückzukehren und da helfen mir nur gute Ergebnisse auf der Challenge Tour. Hätte ich rational entschieden, hätte ich nach Spanien fliegen müssen. Aber mich verbindet emotional so viel mit den Gösser Open, dass es eigentlich immer klar war, dass ich in Maria Lankowitz spielen werde. Der Sieg hat gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war“, betonte Nemecz.
 
Mit Platz drei tankten auch Martin Wiegele und Christoph Körbler viel Selbstvertrauen. „Ich war mit meinem Spiel in den vergangenen drei Tagen extrem zufrieden. Vom Gefühl her war es sogar besser als bei meinem Sieg im Jahr 2008. Leider ist der Putter das gesamte Turnier hindurch unterkühlt geblieben, vor allem aus einer Distanz von drei bis fünf Metern sind zu viele Putts nicht gefallen. Die intensive Arbeit mit meinem neuen Coach Oliver Hertl hat hier spielerisch aber schon erste Früchte getragen. Ich bin definitiv auf dem richtigen Weg“, sagte Wiegele. Christoph Körbler freute sich über seine Konstanz, die Grundlage für Rang drei und ein Preisgeld von 2.337,50 Euro gewesen ist. „Drei Runden in den 60ern sind sehr erfreulich. Wäre der eine oder andere Putt noch gefallen, wäre vielleicht sogar noch mehr drinnen gewesen, aber in Summe bin ich mit meinem Abschneiden sehr zufrieden“, resümierte Körbler.
 
Auch Markus Brier sieht sich mit Blickrichtung Einstieg auf die European Senior Tour im kommenden Jahr auf einem guten Weg: „Ich bin mit meiner Vorstellung total happy. Am zweiten und dritten Tag habe ich zwar etwas mehr kämpfen müssen als am ersten Tag, aber mir ist es trotzdem gelungen, mein Spiel und den Score zusammenzuhalten. Dazu war ich auf den Grüns sehr effektiv und habe im gesamten Turnier keinen kurzen Putt verschoben“, sagte der 48-jährige Wiener.

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